HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der Lernziele für Lernen von heiligen Räumen.

In den heiligen Räumen wird aufbewahrt, was immer unversehrt ("heil") bleiben soll, gleichgültig, was immer geschieht oder nicht geschieht. Die heiligen Räume erweisen sich oft als die letzten Brücken und Hilfen, wenn alle anderen versagen oder nicht (mehr) verfügbar sind. Die heiligen Räume konservieren deshalb die (letzten) Hoffnungen auf ein "Weiter" und "Danach", wenn Grenzen und das Ende erreicht sind.

Solche heilige Räume sind z.B.:

  1. der Tabernakel,
  2. das Geheimfach,
  3. der Glaube,
  4. das Jenseits.

In den heiligen Räumen befinden sich alles, was nicht papierfähig ist und niemals in einer materielle Form erscheint und auch nicht erscheinen kann wie z.B.:

  1. die Geheimnisse,
  2. die Mythen,
  3. die Symbole des Allerheiligsten (für die Menschen in der Organisation),
  4. die Imaginationen der Menschen in der Organisation,
  5. die Ideale,
  6. die Erinnerungen,
  7. die Glaubenssätze,
  8. die Grundorientierungen,
  9. die Legenden,
  10. die Legitimationen für das Ungeregelte und nicht nicht-Regelbare,
  11. die grundsätzlichen Erlaubnisse,
  12. die grundsätzliche Gebote,
  13. die grundsätzlichen Verbote.

Es ist also nicht erforderlich, dass in den heiligen Räumen "etwas drin ist": Es kommt einzig darauf an, dass es die heiligen Räume gibt.

Die Lernziele der Organisation bezüglich den heiligen Räumen sind deshalb z.B.:

  1. Lernen zu akzeptieren, dass auch die Organisation endlich ist.
  2. Lernen zu akzeptieren, dass die Organisation jederzeit existenziell gefährdet ist.
  3. Lernen zu akzeptieren, dass die Menschen in der Organisation sich an Jenem orientieren, das ihre zeitlich begrenzte Zugehörigkeit zur Organisation überdauert.
  4. Lernen zu akzeptieren, dass der Inhalt der heiligen Räume immer geheim und verschlossen bleibt und niemals bestimmt oder gar analysiert werden kann.
  5. Lernen zu akzeptieren, dass der Schutz der Geheimnisse der heiligen Räume noch wichtiger ist als die heiligen Räume selbst.
  6. Lernen, die Anforderungen an heilige Räume in der Organisation zu ermitteln.
  7. Lernen zu akzeptieren, was die Menschen in der Organisation als heilige Räume betrachten.
  8. Lernen, für den Umgang mit den heiligen Räumen Regeln und Spielregeln zu erstellen, die auf jeden Fall die heiligen Räume schützen.
  9. Lernen, physische Räume zur Verfügung zustellen, in welchen die Menschen sich über die Inhalte der heiligen Räume austauschen können.
  10. Lernen, Missbrauch der heiligen Räume zu erkennen und zu beenden. (Machtmissbrauch, Sektierertum).

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA weist die Betroffenen und Beteiligten immer wieder an, aufmerksam auf die feinen und offenen Widerstände zu achten und sie zu respektieren. Insbesondere werden auch immer wieder Regeln und Spielregeln vorgeschlagen, die ermöglichen, die grundsätzlichen und speziell notwendigen Auseinandersetzungen und Klärungen frühzeitig vorzunehmen.

 

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

  1. anfällt,
  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).