Lernen von Ereignissen: Lernen von Annehmen (von Anderen).
Annehmen bedeutet etwas in Empfang nehmen, es also aufzunehmen
voll und ganz. Annehmen ist ein Teil einer Übergabe, die durch die
Abnahme abgeschlossen wird.
Die Annahme kann
- physisch erfolgen, z.B. durch Übergabe.
- geistig erfolgen, z.B. durch Verstehen und Akzeptanz.
- strukturell erfolgen, z.B. durch verarbeiten oder
platzieren.
- symbolisch erfolgen, z.B. durch Vereinbarungen.
Häufig erfolgt die Annahme (stillschweigend) durch schlüssiges
Handeln und Verhalten, das dem Angenommenen entspricht. Annahme
setzt nicht unbedingt auch ein Einverständnis mit dem Angenommenen
aus. Vielfach wird es erst modelliert und bearbeitet und aufbereitet
für die Organisation bzw. für die Personen.
Annehmen kann z.B. sein:
- Annahme der Verantwortung.
- Annahme der Zuständigkeit.
- Annahme der Funktionen.
- Annahme der Rollen.
- Annahme der Verpflichtungen aus und für das Angenommene.
- Annahme des endgültigen Verzichts des Übergebenden auf das
Übergebene.
- Annahme der Entlassung der Anderen aus der Verantwortung für
das Angenommene.
- Annahme der Rechte.
- Annahme der Potenziale, der Chancen, der Möglichkeiten.
- Annahme des Eigentums.
- Annahme des Besitzes.
- Annahme des Wissens.
- Annahme der Informationen.
- Annahme der Regeln und Spielregeln.
- Annahme der Zugehörigkeit.
- Annahme der Entscheidung. Annahme der Beschlüsse.
- Annahme des Beziehungsangebotes.
- Annahme des Angebotes.
- Annahme des Amtes.
- Annahme der Gelegenheiten.
- Annahme der Gegebenheiten, der Umstände.
- Annahme des Vorhandenen.
Annehmen ist ein aktives Tun.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich des Annehmens
sind z.B.:
- Lernen zu erkennen, welche Kapazitäten zur Verfügung stehen,
um Angebotenes annehmen zu können.
- Lernen, das Angebotene auf die eigenen Kapazitäten und
Bedarfe zurechtzuschneiden (Menge, Qualitäten, Orte der
Annahme).
- Lernen, Unförmiges so zu bearbeiten, dass es von der
Organisation angenommen werden kann.
- Lernen, den Rahmen und die Bedingungen festzulegen, unter
welchen etwas angenommen werden kann, darf, soll oder muss.
- Lernen, Überforderungen und Überlastungen rechtzeitig zu
erkennen und zurückzuweisen, was dazu führen könnte oder wird.
- Lernen, mit dem Angenommenen verantwortlich umzugehen und
etwas damit anzufangen.
- Lernen, Mängel in dem Angenommenen sofort zu erkennen und zu
korrigieren.
- Lernen, Täuschungen über das Angenommene sofort zu erkennen
und zu entscheiden, was mit dem bereits Angenommenen geschehen
soll.
- Lernen, bereits Angenommenes, das sich als schädlich,
nutzlos oder zwecklos erweist, wieder aus der Organisation zu
entfernen.
- Lernen, für das Aufzunehmende die notwendigen und
ausreichenden Strukturen zu schaffen, bereitzustellen und
funktionsfähig zu halten..
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für die Ereignisse in der VPMA mobilisiert
frühzeitig den Widerstand der Betroffenen und Beteiligten gegen
alles, was ihnen im Projektverlauf oder zum Projektende anzunehmen
oder abzunehmen Mühe bereiten könnte. Die Verantwortlichen für das
Projektmanagement werden z.B. durch Leitfragen und Mahnungen immer
wieder aufmerksam gemacht, den Widerstand zu erkennen und
aufzunehmen.
Ferner unterstützt die Mediendidaktik die Prozesse, die auch zu
Annahme und Abnahme von Zwischenergebnissen führen.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).