Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele von Lernen von Leben. Lernen von und aus Ereignissen.
Lernen von und aus Erfahrungen.
(Erlebnisse der Organisation).
Die Organisation wird erlebt in den Ereignissen, die in ihr, mit
ihr, durch sie, wegen ihr und trotz ihr geschehen oder ausbleiben
oder mitgestaltet und erlebt werden (können, wollen, dürfen, müssen). Die
gleichzeitigen, sich bedingenden, auslösenden, beeinflussenden oder
sich folgenden Erlebnisse unterscheiden sich in der Regel mehr oder
weniger erheblich durch die:
- Personen und Organisationen, welche die Organisation tragen
(wollen, können, dürfen, müssen) oder bisher getragen haben oder
künftig tragen (werden, wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation bilden
(wollen, können, dürfen, müssen) oder bisher gebildet haben oder
künftig bilden (werden, wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation nutzen
(wollen, können, dürfen, müssen), oder bisher genutzt haben oder
künftig nutzen (werden, wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche das Umfeld der
Organisation bilden (wollen, können, dürfen, müssen) oder bisher
gebildet haben oder künftig bilden (werden, wollen, können,
dürfen, müssen).
Die Lernziele im Organisationslernen von Organisationen betreffen
das Lernen von Rahmenbedingungen für die Zulassung, Durchführung,
Abwehr oder zeitliche, inhaltliche und räumliche Begrenzung von z.B.
- Revolution,
- Aufstand,
- aktiver und passiver Widerstand,
- Abhängigkeiten und Freiheiten,
- eigenen und fremden Verbrechen (aktiv, passiv, geahndet,
"nicht erwischt" oder verfolgt,
- Kriegszeiten,
- Tumulten,
- Notzeiten,
- Unfällen, Ausfällen, Störfällen,
- Erfindungen, Entdeckungen.
Die Lernziele ergeben sich häufig aus dem Erleben der
Zusammenhänge, Anlässe, Gelegenheiten, Entscheidungen und Folgen von
z.B.:
- Beibehaltung oder Änderungen von Gesellschaftszwecken,
- Beibehaltung oder Änderungen der Organisationsform,
- Beibehaltung oder Änderungen der Trägerschaft,
- Beibehaltung oder Änderungen von Gesetzen, Vorschriften,
Auflagen,
- Beibehaltung oder Änderungen von Rechten, Pflichten,
Berechtigungen und Verpflichtungen,
- Beibehaltung oder Änderungen von Verträgen und
Vereinbarungen,
- Beibehaltung oder Änderungen von Schlüsselpersonen,
- Beibehaltung oder Änderungen von Rollen, Funktionen und
Verantwortungen,
Lernziele im Organisationslernen aus den angenommenen,
ermittelten, gegebenen oder befürchteten Ursachen, Mitwirkungen,
Mitgestaltungen, Einbezogenheiten, Beteiligungen und Betroffenheiten
sind z.B.:
- Lernen des Umgangs mit Turbulenzen,
- Lernen von Wandel,
- Lernen von "Saure-Gurken-Zeiten",
- Lernen von Überflusszeiten,
- Lernen von "Es kommt (kam) anders als gedacht, geplant,
vorgesehen, erwartet oder befürchtet",
- Lernen des Umgangs mit Gewalt (eigener, innerer und äußerer,
psychischer, organisationaler (Strukturgewalt),
- Lernen der Früherkennung von "blinden Flecken",
- Lernen des Umgangs mit Weltbildern, Menschenbildern,
Selbstbildern und Fremdbildern,
- Lernen des Umgangs mit Erwartungen, Hoffnungen,
Befürchtungen, Ängsten,
- Lernen des Umgangs mit Glaubenssätzen, Überzeugungen,
Grundsätzen, Leitbildern, Vorbildern und Feindbildern.
Die Lernziele im Organisationslernen betreffen die Erhaltung,
Beibehaltung, Änderung, Stabilisierung oder "Verbesserung" von z.B.:
- den Erfahrungen mit Krankheiten, Seuchen, Sucht, Süchten,
- den Erfahrungen mit Herrschaft, Beherrschungen,
Unterwerfungen,
- den Erfahrungen mit Unterordnungen und Überordnungen,
- den Erfahrungen mit Rollen, Funktionen und Verantwortungen,
Status, Hierarchien und Hierarchiestufen,
- den Erfahrungen mit der Organisation, Strukturen und
Prozessen,
- den Erfahrungen mit der Entstehung von Märchen, Mythen,
Vorurteilen, Zuschreibungen, Imagebildern, Angstbildern,
Träumen, Visionen, Vorstellungen, Unterstellungen, Erwartungen,
Befürchtungen, Annahmen, Traditionen, Gewohnheiten,
Selbstverständlichkeiten, Tabus,
- den Erfahrungen mit Wissen, Können, Fähigkeiten,
Fertigkeiten, Eigenschaften, Eignungen, Erfolgen, Experimenten,
- den Erfahrungen mit Entscheidungen, Festlegungen, Grenzen
und Begrenzungen, Vorgehensweisen, Arbeitsformen, Methoden und
Verfahren,
- den Erfahrungen mit Partnern.
- den Erfahrungen der Welt, der Umwelt, der Umgebung und dem
Selbstbild, dem Selbstverständnis und dem Fremdbild.
Die Lernziele werden geprägt von den Erlebnissen der Personen
durch, in, von und als z.B.:
- Geselligkeit, Gemeinschaft, Lebendigkeit,
- Zeitvertreib, Aufregungen,
- Unterschiede, Vielfalt,
- Sicherheit, Geborgenheit, Gemeinsamkeit, Einsamkeit,
- Fülle, Leere, Abwechslung,
- Berechenbarkeit, Zuverlässigkeit, Verlässlichkeit,
Planbarkeit,
- Schutz,
- Bedrohungen, Gefahren, Risiken, Gefährdungen,
- Anziehung, Abstoßung, Bindung,
- Egoismus, Altruismus, "Jeder gegen Jeden.", "Jeder mit
Jedem.", "Einer für Alle.", "Alle für Einen."
Die Lernziele im Organisationslernen der Organisation und in der
Folge als Lernziele der Personen in ihren Rollen, Funktionen und
Verantwortungen sind z.B.:
- Lernen von Kontinuität, Stetigkeit und Beharrlichkeit,
- Lernen von Wandel, Fortschritt und Entwicklung,
- Lernen von Eigenleben,
- Lernen von gemeinsamen Leben und Zusammenleben,
- Lernen von Selbstbestimmung,
- Lernen von Fremdbestimmung,
- Lernen der Gestalt der Gemeinschaft ("Eierkuchen",
Lebensgemeinschaft, Schicksalsgemeinschaft, Kampfgemeinschaft,
Leidensgemeinschaft),
- Lernen von Freiheit, Freiwilligkeit und Begrenzungen,
- Lernen von Symbiosen, Zweckabhängigkeiten,
Zweckgemeinschaften,
- Lernen der Rollen und Funktionen, wie z.B. als Vorgesetzte,
Mitarbeitende, Träger, Kunden, Lieferanten, Partner und
Wettbewerber.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für die Wissensprozesse in der VPMA
berücksichtigt, dass alle Beteiligten und Betroffenen ihre
Lebenserfahrungen in den Projekten und im Projektmanagement
einbringen, (erneut) bestätigt erhalten oder auf keinen Fall
wiederholen wollen und deshalb die Gegebenheiten der Organisation
als entsprechende Chancen, Gelegenheiten oder Gefahren ansehen,
bewerten und sich entsprechend verhalten.
Durch Anleitungen, Hinweise, Empfehlungen und Mahnungen werden
die Begründungen, Überprüfungen, Ursachen und Wirkungen
angesprochen, die beruhen z.B. auf den:
- Erfahrungen von Zusammenhängen, Abhängigkeiten, Wechselwirkungen,
- Erfahrungen mit Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und
Bedingungen,
- Erfahrungen mit Absichten, Interessen,
- Erfahrungen mit Erlebnissen mit den gleichen oder anderen
Personen, Beteiligten, Betroffenen und Partnern,
- Erfahrungen mit Erlebnissen der Nähe oder der Distanz der
Personen oder zu den Personen,
- Erfahrungen mit Erlebnissen der Nähe oder der Distanz der
Organisation, der Organisationen oder zur Organisation,
- Erfahrungen mit Erlebnissen der Beteiligungen,
Betroffenheiten, Einbringungen, Involviertheit oder
Ausgeschlossenheit,
- Erfahrungen mit den Abhängigkeiten der Organisation von
einzelnen oder bestimmten Personen,
- Erfahrungen mit den Abhängigkeiten der Personen
untereinander,
- Erfahrungen mit den Abhängigkeiten der Personen von der
Organisation, insbesondere der Abhängigkeit von sich selbst.
Die Mediendidaktik fordert immer wieder zur Klärung und
Unterscheidung zwischen erlebten und tatsächlichen
Übereinstimmungen, Einigungen, Bestätigungen, Herausforderungen,
Chancen, Risiken, Bewährungen, Gelegenheiten, Anlässen, Ursachen und
Wirkungen. Dazu wird immer wieder auf das Zusammenspiel aufmerksam
gemacht von z.B.:
- Ich (Wir) und die Anderen.
- Die Anderen und ich (wir).
- Ich (Wir) ohne die Anderen.
- Die Anderen ohne mich (uns).
- Ich (Wir) trotz den Anderen.
- Die Anderen trotz mir (uns).
Bei den Klärungen geht es immer wieder um die Erlebnisse,
Einschätzungen und Bewertungen von z.B.:
- Was läuft (bereits) gut?
- Was besser machen?
- Was können wir (selbst tun)?
- Was kann ich tun?
Letztlich geht es immer wieder um die Wechselwirkungen,
Gestaltung, Bestätigung und Veränderung des eigenen (Lebens-)
Scripts, Organisationsscripts ("Lebensdrehbuch der Organisation")
und des Projektscripts ("Drehbuch für das Projektmanagement").
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).