Lernen von Ereignissen: Lernen von Anpassen. Ergänzen.
Anschmiegen. Geschmeidigkeit.
Es geht um die Art und Weise, wie die Organisation sich dem
Umfeld anpasst. Das kann geschehen z.B.
- als passive Anpassung an die Konturen des Umfeldes, z.B. wie
es Amöben tun.
- als aktive Anpassung des Umfeldes an die Konturen der
Organisation. Dem Umfeld "wird der eigene Stempel aufgedrückt".
- als geregelte, flexible Anpassung im jeweiligen Einzelfall,
indem z.B. bestimmte Anpassungen aktiv oder passiv zugelassen
werden.
- als situative Anpassung nach Bedarf und Bedürftigkeit.
- als zufällige Anpassung, die auch unbemerkt bleiben kann.
- als stetige Anpassung, wenn z.B. Trends gefolgt wird oder
neue Geschäftsbeziehungen entwickelt werden.
Durch die Anpassungen werden also die Grenzen der Organisation
verändert. Die Änderungen sind häufig endgültig oder können nur mit
großem Aufwand rückgängig gemacht werden.
Anpassen im genannten Sinne sind z.B. auch
- andocken, an die Konturen bzw. Strukturen der Anderen
anpassen.
- (an-)kuscheln, anschleichen, einschleichen, anschmiegen.
- angleichen, (sich) ausrichten.
- sich zurückhalten, eigene Bedürfnisse zurückstellen.
- abtasten, kennenlernen der Konturen und Strukturen der
Anderen; erforschen.
- eingliedern.
- ausgleichen.
- annehmen, akzeptieren, was vorgefunden wird bzw. gegeben
ist.
- ergänzen.
- resignieren, Widerstand aufgeben, sich fügen.
Ist die Anpassungsfähigkeit der Organisation zu groß, kann sie
konturlos wirken und eventuell ihre Kraft nicht wirksam einsetzen
oder entwickeln. Ist die Anpassungsfähigkeit zu gering, löst die
Organisation rasch Widerstand aus ("eckt an"). Das kann Gewalt gegen
die Organisation auslösen. Oder sie wird gemieden und umgangen.
Es ist unmöglich, die eigene Konturen zu erkennen, so wie sie die
Anderen sehen: Wer sich im Haus befindet, kann nicht gleichzeitig
die Fassade des Hauses sehen.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Anpassen sind
z.B.:
- Lernen, Rückmeldungen und Reaktionen von Anderen zu
erhalten.
- Lernen, die Rückmeldungen und Reaktionen der Anderen auf die
Auslöser in den eigenen Konturen und Strukturen zu schließen.
- Lernen, aus den Rückmeldungen und Reaktionen der Anderen
Vorstellungen über die eigenen Konturen und Strukturen zu
entwickeln.
- Lernen, bestimmte Rückmeldungen und Reaktionen der Anderen
auszulösen.
- Lernen, bestimmte Rückmeldungen und Reaktionen der Anderen
zu vermeiden.
- Lernen, die eigenen Konturen und Strukturen auf die Konturen
und Strukturen der Anderen anzupassen.
- Lernen, die eigenen Konturen und Strukturen den Anderen
aufzuprägen, also Anpassungen der Anderen zu erreichen.
- Lernen, die eigenen Konturen und Strukturen den Anderen so
zu verdeutlichen, dass sie sich daran ausrichten und anpassen
können.
- Lernen, die unpassende Konturen und Strukturen der Anderen
abzuwehren und auf Distanz zu den eigenen zu halten.
- Lernen, die Anpassungen der Anderen an die eigenen Konturen
und Strukturen zu erzwingen.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik in der VPMA für Anpassen fordert die
Betroffenen und Beteiligten immer wieder auf, sich frühzeitig
darüber zu verlässigen, ob und wo und wann sowie wodurch die
bisherigen eigenen Konturen, Strukturen und Grenzen durch das
Projekt und das Projektmanagement berührt, genutzt, gestaltet,
umgangen oder verändert werden. Die Erkenntnisse können somit
frühzeitig in die Bestandsaufnahmen, Analysen und
Standortbestimmungen einfließen und in den Planungen berücksichtigt
werden.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).