Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."

Lernen von Ereignissen: Lernen von Ernten.

Ernten ist die Teilnahme an den eigenen, gemeinsamen und zugefallenen Früchten. Ernten kann auch der schlaueste Bauer erst im Herbst, wenn die Früchte reif sind.

Werden Früchte über den eigenen Bedarf hinaus erzeugt, dienen sie häufig einem wirtschaftlichen Tun. Reichen die selbst erzeugten Früchte nicht, besteht "Ernten" in der Sicherung der Versorgung zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Häufig geschieht es durch Tauschgeschäfte, das im Wirtschaftsleben auch über die Preise abgewickelt wird.

Es gibt keine Möglichkeit zu bestimmten, wie die Ernte ausfällt.

Ernten ist auch töten, schlachten, einsammeln, mähen, abmähen, in Trockene bringen, konservieren, aufbereiten, Schutz vor Verderb, nicht vergammeln lassen, sortieren nach Samen und Verbrauch und Abfall, prüfen der Qualität, Verlust vor zufälligem Untergang, Diebstahl, Betrug, Übervorteilung.

Die Ernten der Organisation sichern und begrenzen auch die Anteile daran und bestimmten, was zur Verteilung zur Verfügung steht.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Ernten sind z.B.:

1. Lernen zu bestimmen und zu begrenzen, was Früchte der Organisation sind, welche sie ernten darf, kann, soll und muss.
2. Lernen, die Reife der eigenen Früchte, z.B. Produkte und Leistungen, festzustellen.
3. Lernen der Abwehr von Schmarotzern, Ungeziefer, Ausbeuter, Dilettanten, Hasardeuren, Wegelagern, Dieben und Räubern, auch aus dem eigenen Lager,
4. Lernen von Schutz der eigenen Früchte,
5. Lernen der Sicherung des Urheberschutzes, der Verwertungsrechte und Nutzungsrechte,
6. Lernen der Begrenzungen und der Abwehr von Haftungen, Gewährleistungen, Nachbesserungen,
7. Lernen der Bestimmung und Begrenzung von Qualität und was bezüglich der eigenen Produkte und Leistungen darunter verstanden wird,
8. Lernen der Abwehr von "Mitessern", die für die Organisation oder die Produkte und Leistungen keine Beiträge leisten (können, wollen, dürfen, müssen),
9. Lernen der Bestimmung und Begrenzung von Sozialleistungen und Sozialverpflichtungen der Organisation,
10. Lernen, die eigenen Beiträge, Früchte, Produkte und Leistungen zu sichern und abzusichern.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für die Ernten in der VPMA, mit der VPMA und durch die VPMA berücksichtigt, dass die Organisationen bei den Ernten von den Personen abhängig ist, welche die Organisation bilden, sie tragen und dazu beitragen wollen, können, dürfen und müssen. Das erfordert klare Grenzziehungen zwischen der Organisation und den Individuen, sowie klaren Verteilungen von Befugnissen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen für die Organisation, die Mittel und die Ergebnisse. Die unterschiedlichen Interessen werden durch die Mediendidaktik frühzeitig erkennbar und dadurch bearbeitbar durch die verantwortlichen, entscheidenden und handelnden Personen.