Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele von Lernen von Dynamik. (Temperament. Triebkraft).
Die Dynamik gleicht immer die Kräfte im HIER UND JETZT und SO
(und nicht anders) aus: Sofort, unaufhaltsam. Es ist kein Zutun
möglich und notwendig. Dasselbe gilt auch für ein Weglassen. Ändern
sich die Kräfte, ändert sich auch sofort und unaufhaltsam die
Dynamik.
Dynamik und Selbststeuerung sind verschieden. Die Dynamik ist
immer eine Wirkung und Auswirkung mit Folgen in einer bestimmten
Zeit und an einem bestimmten Ort. Die Selbststeuerung ist immer eine
Regelung und Steuerung, die nach vorhandenen oder eigens
geschaffenen Rahmenbedingungen auf das Geschehen und die Dynamik
einfließt.
Die Bezeichnungen der Dynamik lassen in der Regel darauf
schließen, ob und in welcher Art und Weise die Dynamik zur
Organisation oder der Organisation "passt". Die Dynamik erscheint
häufig als:
- "Rundlauf", Gleichmäßigkeit, Harmonie, "Alles im Griff",
Kreislauf,
- "Chaos", "Kollaps", "Infarkt", "Flimmern", "Unwetter",
- "geregelter Ablauf", geregelte Ereignisse,
- "Alles im grünen Bereich", "normal",
- Willkür, Beliebigkeit,
- "Ruhe", Stillstand, Blockade, "festgelaufen",
- "Pausen", "Leerlauf",
- "Gezeiten", "Ebbe" und "Flut", Anlauf, Ablauf, Verlauf,
- Pressungen, Verdichtungen, Vereinigungen, Verschmelzungen,
Trennungen, Veränderungen, Absonderungen,
- Katastrophe, Vernichtung, Verschwendung und spontane
Entladung von Kräften.
Die Lernziele der Organisationen bezüglich
der
jeweiligen Dynamik sind
Lernen des Umgangs und der Früherkennung, Regelung und Steuerung von z.B.:
- Turbulenzen,
- Unregelmäßigkeiten, "Holpern", "Stottern", Unwucht,
- Warnsignalen für Überhitzungen, Ausbruch, Zusammenbruch,
Explosion, Implosion, Verpuffungen,
- Schwierigkeiten, Risiken, Gefährdungen, Gefahren, Problemen,
- Hinweisen für mögliche, notwendige, angemessene und
ausrechende Steuerungen und Regelungen,
- Störungen, "Verkantungen", "aus dem Ruder laufen", Pannen,
- Transformation der Kräfte durch die Dynamik und Umwandlung
in Leistung,
- Verschleuderungen, Vergeudungen, Abstrahlungen
- Wirkungen, Auswirkungen, Nachwirkungen, Folgen,
- Unwägbarkeiten, "Imponderabilien des Lebens", Irrtum,
Fehlern, Fehlverhalten, "höhere Gewalt".
Die Lernziele der Organisationen bezüglich der Dynamik
umfassen auch z.B.:
- Lernen von "sich treiben lassen", "mitschwimmen",
- Lernen von "sich tragen lassen", "getragen werden",
- Lernen von Ohnmacht,
- Lernen der Früherkennung, Bestimmung und des Umgangs mit
allem, was nicht regelbar, steuerbar und planbar ist,
(Entropie),
- Lernen der Verantwortung für die Dynamik, die zu regeln und
zu steuern Teil der Aufgabe der Organisation ist,
- Lernen der Begrenzungen der Dynamik, die von der
Organisation ausgeht,
- Lernen der Abwehr und Begrenzungen der Dynamiken, in welche
die Organisation eingebunden ist und deren "Spielball" sie ist,
- Lernen des Umgangs mit der stetig wechselnden Dynamik,
- Lernen der Regelung, Steuerung und Verbindungen der
Dynamiken aller Gliederungen der Organisation,
- Lernen der Befähigung der entscheidenden und handelnden
Personen zu den situativen Eingriffen in die Dynamik.
Wird als Dynamik ein "Stillstand" festgestellt, kann es sich
handeln um z.B.:
- Energielosigkeit. (Es fehlen die Energien, die etwas in
Bewegung bringen könnten.)
- Kipppunkte. (Moment für Gezeitenwechsel. Wechsel auf
Höhepunkten und Tiefpunkten. Anhalten vor Richtungswechsel,
meistens in die Gegenrichtung als Gegenbewegung.)
- Energiemangel. (Die Energien sind zu schwach.)
- Paralysen. (Die Energien heben sich wechselseitig auf.)
- Aufprall. (Die Energien blockieren sich wechselseitig.)
- Explosion. (Die Energien sprengen die Rahmenbedingungen.)
- Implosion. (Die Energien verschmelzen oder verdichten sich.)
- "Schwarzes Loch". (Die Energien verbrauchen sich selbst
wechselseitig.)
- Druck, Spannung. Sog. (Die Energien suchen nach dem
schwächsten Punkt in den Begrenzungen.)
- Strahlung. (Die Energien sondern ab, was sie in der
Situation nicht verwenden.)
- Magnetismus. (Die Energien bündeln bestimmte Eigenschaften
in ihrer Wirkung nach außen und innen.
Die Organisation ist immer Teil der Dynamik und kann sie nur
begrenzt aktiv oder passiv beeinflussen. Es gilt permanent, die
Kräfte auszugleichen und die Balance der Kräfte zu sichern oder
zumindest durch Eingriffe, Regelungen, Steuerungen, Zulassen, Abwehr
oder Begrenzungen immer wieder herzustellen. Von außen betrachtet,
"eiern" alle Organisationen.
Je mehr eine Organisation "automatisch" abläuft, umso mehr nehmen
die Fähigkeiten ab, die Dynamik zu gestalten. Ändern sich
wesentliche Rahmenbedingungen, bricht die Organisation zusammen.
Manchmal genügen dazu bereits Kleinigkeiten.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA für die
Dynamik unterstützt z.B.:
- die Auseinandersetzungen mit der Dynamik, welche das Projekt
auslöst,
- die Auseinandersetzungen mit der Dynamik, die sich im
Projekt entwickelt,
- die Auseinandersetzungen mit der Dynamik, in welche das
Projekt eingebunden und eingewickelt ist,
- die Auseinandersetzungen mit der Dynamik, welche die
Betroffenen und Beteiligten entwickeln,
- die Auseinandersetzungen mit der Dynamik, welche sich
zwischen den planenden, entscheidenden, verantwortlichen und
handelnden Personen entwickeln,
- die Auseinandersetzungen mit der Dynamik, die sich von
selbst ergibt,
- das Lernen von Zulassen und Vertrauen in die eigenen
Planungen, Entscheidungen und Handlungen,
- das Lernen von Alternativen von Entscheidungen, Handlungen
und Verhaltensweisen bei Auffälligkeiten,
- die Bestimmungen, Festlegungen, Kontrollen und Überwachungen
von Signalen für die Regelungen, Steuerungen, Eingriffe und
Entscheidungen,
- die Eigendynamik des Projekts und des Projektmanagements
entlang den gestalteten Rahmenbedingungen und innerhalb der
Leitplanken.
Die Mediendidaktik unterstützt, dass die Projekte durch das
Projektmanagement so verlaufen, wie sie vorgesehen sind, geplant,
entschieden, geleitet, geführt und durchgeführt werden. Die
Stellgrößen und Einflussmöglichkeiten sowie die günstigen Zeitpunkte
für Eingriffe, Regelungen und Steuerungen werden aufgezeigt, um die
Projekte und das Projektmanagement zum jeweils beabsichtigten
weiteren Verlauf zu führen.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).