Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele für Lernen von Gedenkstätten.
Die Gedenkstätten sollen den Nachkommen jene Informationen
vermitteln, die von den Personen, denen gedacht wird, nicht mehr
selbst vermittelt werden können, weil sie tot sind. Solche
Gedenkstätten sind z.B.:
- Friedhöfe,
- Museen, Bibliotheken,
- Denkmale, Mahnmale, Wegkreuze,
- Altäre, Treffpunkte,
- Kirchen, Moscheen, Brauchtumsorte,
- Alben, Urkunden, Medaillen,
- Rituale (Initiationsriten, Schwur, Brauchtum),
- Vereinsräume (z.B. Studentenwirtschaften, Vereinsräume),
- Devotionalien (Büsten, Figuren, Bilder, Fotos,
Ahnengalerie),
- Symbole (Wappen, Fahnen, Logo),
- Souvenirs,
- Geschenke, Werbegeschenke.
Die Gedenkstätten erinnern entweder an
- besondere Erlebnisse,
- besondere Ereignisse,
- besondere Beziehungen,
- besondere Rechte,
- besondere Pflichten,
- besondere Verpflichtungen,
- besondere Fehler,
- besondere Erfolge.
Welche Informationen die Nachkommen tatsächlich aus den
Gedenkstätten ziehen, ist nur sehr begrenzt steuerbar.
Die Lernziele der Organisation bezüglich den Gedenkstätten sind
deshalb z.B.:
- Lernen zu akzeptieren, dass die Menschen in der Organisation
und jene, die mit der Organisation zu tun haben oder nichts zu
tun haben wollen, Gedächtnisstätten einrichten werden.
- Lernen, die Anforderungen an die Gedenkstätten zu ermitteln.
- Lernen zu erkennen und zu akzeptieren, mit welchen
Gedenkstätten die Organisation in Verbindung gebracht wird (auch
ohne ihr Zutun und ohne Möglichkeit, dies abzustellen).
- Lernen, den Rahmen und die Bedingungen zu bestimmten, unter
welchen Gedenkstätten in der Organisation oder für die
Organisation eingerichtet werden dürfen.
- Lernen, die Grenzen und Begrenzungen der Gedenkstätten
eindeutig zu bestimmen.
- Lernen, die Grenzen und Begrenzungen der Gedenkstätten
gegenüber allen Personen in der Organisation durchzusetzen.
- Lernen, von der Organisation nicht legitimierte
Gedenkstätten abzubauen oder zu vernichten, die nicht dem Rahmen
und Bedingungen der Organisation entsprechen.
- Lernen, die Informationen der Gedenkstätten in jedem Fall
für die Organisation günstig zu gestalten.
- Lernen, die gegen die Organisation gerichteten Informationen
der Gedenkstätten abzuwehren oder umzudeuten.
- Lernen, die Gedenkstätten zu nutzen.
- Lernen, unerwünschte Gedenkstätten durch eigene zu ersetzen.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA mahnt immer
wieder die Betroffenen und Beteiligten zu beachten, dass die
Ereignisse und Erlebnisse sowie die Ergebnisse der Projekte und des
Projektmanagements jederzeit bedenkenswürdig und auch des Gedenkens
würdig sein oder werden können. Durch die Hinweise auf die sozialen
Prozesse und die Art und Weise des Umgangs damit können die
Gedenkstätten dann eher jene Informationen transportieren, die sich
für die Organisation und die Betroffenen und Beteiligten insgesamt
günstig auswirken und sie in einem guten Licht erscheinen lassen.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).