HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der Lernziele für Lernen von nichtzeitlichen Zeitstrukturen.

Nichtzeitliche Zeitstrukturen sind z.B.:

  1. die Willkürlichkeit jeglicher zeitlichen Gliederung in ein Davor, Jetzt und Danach.
  2. die zeitlichen Wechselwirkungen und Durchdringungen sowie Bedingungen von Teilen und dem Ganzen und vice versa.
  3. die zeitlichen Wechselwirkungen von Polaritäten,
  4. die zeitlichen Wechselwirkungen zwischen der ausmachenden Mitte, das die Pole ermöglicht und auflöst.
  5. die "Rückseiten" von Allem und ihre Wechselwirkungen mit ihren "Vorderseiten".
  6. die zeitlichen Wechselwirkungen von jeweiligem Vordergrund und Hintergrund.

Als Nichtzeitliche Zeitstrukturen werden hier also jene Phänomene bezeichnet, die keine Eigenzeit aufweisen: Es geschieht nichts, während es geschieht und es geschieht alles, während nichts geschieht.

Ist "Es" = die nichtzeitliche Zeitstruktur nicht vorhanden, gibt es auch keine Pole; gibt es keine Pole, gibt es auch kein "Es". Das "Es" kann nicht geschaffen werden, es kann weder erzeugt noch beseitigt werden, es kann nicht überwunden und nicht herbeigeführt, auch nicht vermieden oder bevorzugt werden. "Es" hat immer die gleiche Zeitstruktur wie alle seine Komponenten.

"Es" tut nichts, indem es alles tut. "Es" macht alles, während bzw. indem es nichts tut.

"Es" benötigt keine Ressourcen, keine Energie, keinen Aufwand. "Es" ist eine Ressource.

"Es" hat keinen eigenen Namen, sondern kann nur umschrieben werden. Auch die hier angeführten Beschreibungen sind nur schwache Versuche, auf das Nichtfassbare und Nichtwahrnehmbare und doch ständig Vorhandene "Es" aufmerksam zu machen.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich den nichtzeitlichen Zeitstrukturen sind z.B.:

  1. Lernen zu akzeptieren, dass mit Allem, was getan oder unterlassen wird, auch immer das exakte Gegenteil "in die Welt" gesetzt wird.
  2. Lernen wahrzunehmen, dass alles, was existiert, ein exaktes Gegenteil ist von jenem, das nicht im Vordergrund ist, z.B. wie der Berg das Gegenteil des Tales ist und vice versa.
  3. Lernen zu akzeptieren, dass jede Konturierung auch das exakte Gegenteil konturiert: jeder Halbkreis ist ein Halbkreis und gleichzeitig konkav und konvex.
  4. Lernen zu akzeptieren, dass jede Veränderungen alle Dimensionen verändert, nicht nur die bekannten und gewollten.
  5. Lernen, entschlossen zu entscheiden.
  6. Lernen, entschlossen zu handeln.
  7. Lernen zu beobachten, was auf Interventionen, Entscheiden, Handeln und Verhalten tatsächlich folgt.
  8. Lernen, aus den Reaktionen die Konturen zu ermitteln für das, was tatsächlich entschieden, getan oder nicht getan wurde.
  9. Lernen, sich auf Überraschungen einzustellen und sie zuzulassen.
  10. Lernen, auf flüchtige und feine Signale zu achten.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA ermutigt die Betroffenen und Beteiligten zu frühen und kontrollierten Experimenten und deren Ergebnisse sehr sorgfältig auf das erwartete Offensichtliche und auf das Unerwartete oder Unerklärliche hin zu hinterfragen. Die so gewonnenen Erkenntnisse können den Projektfortschritt wesentlich beeinflussen. Oft iterativ.

 

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

  1. anfällt,
  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).