Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele von Lernen von Rhythmus (zeitliche Gliederung von wiederkehrenden
Abfolgen).
Als Rhythmus (in Organisationen) wird eine Zeitfigur mit einer
bestimmten Dauer bezeichnet, in welcher sich regelmäßige Abläufe
ereignen und sich im jeweils nächsten Rhythmus wiederholen. Das
Muster des Rhythmus bleibt in der Regel von Takt zu Takt auch dann
unverändert, wenn sich der Takt ändert.
Die Lernziele der Organisationen bezüglich
des Rhythmus sind
z.B.:
- Akzeptanz der Rhythmen, in welche die Organisation
eingebunden ist.
- Lernen zu akzeptieren, wie die Rhythmen die Organisation
bestimmen, begrenzen und beeinflussen.
- Lernen, den eigenen Rhythmus zu finden.
- Lernen, die Rhythmen für die einzelnen Gliederungen der
Organisation festzulegen, zu gestalten, zu regeln, zu steuern,
zu instrumentieren und zu verbinden.
- Lernen, die zu erwartenden und eintretenden Unwuchten
(Aufschaukelungen, Paralysen, Aufhebungen) an den Schnittstellen
und Momenten des Geschehens auszugleichen.
- Lernen, die Schnittstellen und Ereignisse an den Begegnungen
und Überkreuzungen der Rhythmen zu formalisieren, z.B. durch
Festlegungen, wer, was zu tun, zu entscheiden, zu regeln und zu
steuern hat.
- Lernen zu erkennen und zu bewerten, was einmalige
Abweichungen sind und was Anzeichen für schleichende,
fortschreitende oder bereits eingetretene Änderungen und
Veränderungen, die zu entsprechenden Prüfungen und
Entscheidungen führen (sollten).
Typische Rhythmen in Organisationen sind z.B.
- der Tagesrhythmus; Hilfsmittel: Abstimmungen, Terminkalender
und Zeitplanungen,
- der Wochenrhythmus; Hilfsmittel: "Montagsgespräche",
Einsatzplanungen, Produktionspläne,
- der Monatsrhythmus; Hilfsmittel: Ziele, Ausgleich von
Engpässen, Einsatzpläne, Vertretungspläne,
- der Entscheidungsrhythmus; Hilfsmittel: Terminbuch, Fristen,
Wiedervorlagen, Controlling,
- der Beschaffungsrhythmus; Hilfsmittel: Prognosen, Planungen,
Bestellungen, Beauftragungen, Lieferungen, Lagerungen,
Verteilungen, Verwendungen,
- der Jahresrhythmus; Hilfsmittel: strategische,
mittelfristige und kurzfristige Planungen, Berichtswesen,
Controlling und Kontrollen,
- der Managementrhythmus: feststellen, bewerten, ausrichten,
planen, entscheiden, beauftragen, durchführen, kontrollieren,
auswerten (feststellen),
- der Führungsrhythmus: einweisen, vereinbaren, anleiten,
vertrauen, unterstützen, helfen, kontrollieren, notfalls
korrigieren, notfalls eingreifen, beurteilen, entscheiden,
- der Besuchsrhythmus; Hilfsmittel: Regelkommunikation,
Beziehungspflege, Marketing.
- der Schlafrhythmus; Hilfsmittel: Zeiteinteilungen, Routinen,
Gewohnheiten, Signale.
Die Rhythmen zeichnen sich aus durch Regelmäßigkeit, Planbarkeit
(wie Ebbe und Flut), Kenntnis oder Erfahrung der Ausschläge
(Amplituden) von Abweichungen vom "Normalen".
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA zeigt eine
Vielfalt von Rhythmen auf und
- wie die Rhythmen beginnen,
- wann sie im Mittelpunkt stehen (ihren Höhepunkt erreichen,
- wie sie abflachen,
- und wie der jeweilige Zyklus beendet wird,
- sowie wann und wie er neu beginnt bzw. beginnen kann, sollte
oder muss.
Insbesondere werden die Schnittstellen und die Wechselwirkungen
mit inneren und äußeren Einflüssen angesprochen, die in Projekten
und im Projektmanagement zu angemessenen Aktionen und Reaktionen
führen, um sie in die Steuerung der Prozessdynamik des Projekts und
des Projektmanagements aufzunehmen.
Es geht um die Erkennung, Entwicklung und Begrenzung der
Obergrenzen und der Untergrenzen sowie von Beginn und Ende sowie den
Übergängen.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).