HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der Lernziele für Lernen von Freiräumen.

Freiräume sind Räume zur beliebigen Verwendung im Rahmen der Organisation. In der Regel bestehen mehr oder weniger offizielle, geheime, heimliche oder unheimliche Regeln und Spielregeln über die Art und Weise, wie die Freiräume genutzt werden können und von wem und wozu. Solche Freiräume sind z.B.:

  1. Reserveräume (ungenutzte Räume),
  2. Privilegien (z.B. Immunität von Diplomaten),
  3. Vorrechte,
  4. Wahlrechte, Wahlfreiheiten,
  5. Statussymbole,
  6. rechtsfreie Räume,
  7. Vollmachten (z.B. Unterschriftsvollmachten, Handlungsvollmachten, Prokura),
  8. Sondervollmachten,
  9. Duldungsvollmachten,
  10. Anscheinsvollmachten,
  11. Übungsräume,
  12. Lernprojekte,
  13. Experimentierräume,
  14. Versuchsräume,
  15. Räume, für welche die bisherigen Verwendungen weggefallen sind,
  16. aufgelassene Räume.

Bezüglich der Freiräume besteht oft eine großer Wettbewerb um das

  1. Erstlingsrecht. ("Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.)
  2. Recht des Stärkeren. ("Wer die anderen vertreiben kann, dem 'gehört' der Freiraum." "Platzhirsch-Reviere".)
  3. Recht des Mächtigeren. ("Freiräume stehen zuerst den 'Oberen' zu.")
  4. Recht des Schwächeren. ("Wer bedürftiger ist, hat Vorrang.")
  5. Recht auf Wahrung des Besitzstandes. ("Wer den Freiraum bisher nutzte, kann auf sein 'Recht' pochen, die anderen weiterhin davon auszuschließen.")
  6. Recht auf Berufung auf das Gewohnheitsrecht. ("Was einmal zugelassen wurde, gilt als immer zugelassen.")
  7. Recht auf Freiheit von Rechenschaft über die Art und Weise der Nutzung oder der Nichtnutzung.

Die Lernziele der Organisation bezüglich den Freiräumen sind z.B.

  1. Lernen zu akzeptieren, dass in jeder Organisation Freiräume existieren.
  2. Lernen, generelle Regeln für den Umgang mit Freiräumen zu erstellen und verbindlich zu machen (Leitbilder, Ehrenkodex).
  3. Lernen, die Freiräume zu erkennen.
  4. Lernen, die Freiräume anzunehmen.
  5. Lernen, die Freiräume zu nutzen.
  6. Lernen, die Freiräume zum Ausloten möglicher Entwicklungen zu nutzen.
  7. Lernen, die Freiräume als Spielräume zu nutzen.
  8. Lernen, den Umgang mit den Freiräumen zu kontrollieren.
  9. Lernen, Missbrauch von Freiräumen zu beenden.
  10. Lernen, falsch dimensionierte Freiräume zu korrigieren.
  11. Lernen, die Freiräume als Bindungsmittel für die Menschen in der Organisation einzusetzen.
  12. Lernen, die Freiräume als disziplinarisches Instrument einzusetzen.
  13. Lernen, die Freiräume zu beenden.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA zeigt immer wieder auf, dass in Projekten und im Projektmanagement relativ große Freiräume erforderlich sind. Ferner werden den Verantwortlichen, Betroffenen und Beteiligten immer wieder Hinweise gegeben, wie sie verantwortlich mit den Freiräumen umgehen und über die Art und Weise der Nutzung der Freiräume Rechenschaft ablegen.

 

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
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  3. missfällt,
  4. zufällt,
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Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

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  3. verfällt,
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