Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele für Lernen von nichtzeitlichen Zeitstrukturen.
Nichtzeitliche Zeitstrukturen sind z.B.:
- die Willkürlichkeit jeglicher zeitlichen Gliederung in ein
Davor, Jetzt und Danach.
- die zeitlichen Wechselwirkungen und Durchdringungen sowie
Bedingungen von Teilen und dem Ganzen und vice versa.
- die zeitlichen Wechselwirkungen von Polaritäten,
- die zeitlichen Wechselwirkungen zwischen der ausmachenden
Mitte, das die Pole ermöglicht und auflöst.
- die "Rückseiten" von Allem und ihre Wechselwirkungen mit
ihren "Vorderseiten".
- die zeitlichen Wechselwirkungen von jeweiligem Vordergrund
und Hintergrund.
Als Nichtzeitliche Zeitstrukturen werden hier also jene Phänomene
bezeichnet, die keine Eigenzeit aufweisen: Es geschieht nichts,
während es geschieht und es geschieht alles, während nichts
geschieht.
Ist "Es" = die nichtzeitliche Zeitstruktur nicht vorhanden, gibt
es auch keine Pole; gibt es keine Pole, gibt es auch kein "Es". Das
"Es" kann nicht geschaffen werden, es kann weder erzeugt noch
beseitigt werden, es kann nicht überwunden und nicht herbeigeführt,
auch nicht vermieden oder bevorzugt werden. "Es" hat immer die
gleiche Zeitstruktur wie alle seine Komponenten.
"Es" tut nichts, indem es alles tut. "Es" macht alles, während
bzw. indem es nichts tut.
"Es" benötigt keine Ressourcen, keine Energie, keinen Aufwand.
"Es" ist eine Ressource.
"Es" hat keinen eigenen Namen, sondern kann nur umschrieben
werden. Auch die hier angeführten Beschreibungen sind nur schwache
Versuche, auf das Nichtfassbare und Nichtwahrnehmbare und doch
ständig Vorhandene "Es" aufmerksam zu machen.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich den
nichtzeitlichen Zeitstrukturen sind z.B.:
- Lernen zu akzeptieren, dass mit Allem, was getan oder
unterlassen wird, auch immer das exakte Gegenteil "in die Welt"
gesetzt wird.
- Lernen wahrzunehmen, dass alles, was existiert, ein exaktes
Gegenteil ist von jenem, das nicht im Vordergrund ist, z.B. wie
der Berg das Gegenteil des Tales ist und vice versa.
- Lernen zu akzeptieren, dass jede Konturierung auch das
exakte Gegenteil konturiert: jeder Halbkreis ist ein Halbkreis
und gleichzeitig konkav und konvex.
- Lernen zu akzeptieren, dass jede Veränderungen alle
Dimensionen verändert, nicht nur die bekannten und gewollten.
- Lernen, entschlossen zu entscheiden.
- Lernen, entschlossen zu handeln.
- Lernen zu beobachten, was auf Interventionen, Entscheiden,
Handeln und Verhalten tatsächlich folgt.
- Lernen, aus den Reaktionen die Konturen zu ermitteln für
das, was tatsächlich entschieden, getan oder nicht getan wurde.
- Lernen, sich auf Überraschungen einzustellen und sie
zuzulassen.
- Lernen, auf flüchtige und feine Signale zu achten.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA ermutigt
die Betroffenen und Beteiligten zu frühen und kontrollierten
Experimenten und deren Ergebnisse sehr sorgfältig auf das erwartete
Offensichtliche und auf das Unerwartete oder Unerklärliche hin zu
hinterfragen. Die so gewonnenen Erkenntnisse können den
Projektfortschritt wesentlich beeinflussen. Oft iterativ.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).