Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele für Lernen von Schonräumen (Hege- und Pflegeräume,
Erholungsräume).
Schonräume sind eine besondere Form von Schutzräumen: Die
Schonräume schützen das Geschonte vor bestimmten Prozessen der
Organisation bzw. ermöglichen dem Geschonten besondere Prozesse. Das
kann generell geschehen oder zu bestimmten Zwecken oder zu
besonderen Anlässen oder in bestimmten Zeiträumen.
Solche Schonräume sind z.B.:
- Speiseräume (Räume zur Lebensgestaltung, Essen, Trinken),
- Versorgungsräume (Räume zur Lebensqualität (Toiletten,
Bäder),
- Entsorgungsräume (Räume zur Gesunderhaltung; Räume zur
Entsorgung von Schadstoffen, Müll und Schrott),
- Schlafzimmer, Pausenräume (Erholungsräume aller Art),
- Krankenzimmer (Pflegeräume aller Art),
- Gewächshäuser, Gehege, Zoos (Räume zur Zucht und
Arterhaltung),
- Kapellen, Kirchen, Meditationsräume (Räume zum Nachdenken,
geistigen Erfrischung),
- Parks (Räume zum Ausspannen und Genießen, Vergnügungsräume),
- Fitnessräume (Räume zum Training, Sport; Räume für die
körperlichen Übungen und zur Ertüchtigung),
- Räume der Muse (Räume zur Entwicklung, Pflege und Erlebnis
von Kultur),
- Lernräume (Räume zur Erziehung, Bildung, Qualifizierung).
Schonräume bieten den Geschonten besondere Nutznießungen,
Vorrechte und Privilegien. Die Kosten für die Einrichtung, Pflege
und Unterhaltung der Schonräume sind in der Regel hoch und nur
selten kurzfristig amortisierbar. In den meisten Fällen ist der
Nutzen immaterieller Art oder besteht in der Vermeidung vermuteter
Folgekosten und Folgelasten, die auftreten, wenn das Geschonte nicht
angemessen geschont wird. Vielfach werden durch die Schonräume auch
das Leben, die Lebendigkeit und die Überlebensfähigkeit gepflegt,
geübt und erhalten.
Die Lernziele der Organisation bezüglich den Schonräumen sind
z.B.
- Lernen zu erkennen, was im Rahmen der allgemeinen Prozesse
der Organisation nicht oder nicht ausreichend geschehen kann.
- Lernen zu entscheiden und festzulegen, wofür die
Organisation Raum gibt und wofür nicht.
- Lernen zu ermitteln, welche Rahmenbedingungen erforderlich
sind, dass die notwendigen Prozesse möglich werden
- Lernen, für das zu Schonende den jeweiligen Rahmen und die
jeweiligen Bedingungen festzulegen.
- Lernen, die Verantwortungen für das zu Schonende zu regeln.
- Lernen zu ermitteln, ob in den Schonräumen auch das zu
Schonende geschieht.
- Lernen zu erkennen, ob die Schonräume missbraucht werden.
- Lernen, neue Schonräume zu schaffen bzw. bestehende bei
Bedarf zu erweitern.
- Lernen, Missbrauch von Schonräumen zu beenden.
- Lernen, Schonräume aufzulösen.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA weist immer
wieder die Betroffenen und Beteiligten an, auf die bestehenden
Schonungen besonders zu achten, die durch die Projekte und das
Projektmanagement berührt werden können. Insbesondere die Leitfragen
weisen auf übliche Schonräume hin. Ferner wird insbesondere auf die
Risiken aufmerksam gemacht, die jederzeit durch die Schonräume
entstehen können.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).