HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Ereignissen: Lernen von Etwas eintreten lassen, zulassen. Lernen, Etwas einfließen zu lassen.

"Es muss etwas geschehen. Aber es darf nichts passieren." Eine weise Aussage von Kaiser Franz Josef I. von Österreich, 1855-1908, als mal wieder einige vorgeladene Volksvertreter protestierten und gleichzeitig das Volk vor dem Schloss dem Kaiser huldigen wollte. Es geht darum, sich mit dem ohnehin Ereignenden zu widmen und es  geschehen zu lassen, auch wenn es anders geschieht als erwünscht - und dennoch die Führung, Kontrolle und Steuerung zu behalten bzw. gerade dadurch die Organisation zu stärken.

Organisationen sind in der Regel mehr oder weniger bemüht, dass nur eintritt und in die Organisation einfließen darf und kann, was geplant und damit erwartet wird. Dazu schaffen sie häufig folgende Strukturen und Funktionen:

  1. Planungsbereiche,
  2. Controlling,
  3. Führungsorganisation,
  4. Kontrollen aller Art,
  5. Qualitätsmanagement,
  6. Sicherheit aller Art wie Objektschutz, Datenschutz, Arbeitsschutz,
  7. Schulungsbereiche,
  8. Überwachungsbereiche,
  9. Steuerungsfunktionen,
  10. Zuständigkeiten und Verantwortungen in Ausnahmefällen.

Meistens wird mit solchen Strukturen auch die Erwartung erhöht, dass das, was eintritt auch eher dem entspricht, was erwartet wird.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich des eintreten-lassen-Könnens sind demnach z.B.:

  1. Lernen zu akzeptieren, dass das, was eintritt und den Erwartungen entspricht, nicht unbedingt auch das Nützlichste für die Organisation sein muss.
  2. Lernen, sich den Ängsten zu stellen, dass etwas eintreten könnte, das anders ist als das, was man sich vorstellen kann oder will oder zulassen will, darf oder kann.
  3. Lernen, die eintretenden Ereignisse zu beobachten, wie sie geschehen.
  4. Lernen, das Eingetretene mit den Erwartungen zu vergleichen.
  5. Lernen, aus den Differenzen zwischen dem erwarteten und dem tatsächlich Eingetretenen Rückschlüsse auf die Organisation, die Strukturen und Prozesse zu ziehen.
  6. Lernen, aus der Selbstorganisation des tatsächlich Eingetretenen Erkenntnisse für die formale Organisation zu ziehen und zu nutzen.
  7. Lernen, Korridore mit Kriterien und Grenzen für die Toleranz bezüglich des Verzichts auf Interventionen aller Art, wenn die sich abzeichnenden Ereignissen sich vermutlich innerhalb der Toleranzen bewegen.
  8. Lernen, die Risiken und Chancen für überraschende Ereignisse zu erkennen und abzuwägen.
  9. Lernen, die Macht der institutionalisierten und professionellen Bedenkenträger zu begrenzen.
  10. Lernen, Vertrauen in die Organisation und die Verantwortung der Menschen für sich selbst und die Organisation zu entwickeln.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für die Ereignisse in der VPMA ermutigt die Betroffenen und Beteiligten sorgfältig und aufmerksam aus alles zu achten, was erwartet und unerwartet eintritt. Insbesondere werden Hinweise gegeben, welche Rahmenbedingungen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, damit das Erwartete eintritt und für das Projekt und das Projektmanagement in der erwarteten Art und Weise nützlich sein wird.

 

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

  1. anfällt,
  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).