Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele für Lernen von Reservaten.
Reservate sind Räume, die auch vor der Nutzung durch die
Organisation selbst geschützt werden. Die Organisation trägt selbst
dazu bei, dass Dritte ebenfalls von der Nutzung ausgeschlossen
bleiben. Solche Reservate sind z.B.:
- Urwälder,
- bisher noch unerschlossene Gebiete,
- bisher noch unzugängliche Gebiete,
- Naturschutzgebiete,
- Neuland,
- Tabus.
Reservate schützen die darin sich befindlichen Ressourcen für
alle oder für die Nachwelt bzw. Nachkommen. Üblicherweise sind es
mehr und andere, als jene, die zur Bildung von Reservaten geführt
haben. Die üblichen Vorstellungen, gegebenenfalls Schadensersatz
leisten zu wollen, führen in die Irre, weil der Schaden, der durch
verletzte oder vernichtete Reservate entsteht, rasch die
Möglichkeiten zum Schadensersatz überschreitet, insbesondere dann,
wenn die Ressourcen unwiederbringlich und unersetzlich zerstört
wurden.
Reservate schützen durch Verzicht auf die Nutzung, Ausbeutung,
Erforschung, Erschließung, Einwirkung:
- Ressourcen, die momentan weder wichtig noch notwendig
erscheinen,
- Ressourcen, die überflüssig erscheinen,
- Ressourcen, die nur mangelhaft vorhanden sind,
- Ressourcen, die sich regenerieren sollen,
- Ressourcen, die noch gar nicht entdeckt sind,
- Ressourcen, deren Einsatzmöglichkeiten noch nicht erkannt
sind.
Der Schutz der Reservate muss umfassen:
- Schutz vor Dummheit,
- Schutz vor Vandalismus,
- Schutz vor Leichtsinn,
- Schutz vor Irrtum,
- Schutz vor Neugierde,
- Schutz vor Unkenntnis,
- Schutz vor Angriffen,
- Schutz vor Zerstörung,
- Schutz vor Umwidmung,
- Schutz vor Auflösung.
Die Lernziele der Organisation bezüglich den Reservaten sind
deshalb z.B.:
- Lernen zu respektieren, dass es Reservate gibt und geben
muss.
- Lernen, sich selbst generell und in jedem Einzelfall von der
Nutzung der Reservate auszuschließen.
- Lernen zu respektieren, dass die Grenzen der Reservate für
die Organisation und alle ihre derzeitigen und künftigen
Mitglieder und Partner unverletzlich sind.
- Lernen, die Reservate auch dann zu beachten und zu schützen,
wenn die darin enthaltenen Ressourcen knapp und vielversprechend
sind.
- Lernen, die Näherung an die Grenzen der Reservate mit
strengen Sanktionen zu bedrohen.
- Lernen, die Verletzung von Grenzen der Reservate mit
sofortigen strengen Sanktionen zu verbinden.
- Lernen, Dritte von der Näherung an die Reservate bereits
weit im Vorfeld abzuhalten.
- Lernen, Dritte am Zutritt zu den Reservaten zu hindern.
- Lernen, die Reservate zu verteidigen.
- Lernen zu ermitteln, welche eigenen Reservate für den
Fortbestand der Organisation wichtig erscheinen können.
- Lernen, eigene Reservate zu bilden.
- Lernen, die Organisation so zu gestalten, dass die Reservate
im Alltag nicht tangiert werden.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA weist die
Betroffenen und Beteiligten immer wieder auf die Notwendigkeit hin,
sorgfältig zu die jeweilige Ausgangssituation zu ermitteln und zu
analysieren, welche Reservate durch die Projekte und das
Projektmanagement bedroht oder gar zerstört werden könnten. Das gilt
auch und insbesondere für die Ziele, die durch die Projekte erreicht
werden sollen.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).