HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der Lernziele für Lernen von Zukunft (Strukturen der Zeiten von Auswirkungen, Vorwirkungen, Annahmen und Wahrscheinlichkeiten).

Die Zukunft der Organisation wird im wesentlichen bestimmt vom Rahmen und von den Bedingungen, auf welche die Organisation künftig trifft. Die Zukunft ist nicht bzw. nur sehr, sehr begrenzt gestaltbar. Sie ist insbesondere weder berechenbar und auch nicht vorhersehbar. Einzig möglich sind die Annahmen über bestimmte Wahrscheinlichkeiten.

Üblicherweise begrenzen sich die Prognosen auf die Entwicklung der Organisation innerhalb von ausgewählten Aspekten der Organisationsgrenzen, d.h. es handelt sich jeweils ausschließlich um Binnenprognosen, die nur für die Organisation und ihre Binnenentwicklung gelten. Wenn eine Prognose eintrifft, werden die zu Grunde gelegten Parameter auch weiterhin verwendet. Ist die tatsächliche Entwicklung anders als prognostiziert, werden die Parameter verfeinert oder die Schuld den "Umständen" zugeschrieben. Es sind tatsächlich die "Umstände", welche die Zukunft der Organisation bestimmen. Und zwar jene, welche die Organisation nicht oder nur sehr begrenzt beeinflussen kann.

Zur Zukunft der Organisation gehören z.B. die unmittelbaren, mittelbaren, kurzfristigen, mittelfristigen oder langfristigen:

  1. die ausgelösten Wirkungen.
  2. die ausgelösten Reaktionen (Rückwirkungen).
  3. die Potenziale.
  4. die Kraft (Macht) der Organisation im Kräfte- und Machtgefüge.
  5. die Chancen.
  6. die Risiken.
  7. die Alternativen.
  8. die Möglichkeiten.
  9. die Leitbilder.
  10. die Visionen

Die Zukunft wird z.B. geprägt von den

  1. Annahmen über nicht Wissbares oder Berechenbares (z.B. Verhalten),
  2. Vermutungen (z.B. über Reaktionen, Folgen, Veränderungen, Entwicklungen),
  3. Unterstellungen (z.B. von Gültigkeit von Traditionen, Gesetzen, Beziehungen),
  4. Fortschreibungen (z.B. von Trends, Zyklen, Rhythmen),
  5. Berechnungen von Berechenbarem (z.B. von bekannten Wechselwirkungen nach mathematischen Gesetzen, Gleichungen),
  6. Modellrechnungen von Unberechenbarem (z.B. von ausgeschlossenen Kriterien, Phänomenen und Ereignissen außerhalb der Organisationsgrenzen),
  7. Blinden Flecken (z.B. Selbstverständlichkeiten, die nicht selbstverständlich sind).
  8. Interpretationen von wahrgenommenen oder Reaktionen auf nicht wahrgenommenen Ängste (z.B. wovor sich die Organisation schützen und was sie vermeiden will).
  9. Interpretationen von erhofften oder erwünschten Chancen (z.B. was sich für die Organisation günstig auswirken kann).
  10. Freizeichnungen von der Verantwortung für alles, was anders kommen wird, gleich aus welchem Grunde.
  11. Erwartungen der Mächtigen über die notwendige Sicherung und Erhaltung der Macht.
  12. Erwartungen der Nutznießenden über die notwendige Sicherung, Erhaltung (und Vermehrung) der Nutznießungen.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich den Strukturen von Zukunft und damit für die Zukunftsfähigkeit der Organisation sind zumindest:

  1. Lernen zu erkennen, dass die Zukunft der Organisation im wesentlichen von den Vorstellungen der Mächtigen in der Organisation über ihre Zukunft in der Organisation abhängt.
  2. Lernen zu erkennen und zu akzeptieren, dass die Organisation sich am ehesten in jene Richtung entwickeln darf, die den Mächtigen in der Organisation nützt.
  3. Lernen zu ermitteln, wer die Mächtigen in der Organisation sind, nach welchen sich die Zukunft richtet.
  4. Lernen zu erkennen und zu ermitteln, durch welche Strukturen die Macht über die Entscheidungen geben.
  5. Lernen Entscheidungskriterien festzulegen, die von den Mächtigen bei ihren Entscheidungen zu Grunde gelegt werden müssen.
  6. Lernen von Regeln, wie Entscheidungsdilemmata durch die entscheidenden Personen aufzulösen sind.
  7. Lernen zu erkennen, wenn die Nutznießungen der Mächtigen durch die Folgen ihrer Entscheidungen erhöht werden.
  8. Lernen zu erkennen, wenn Mächtige sich nach anderen Organisationen hin orientieren, weil ihre Nutznießungen künftig kleiner werden oder wegfallen könnten.
  9. Lernen rechtzeitig die Nutznießungen der Mächtigen zu begrenzen.
  10. Lernen sich von den Mächtigen zu trennen, die ihre persönlichen Nutznießungen über die Zukunftsfähigkeit der gesamten Organisation stellen.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA zeigt den Betroffenen und Beteiligten immer wieder die Notwendigkeit zu rechtzeitigen Entscheidungen auf und macht die zu erwartenden oder notwendigen Entscheidungsdilemmata offensichtlich und damit besprechbar. Das erlaubt, die Entscheidungskriterien bewusster zu machen und zu halten, die bei Entscheidungen über das Projekt oder das Projektmanagement bzw. durch das Projektmanagement zu Grunde gelegt werden

 

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

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...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).