Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele für Lernen von Gegenwart (Zeitstrukturen des Hier und
Jetzt).
Die Gegenwart hat zumindest folgende Erscheinungsformen:
- Gegenwart als "Augenblick", wie er sich z.B. auf einem Foto
zeigt,
- Gegenwart als Kontinuum, dessen Anfang und Ende niemals
festgestellt werden können.
- Gegenwart als Allgegenwart der Verbundenheit von allem mit
Allem.
- Gegenwart als nie existent, weil sie bereits "vergangen"
ist, sobald sie wahrgenommen werden könnte.
- Gegenwart als Ewigkeit ohne Anfang und Ende.
Für die unter 2.-5. aufgeführten Zeitstrukturen verfügen die
Organisationen in der Regel über keinerlei Organe und Strukturen,
die mit diesen Erscheinungsformen der Gegenwart in irgendeiner Art
und Weise umgehen könnten: Sie "finden in Organisationen nicht
statt", scheinen durch die Organisation hindurchzugehen wir Licht
durch das Fenster. Das trifft jedoch nicht zu.
Nur in der Gegenwart sind möglich:
- Beobachtungen und Wahrnehmungen,
- Konzentration,
- Emotionen,
- Dynamik,
- Begegnungen,
- unmittelbarer Wettbewerb,
- Kampf und Auseinandersetzung,
- Verstehen und Verständigung,
- Kommunikation und Information,
- Einlassen und Intimität,
- Geben und Nehmen, Austausch,
- Vertrauen, Kontrollen, Prüfungen,
- Ereignisse ("Es geschieht." Jetzt. (Oder niemals).
- Veränderungen,
- Einflüsse,
- Entscheidungen,
- Wandel,
- Entwicklung,
- Leben.
- Tod.
- Beginn und Ende.
Die Organisation stellt hierfür den Rahmen und die Bedingungen
zur Verfügung. Sie hat jedoch in der Regel nur wenige Möglichkeiten,
die Inhalte und die Ergebnisse der jeweiligen Gegenwart zu bestimmen
oder zu gestalten.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich der Gegenwart
sind zumindest:
- Lernen, die Eigendynamik der Betroffenen und Beteiligten für
die Organisation nutzbar zu machen.
- Lernen, die Selbstorganisation durch die Eigendynamik der
Betroffenen und Beteiligten für die Organisation nutzbar zu
machen.
- Lernen zu ermitteln, welcher Rahmen und welche Bedingungen
die Art und Weise der gewünschten Selbstorganisation
ermöglichen, fördern und erhalten.
- Lernen von Interventionen in die Selbstorganisation.
- Lernen, die Muster und Zyklen der Selbstorganisation zu
erkennen.
- Lernen, die Muster und Zyklen der Selbstorganisation für die
Organisationszwecke zu nutzen.
- Lernen, die Muster und Zyklen der Selbstorganisation zu
steuern.
- Lernen, die Selbstorganisation auf bestimmte Schwerpunkte zu
konzentrieren.
- Lernen, durch die Selbstorganisation bestimmte Aufgabe
bevorzugen zu lassen.
- Lernen, die Selbstorganisation auf bestimmte Ziele und
Zwecke hin auszurichten.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA mahnt die
Betroffenen und Beteiligten immer wieder sich zu verlässigen, was
ohnehin geschehen würde, wenn nicht eingegriffen würde. Ferner
werden insbesondere die Verantwortlichen für die Projekte und das
Projektmanagement angeregt, rechtzeitig für die Gelegenheiten zu
sorgen und sie dann auch zu nutzen, um jene Entscheidungen
einzufordern und zu treffen, die jeweils für den Projektfortschritt
erforderlich sind.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).