Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele für Lernen von Strukturen mit negativer Zeit.
Negative Zeitstrukturen können nicht gemessen werden, denn sie
sind spätestens in dem Moment ihrer Erscheinung bereits vorbei. Eine
nicht ganz einfache Vorstellung, wenn auch alltägliche Erfahrung wie
z.B.:
- Fehler: Es hat Etwas gefehlt. Es endet die der Entscheidung
der Akzeptanz des Fehlenden oder es wird hinzugefügt.
- Unwissenheit: Sie endet mit der Erkenntnis.
- Inkompetenz: Sie endet mit dem Scheitern.
- Täuschungen: Sie enden mit der Enttäuschung.
- Vorurteile: Sie enden mit der Wahrnehmung der Realität.
- Illusionen, Größenideen: Sie enden, wenn die platzen.
- Unkenntnis: Sie endet mit der eigenen Erfahrung.
- Irrtum: Er endet mit der Aufklärung.
- Erfahrungen: Sie enden durch neue Probleme.
- Wissen: Es endet mit neuen Fragen.
- Selbstverständliches: Sie enden durch neue Alternativen.
- Glaubensätze, Überzeugungen: Sie enden durch Krisen.
Die beschriebenen Phänomene entziehen sich jeglicher Analyse und
allen Möglichkeiten, sie zu gestalten oder zu vermeiden. Sie haben
ihre Wirkungen bereits ausgeübt, bevor sie in den Zeitdimensionen
der Organisation überhaupt eine Rolle spielen konnten. Die
Zeitstrukturen mit negativer Zeit
- sind bequem und erweisen sich als komfortabel, weil sie
Sicherheit und Annahmen als Fakten anbieten, wo keine sind.
- erleichtern die Welt und Allgemeines zu erklären.
- schaffen Gemeinsamkeit, wenn die Inhalte miteinander geteilt
werden (kollektive blinde Flecke).
- ersparen Zeit, wenn sie keine Rolle spielen.
- kosten (Mehr-)Zeit, wenn sie sich aktuell nicht (mehr)
bewähren.
- erzwingen Zeit im Hier und Jetzt zur Klärung und
Neuorientierung, sobald sie als inhaltlich nicht mehr gültig
wurden.
- schwächen oder stärken die Information und Kommunikation.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich den
Zeitstrukturen mit negativer Zeit sind z.B.:
- Lernen zu akzeptieren, dass es für die Zeitstrukturen mit
negativer Zeit keine Instrumente für die Erkennung, Planung,
Gestaltung und Steuerung gibt.
- Lernen zu akzeptieren, dass die Dimensionen der
Zeitstrukturen mit negativer Zeit immer gigantisch größer sind
als alle Zeitstrukturen, die in und für die Organisation jemals
Bedeutung hatten, aktuell haben und künftig haben werden.
- Lernen zu erkennen, dass der Wechsel von negativen
Zeitstrukturen in gestaltbare immer als Störung (des Aktuellen
und Gewohnten) auftritt.
- Lernen, die Widerstände gegen die Erkenntnisse zu verstehen
und Ernst zu nehmen.
- Lernen zu unterbinden, dass die neuen Erkenntnisse
ignoriert, abgewehrt, abgewertet oder so umgestaltet werden,
dass sie nicht bzw. anscheinend keine Bedeutung haben.
- Lernen, die jeweils offensichtlich gewordenen generellen
Versäumnisse zunächst situativ und anschließend grundlegend
nachzuholen.
- Lernen, die Hinweise auf generell notwendige Anpassungen der
Organisation aufzunehmen und zu beachten.
- Lernen, die Hinweise auf generell notwendige Anpassungen der
Qualifizierungen aufzunehmen und zu beachten.
- Lernen zu akzeptieren, dass die Phänomene der Zeitstrukturen
mit negativer Zeit immer bestehen bleiben, wenn auch mit
veränderlichen Inhalten.
- Lernen zu unterscheiden zwischen erstmalig auftretenden
Störungen und wiederholten, die z.B. auf Schlamperei,
Gleichgültigkeit oder gar Sabotage hinweisen können.
- Lernen zu akzeptieren, dass Zeitstrukturen mit negativer
Zeit nicht und niemals erzeugt werden können.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA hilft durch
die Übersichten, Landkarten, Hinweise, Mahnungen, Architekturen und
Leitfragen den Interessierten und Aufmerksamen, das eigene Wissen
und die eigenen Einschätzungen zu überprüfen, ob vermutlich alle
wesentliche Aspekte berücksichtigt sind.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).