Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele von Lernen von Zeitplanungen in Organisationen.
(Zeiteinteilung. Zeitreservierung. Zweckbestimmung der Zeit.
Zeitzuteilung.)
Die Zeitplanungen bestimmen die Zeiten in der Organisation, mit
der Organisation und für die Organisation durch die:
- Personen und Organisationen, welche die Organisation tragen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation bilden
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation nutzen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche das Umfeld der
Organisation bilden (wollen, können, dürfen, müssen).
Die verfügbaren Zeiten werden für
Übersehene, unvorhergesehene, dringende und unaufschiebbare
Ereignisse sowie Störungen bringen in der Regel die Planungen
durcheinander. Sie beanspruchen die Zeit vor allen anderen
Verwendungen und begrenzen die Zeiten für die geplanten Einsätze.
Die Lernziele der Organisation bezüglich den Zeitplanungen sind
deshalb häufig z.B.:
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung, Durchsetzung
und Einhaltung der Sollzeiten bei den Zeitplanungen,
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung, Durchsetzung
und Einhaltung der KANN-Zeiten bei den Zeitplanungen,
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung und
Durchsetzung der Mindestdauer und Höchstdauer bei den Planungen
und Einplanungen,
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung, Vereinbarung
und Durchsetzung von Planzeiten,
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung, Vereinbarung,
Durchsetzung und Einhaltung von Reservezeiten, Pufferzeiten,
Zeiten für Unvorhergesehenes und Ungeplantes,
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung und
Vereinbarung von freien Zeiten zur "freien Verwendung",
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung, Vereinbarung,
Durchsetzung und Einhaltung von Zeiten für Kreativität,
Reflexionen, Auswertungen,
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung, Vereinbarung,
Durchsetzung und Einhaltung der Zeiten für die Qualifizierungen,
Einweisungen und Anleitungen,
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung, Vereinbarung,
Durchsetzung und Einhaltung der Zeiten für Besorgungen,
Beschaffungen, Logistik und Entsorgungen,
- Lernen der Ermittlung, Bestimmung, Festlegung, Vereinbarung,
Durchsetzung und Einhaltung der "Auszeiten" für Pflege, Wartung,
Instandhaltung, Reparaturen.
Die Planzeitenwerte können auf Erfahrungswerten beruhen,
geschätzt, grob oder fein kalkuliert sein.
Die Lernziele bezüglich den Zeitplanungen im Organisationslernen
zielen auch auf die Disziplinierung der planenden, entscheidenden,
verantwortlichen und handelnden Personen durch Lernziele wie:
- Lernen der Erstsicherung der Termine, Zeiten und Dauer für
nicht disponible Zeiten wie Essenszeiten, Verpflegungszeiten,
Ruhezeiten, Urlaubszeiten, Zeiten für Reinigungen und Ordnung,
- Lernen der frühzeitigen Sicherung von Verträgen,
Vereinbarungen und den dazu erforderlichen Abstimmungen mit den
Beteiligten und Betroffenen,
- Lernen der Festsetzungen und Begrenzungen der Zeiten für
Verwaltungsaufgaben, "Bürokratie", Nachweisungen, Abrechnungen
und Rechnungslegungen,
- Lernen der Festsetzungen von Terminen z.B. für Prüfungen,
Kontrollen, Überprüfungen, Entscheidungen, Freigaben,
Stoppinterventionen,
- Lernen der Festlegungen der Termine für die
Führungsaufgaben,
- Lernen der Festlegungen der Termine für
Standortbestimmungen, "Lageberichte" und Anpassungen von
Entscheidungen, Beschlüssen, Genehmigungen, Erlaubnissen,
Verboten, Auflagen und Bedingungen,
- Lernen der Erkennung von frühen und schwachen Signalen für
eingeleitete, zugelassene, beabsichtigte und unbeabsichtigte
Abweichungen von den Planungen,
- Lernen der Früherkennung, Bearbeitung und Engführung von
Widerständen gegen die Planungen, deren Verbindlichkeit,
Durchsetzung und Einhaltung,
- Lernen der Akzeptanz, dass Zeit nicht vermehrbar ist und
alles seine Zeit braucht.
- Lernen der Passung der Zeiten aller Beteiligten und
Betroffenen durch Lösungen der Zeitkonflikte.
Die Grenzen der Zeiten, die durch technische Rahmenbedingungen
vorgegeben sind, werden in der Regel leichter berücksichtig, wie
z.B. Kapazitäten, Verfügbarkeiten, Traglasten, Durchlaufzeiten. Die
Grenzen der Individuen werden allzu häufig nicht frühzeitig erkannt,
weil z.B. die "privaten Zeiten" stillschweigen, ausdrücklich oder
absichtlich als Pufferzeiten behandelt werden, auf welche die
Organisation nicht nur im Notfall, sondern auch bei geplanten und
vermeidbaren Engpässen zurückgreifen kann.
Je mehr die Beteiligten und Betroffenen bereits miteinander
eingespielt sind, umso eher erfolgen Planungen auch auf Zuruf oder
Handschlag. Sind mehrere Organisationen beteiligt, sind in der Regel
die Abreden nur verbindlich, wenn sie schriftlich festgehalten sind.
Dazu dienen häufig Hilfsmittel wie:
- Checklisten, Ablaufpläne, Anleitungen,
- Aufträge, Beauftragungen, allgemeine, generelle oder
spezielle Vereinbarungen,
- Abstimmungen und Abreden im Einzelfall, Sonderfall,
Ausnahmefall,
- Notfallpläne, Katastrophenpläne,
- Pläne bei Störungen, Verschiebungen, Ausfällen, Unfällen,
wesentlichen Änderungen,
- Pläne für Einweisungen, Vorprüfungen, Tests, Probeläufe,
Muster, Modelle und deren Freigaben,
- Pläne für die Herstellung und Bereitstellung der
erforderlichen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Befähigungen,
- Pläne für den geordneten, ordentlichen und regelmäßigen
Ablauf von Prozessen, Ereignissen, Vorgängen und Verfahren,
- Pläne für die geregelte und regelmäßige Überwachungen,
Kontrollen, Regelungen und Steuerungen,
- Pläne für die Einbeziehung, Abstimmung und Berücksichtigung
von Parallelprozessen, gegenläufigen Prozessen und Prozessen mit
anderen Taktungen.
Allen Planungen zum Trotz, setzen sich in der Praxis immer die
Eigenzeitigen der Beteiligten und Betroffenen durch. Das zeigt sich
insbesondere dort, wo Aufgaben delegiert werden: Die Delegationen
sind erst erfolgt, wenn die delegierten Dinge in den entsprechenden
Zeitplänen so verankert sind, dass sie auch durchgeführt werden
(können, dürfen, müssen). "Wollen" und "guter Wille" und "das
Bestmögliche versuchen" reichen nicht.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Summen der Zeitinhalte zeigen sich als z.B.:
Zeitinhalte (Verwendungen der Zeit)
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA räumt den
Planungsvorgängen und den Verantwortungen für die Planungen und den
daraus folgenden Entscheidungen einen breiten Raum ein. Dazu dienen
insbesondere die klaren Gliederungen der Phasen und Prozesse, der
Zuständigkeiten und Verantwortungen, den Rollen und Funktionen sowie
die Anleitungen zur den Vorgehensweisen im Projektmanagement, im
Konfliktmanagement und im Krisenmanagement. Die Hinweise,
Empfehlungen und Mahnungen betreffen häufig die Lostage (Termine für
Meilensteine), bis zu welchen bestimmte Entscheidungen möglich und
notwendig sind. Das gilt auch für die Früherkennung und
gegebenenfalls angemessene und konsequente Zurückweisung von
Zusatzanforderungen, Zusatzanliegen, Änderungen und Erweiterungen
von erteilten Aufträgen.
Die Grenzen der Planbarkeit werden immer wieder aufgezeigt und
gemahnt, dass "auch der tüchtigste Bauer erst im Herbst die Äpfel
ernten kann".
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).