Lernen von Ereignissen: Lernen von Drücken. Saugen. Druck und
Sog erzeugen. Abstoßung und Anziehung.
Druck wird gegen Widerstand ausgeübt. Druck erzeugt Gegendruck.
Sog wird als Kraft zur Überwindung von Widerstand ausgeübt. Sog
erzeugt Abwehr.
Druck wird ausgeübt z.B. durch
- Masse,
- Massen,
- Strukturen, Termine, Fristen,
- Rechte, Vorrechte, Privilegien,
- Gewohnheiten, Usancen, AGB Allgemeine Geschäftsbedingungen,
- Hierarchien, Positionen, Zuständigkeiten,
- Abhängigkeiten, Not,
- Drohungen,
- Macht, Verpflichtungen, Verbindlichkeiten,
- Gewalt.
Sog, der sich auf andere Organisationen auswirkt, wird erzeugt
z.B. durch
- Versprechen, Auslobungen, Lohn,
- Attraktionen, Erfolgsmöglichkeiten, Ziele,
- Image, Zuschreibungen, Erwartungen,
- Hilfe, Dienste, Dienstleistungen,
- Bequemlichkeit,
- Traditionen, Verpflichtungen, Werte,
- Schutz, Geborgenheit, Sicherheit, Zugehörigkeit,
- Routinen,
- Annehmlichkeiten, Anerkennung
- Nutzen.
Die Betroffenen und Beteiligten an der Druckausübung oder
Sogwirkung bekommen häufig gar nicht mit, wie sie bzw. die drückende
Organisation den Druck bzw. Sog ausüben. Ein Wissen darum öffnet
mitunter dem Machtmissbrauch Tür und Tor.
Druck und Sog erfordern stabile Strukturen und konzentrierte
Kraft, die an einem bestimmten Punkt eingesetzt wird. Die Energien
werden in der Regel auf die erwarteten gegenläufigen Wirkkräfte
ausgerichtet. Die dadurch entstehende Reibung wird vielfach genutzt
bzw. auf die erwünschte Art und Weise der Verbindung am Punkt des
Aufeinandertreffens von Anziehung und Abstoßung abgestimmt.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich drücken und
saugen sind deshalb z.B.:
- Lernen sicherzustellen, dass plötzliche Veränderungen im
Druck oder Gegendruck sowie der Sogrichtung durch die Strukturen
abgefangen und abgefedert werden.
- Lernen, Druck und Sog auf die jeweiligen Verfassungen der
unmittelbar Beteiligten auszurichten und flexibel anzupassen.
- Lernen, sich vor unerwünschtem Druck und Sog zu schützen.
- Lernen, unerwünschter Druck und Sog durch Strukturen
abzuwehren.
- Lernen, die bestehenden angemessenen Druckverhältnisse bzw.
Sogverhältnisse nachhaltig zu gestalten und zu sichern.
- Lernen, Veränderungen in den zu erwartenden Anforderungen an
Druck und Sog frühzeitig zu erkennen.
- Lernen, die Prozesse zur Druck- und Sogerzeugung und
-steuerung auf die sich abzeichnenden Veränderungen anzupassen.
- Lernen, die Gefahren für Implosionen und Explosionen durch
unangemessenen, fehlerhaften oder zufällige Veränderungen des
Drucks oder Sogs zu erkennen, zu minimieren oder zu beseitigen.
- Lernen, den Umgang der Menschen in den Organisationen mit
den Möglichkeiten und Notwendigkeiten, Druck und Sog als
Organisation auszuüben, zu beobachten, zu regeln und zu steuern.
- Lernen, Machtmissbrauch frühzeitig zu erkennen und
konsequent zu beenden.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik in der VPMA für Drücken und Saugen ermutigt
die Verantwortlichen Betroffenen und Beteiligten, sich rechtzeitig
zu verlässigen, in welcher Art und Weise die Betroffenen und
Beteiligten am Projekt und im Projektmanagement Druck benötigen,
damit die erwünschten Beiträge bzw. Verhaltensweisen
wahrscheinlicher werden. Gleichzeitig werden Hinweise gegeben, die
aufmerksam machen, ob und wodurch das Projekt oder das
Projektmanagement einem unerwünschten Sog ausgesetzt werden kann,
das die Entscheidungs- oder Handlungsfähigkeit beeinträchtigen kann.
Ferner werden die Projektverantwortlichen immer wieder gemahnt,
für das Projekt und das Projektmanagement angemessen zu werben.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).