HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der Lernziele für Lernen von spontanen Zeitstrukturen. (Plötzlichkeit, Augenblicke.)

Spontanes setzt spontan die bestehenden Strukturen, Regeln und Abläufe außer Kraft, bzw. überwinden sie oder verändern sie in einer irreversiblen Art und Weise, weil sie z.B. neue Situationen schaffen. Die spontanen Zeitstrukturen sind eher Momente der Veränderung; sie haben keine Dauer. Z.B.:

  1. Momente der Einigung. In der Jurisprudenz wird von der "Juristischen Sekunde" gesprochen, die zeitlich nicht gemessen werden kann, in welcher jedoch z.B. das Eigentum vom früheren auf den neuen Eigentümer übergeht.
  2. Momente der Vereinigung, wie z.B. bei der Zeugung, Befruchtung.
  3. Momente des Todes, wie z.B. der Moment, an welchem nur noch der Tod möglich ist, aber kein weiteres Leben bzw. Überleben mehr, z.B. Moment des Entschlusses zur Aufgabe.
  4. Momente der Entstehung von Turbulenzen, wie Strudel, Tornados, Böen.
  5. Momente der Entscheidungen.
  6. Momente der Übergänge z.B. von Ebbe in Flut, von Einatmen und Ausatmen (und vice versa).
  7. Momente der Entstehung von Überforderungen, ab welchen sich z.B. entwickeln: Staus, Barrieren, Dammbrüche, Einstürze, Unfälle, Verstopfungen, Einbruch, Verkantungen, Fehler.
  8. Momente der Überreizungen aus welchen z.B. entstehen: Blitze, Börsencrash, Hausse, Baisse.
  9. Momente der Überschreitung von kritischen Relationen von Kräfteverhältnissen, aus welchen z.B. folgen: Explosionen, Implosionen, Verschmelzungen, Trennungen, Brüche, Druck, Sog, Brand.
  10. Momente der Schwäche, die z.B. führen zu Brüchen, Abdrift, Eskalationen.
  11. Momente der Reizüberflutung, die z.B. zu Hysterie, Panik, Schock, Kollaps, Infarkt führen.
  12. Momente von höherer Gewalt wie Gesetzesänderungen, Erfindungen neuer Lösungen.
  13. Momente des Verbrechens.
  14. Momente des Leichtsinns wie Fahrlässigkeit, Fehlleistungen, Pannen.
  15. Momente der Spekulation.
  16. Momente des Gelingens z.B. von Experimenten.
  17. Momente des Ausfalls von Schlüsselpersonen.
  18. Momente des Beginns von Verderb, Fäulnis, Schädlingsbefall, Krankheit, von Unbrauchbarkeit.
  19. Momente des Vorsatzes wie Spionage.
  20. Momente von Unfällen wie Zusammenstöße, Kollisionen, Fehlsteuerungen.
  21. Momente des Einflusses von Übersehenem, (bisher) Unbekannten, Unterschätzten, Ausgeklammerten, Unberücksichtigten, Ausgeschlossenen, Nichtwahrgenommenen, Nichtzugelassenen.
  22. Momente der Erkenntnis. "Aha!!!", "Heureka".
  23. Momente von Zufällen.

Die Wirkungen der spontanen Zeitstrukturen können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Sie können bestenfalls begrenzt werden.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich den spontanen Zeitstrukturen sind z.B.:

  1. Lernen zu akzeptieren, dass spontane Zeitstrukturen immer und jederzeit und an jedem Ort entstehen können.
  2. Lernen zu akzeptieren, dass das Entstehen von spontanen Zeitstrukturen niemals verhindert werden kann.
  3. Lernen zu akzeptieren, dass spontane Zeitstrukturen niemals herbeigeführt werden können, sondern immer von selbst geschehen.
  4. Lernen zu ermitteln, an welchen Zeitpunkten und an welchen Orten welche spontane Zeitstrukturen für die Organisation genutzt werden können.
  5. Lernen zu ermitteln, wie der Rahmen und die Bedingungen geschaffen werden können, dass sich die erwünschten Zeitstrukturen einstellen.
  6. Lernen zu ermitteln, durch welche Rahmen und Bedingungen unerwünschte spontane Zeitstrukturen mit geringerer Wahrscheinlichkeit entstehen können.
  7. Lernen den Rahmen und solche Bedingungen zu schaffen, dass die Wirkungen der spontanen Zeitstrukturen beherrschbar und begrenzbar erscheinen.
  8. Lernen, sich vor den Folgen von unerwünschten Wirkungen der spontanen Zeitstrukturen zu schützen.
  9. Lernen, erwünschte spontane Zeitstrukturen möglichst zu erzwingen.
  10. Lernen zu erkennen, wie sich die Entstehung von spontane Zeitstrukturen ankündigen.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA hält es für normal, dass in Projekten und im Projektmanagement spontane Zeitstrukturen entstehen, auch solche mit unerwünschten Wirkungen. Ferner werden immer wieder Hinweise gegeben, dass durch das Projektmanagement auch frühzeitig und angemessen jene Rahmenbedingungen zu schaffen sind, die zu den erwünschten und notwendigen Wendepunkten im Projektfortschritt und im Projektmanagement führen.

Darüberhinaus werden viele Anregungen gegeben und z.B. durch Kontrollfragen erleichtert zu prüfen und zu überprüfen, ob auch tatsächlich geschehen ist, was geschehen sollte und die Wirkungen mit den erwarteten übereinstimmen.

 

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

  1. anfällt,
  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).