Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."

Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der Lernziele für Lernen von Archivräumen.

Archivräume sind Räume, in welchen aufbewahrt wird, was vor dem gewollten, absichtlichen, unabsichtlichen, zufälligen oder natürlichen Verfall und vor dem Vergessen geschützt werden soll oder muss. Solche Archivräume sind z.B.

1. Archive, Ablagen, Registraturen,
2. Tresore,
3. Kopien,
4. Backups (Sicherungskopien),
5. Bilanzen, Geschäftsberichte, Geschäftsbücher,
6. Verträge und Vereinbarungen,
7. Veröffentlichungen,
8. Öffentliche Register (z.B. Grundbuch, Handelsregister, Patentamt),
9. Bibliotheken, Lehrbücher, Handbücher, Anleitungen, Nachschlagewerke,
10. Kontexte (wie dieser Kontext, zu dem dieses Dokument gehört),
11. Museen,
12. Sammlungen,
13. Grabstätten,
14. Endlager (z.B. von Atommüll).

Archiviert werden kann nur was dokumentiert ist. Nicht alles Dokumentierte ist auch archivierungswürdig und archivierungsfähig. Nicht alles Archivfähige ist auch archivierungswürdig.

Archiviert werden häufig:

1. erledigte Verträge und Vereinbarungen,
2. Bilanzen und Jahresabschlüsse, Abschlussberichte,
3. Steuerliche Unterlagen,
4. Konstruktionen,
5. Modelle,
6. Muster, Gebrauchsmuster,
7. Anleitungen,
8. Produktbeschreibungen,
9. Patente,
10. Kuriositäten,
11. Berichte über wichtige Ereignisse,
12. Beschlüsse, Entscheidungen,
13. Nachweise aller Art über Rechte und Pflichten.

Die Lernziele der Organisation bezüglich den Archivräumen sind deshalb z.B.:

1. Lernen zu sichern, dass in den Archiven die Originale vorhanden sind bzw. die Kopien von den Originalen.
2. Lernen zu sichern, dass die Originale unverfälscht archiviert werden.
3. Lernen zu sichern, dass das Archivierte nicht (mehr) verändert werden kann.
4. Lernen zu sichern, dass die Archive gegen zufällige, mutwillige, absichtliche, versehentliche oder gedankenlose Schädigung oder gegen Verlust, Diebstahl oder Untergang geschützt bleiben.
5. Lernen zu sichern, dass das Archivierte nicht missbraucht werden kann (Datenschutz, Ideenschutz, Patente, Urheberschutz).
6. Lernen, die Anforderungen an die Archive zu ermitteln und festzulegen.
7. Lernen, den Zugang zu Archiven zu schützen.
8. Lernen, jegliche Entnahme aus Archive zu verhindern.
9. Lernen, jegliche Nutzung der Archive zu dokumentieren.
10. Lernen zu sichern, dass die Inhalte der Archive wiedergefunden werden können.
11. Lernen zu sichern, dass die Inhalte der Archive in neuen Kontexte erklärt werden.
12. Lernen, Archive aufzulösen.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA ermahnt die Betroffenen und Beteiligten frühzeitig festzulegen, auf welche Art und Weise was von wem zu dokumentieren ist. Ferner werden Empfehlungen gegeben, was für die Archivierung aufbereitet werden sollte.

Darüber hinaus werden Mahnungen gesetzt, dem Verlust und Missbrauch von Wissen und Erfahrungen sowie von wesentlichen Unterlagen vorzubeugen.