Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele für Lernen von Endlichkeit. (Vergänglichkeit, Finale,
Abschluss, Beendigung, Ende).
Die Endlichkeit erfordert die Bereitschaft und die Fähigkeit, die
jeweils möglichen und anstehenden Dinge zu erkennen und zu tun.
Ferner sichert die Endlichkeit Platz für Neues. Sie ermöglicht die
Neuorientierung, neue Prioritäten.
Endliche Zeiten können in unterschiedlichen Formen auftreten.
Z.B.:
- als Zeiten ohne Beginn, aber mit einem Ende, wie z.B.
Prozesse, Entwicklungen, Wandel und Veränderungen.
- als Zeiten mit Beginn und Ende, wie z.B. Projekte.
- als Zeitabschnitte mit bestimmten Prioritäten oder
Schwerpunkten, wie z.B. Planungen, Störungen, Experimente.
- als willkürliche Zeitabschnitte, deren Endpunkte willkürlich
festgelegt werden bzw. wurden, wie z.B. der Tag, die Monate, das
Jahr, die Saison, die Osterzeit, der Sommer.
- als Endpunkt von Bezugsrahmen, Betrachtungen und Analysen
wie z.B. bei Forschungen in der Historie, Analysen, Prognosen,
Zielen.
Daneben gibt es noch die Phänomene wie im von Gottlieb Wendehals
besungen: "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.": Es ist
nicht immer klar, was tatsächlich der Anfang und was das Ende ist.
Die jeweilige Endlichkeit kann
- fix sein, z.B. wie ein Termin im Kalender,
- fließend sein wie Tag und Nacht,
- wiederkehrend sein wie die Stunden,
- zufällig sein durch Zufälle, Störungen, Katastrophen,
- verzögert werden können wie ein Siechtum,
- beschleunigt werden können wie eine Heilung.
Letztlich geht es um das Wissen und die Nutzung der endlichen
Zeiten. Dazu gehört generell:
- die Klugheit zu warten, bis die Zeit für Etwas gekommen ist,
denn wofür die Zeit noch nicht gekommen ist, kann auch nichts
gestaltet werden.
- das Wissen, wann die Zeit für Etwas gekommen ist und wann
sie endet.
- der Mut, die Zeit für das zu nutzen, was "reif" ist.
- die Entschlossenheit, die Gelegenheiten zu nutzen, wenn sie
da sind.
- die Gelassenheit sich zu beschränken.
- die Entschlossenheit, das Wichtige vor dem Dringenden und
Drängenen zu erledigen.
- die Akzeptanz, dass Verpasstes nicht mehr nachgeholt werden
kann.
- die Weisheit, dass alles vorüber geht: Was vorbei ist, ist
vorbei. Was zu Ende ist, ist zu Ende.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich den endlichen
Zeiten sind zumindest:
- Lernen, die notwendigen Zeiten annähernd richtig
einzuschätzen.
- Lernen die Zeit einzuteilen.
- Lernen die Zeit zuzuteilen.
- Lernen Zeiten zu schaffen für das, was notwendig ist.
- Lernen Zeiten zu schaffen für jenes, was wichtig ist.
- Lernen zu koordinieren.
- Lernen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit für das
jeweils Erforderliche und Notwendige auch die Zeit zur Verfügung
steht.
- Lernen, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Zeit
auf für das Erforderliche und Notwendige genutzt wird.
- Lernen, die Art und Weise der Zeitverwendung zu
kontrollieren.
- Lernen, über die Ergebnisse der Zeitverwendungen
Rechenschaft zu verlangen.
- Lernen, die Dinge abzuschließen, deren Zeit vorüber ist.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA fordert die
Betroffenen und Beteiligten immer wieder auf, frühzeitig und
rechtzeitig sehr großzügig zu schätzen, welcher Zeitbedarf wofür von
wem notwendig erscheint, um die gewünschten Beiträge für das Projekt
und das Projektmanagement erbringen zu können. In der Regel werden
dadurch die möglichen und notwendigen Koordinierungen besser erkannt
und auch die erforderlichen Rahmenbedingungen, die zu schaffen, zu
sichern und gegebenenfalls zu bewahren sind.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).