Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele für Lernen von heiligen Räumen.
In den heiligen Räumen wird aufbewahrt, was immer unversehrt
("heil") bleiben soll, gleichgültig, was immer geschieht oder nicht
geschieht. Die heiligen Räume erweisen sich oft als die letzten
Brücken und Hilfen, wenn alle anderen versagen oder nicht (mehr)
verfügbar sind. Die heiligen Räume konservieren deshalb die
(letzten) Hoffnungen auf ein "Weiter" und "Danach", wenn Grenzen und
das Ende erreicht sind.
Solche heilige Räume sind z.B.:
- der Tabernakel,
- das Geheimfach,
- der Glaube,
- das Jenseits.
In den heiligen Räumen befinden sich alles, was nicht papierfähig
ist und niemals in einer materielle Form erscheint und auch nicht
erscheinen kann wie z.B.:
- die Geheimnisse,
- die Mythen,
- die Symbole des Allerheiligsten (für die Menschen in der
Organisation),
- die Imaginationen der Menschen in der Organisation,
- die Ideale,
- die Erinnerungen,
- die Glaubenssätze,
- die Grundorientierungen,
- die Legenden,
- die Legitimationen für das Ungeregelte und nicht
nicht-Regelbare,
- die grundsätzlichen Erlaubnisse,
- die grundsätzliche Gebote,
- die grundsätzlichen Verbote.
Es ist also nicht erforderlich, dass in den heiligen Räumen
"etwas drin ist": Es kommt einzig darauf an, dass es die heiligen
Räume gibt.
Die Lernziele der Organisation bezüglich den heiligen Räumen sind
deshalb z.B.:
- Lernen zu akzeptieren, dass auch die Organisation endlich
ist.
- Lernen zu akzeptieren, dass die Organisation jederzeit
existenziell gefährdet ist.
- Lernen zu akzeptieren, dass die Menschen in der Organisation
sich an Jenem orientieren, das ihre zeitlich begrenzte
Zugehörigkeit zur Organisation überdauert.
- Lernen zu akzeptieren, dass der Inhalt der heiligen Räume
immer geheim und verschlossen bleibt und niemals bestimmt oder
gar analysiert werden kann.
- Lernen zu akzeptieren, dass der Schutz der Geheimnisse der
heiligen Räume noch wichtiger ist als die heiligen Räume selbst.
- Lernen, die Anforderungen an heilige Räume in der
Organisation zu ermitteln.
- Lernen zu akzeptieren, was die Menschen in der Organisation
als heilige Räume betrachten.
- Lernen, für den Umgang mit den heiligen Räumen Regeln und
Spielregeln zu erstellen, die auf jeden Fall die heiligen Räume
schützen.
- Lernen, physische Räume zur Verfügung zustellen, in welchen
die Menschen sich über die Inhalte der heiligen Räume
austauschen können.
- Lernen, Missbrauch der heiligen Räume zu erkennen und zu
beenden. (Machtmissbrauch, Sektierertum).
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA weist die
Betroffenen und Beteiligten immer wieder an, aufmerksam auf die
feinen und offenen Widerstände zu achten und sie zu respektieren.
Insbesondere werden auch immer wieder Regeln und Spielregeln
vorgeschlagen, die ermöglichen, die grundsätzlichen und speziell
notwendigen Auseinandersetzungen und Klärungen frühzeitig
vorzunehmen.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).