HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Ereignissen: Lernen von Foltern. Folter.

Foltern verwehrt, individuell und einzigartig zu sein. Folter ist deshalb häufig dort auszumachen, wo die Menschen anders sein sollen als sie sind. In der Regel ist Foltern ziellos bzw. begrenzt sich auf die (größtmögliche) Leidenszufügung der Gefolterten.

Foltern hat viele Erscheinungsformen, z.B.:

  1. Zwang, z.B. dass die Menschen nur denken, planen, entscheiden (sollen) und sich nur einem Rahmen verhalten können, der "erlaubt" ist.
  2. Mobben, Ausgrenzung, Diskriminierung, gezielte Benachteiligungen,
  3. Rufschädigung, üble Nachreden,
  4. Gerüchte, Unterstellungen,
  5. Lächerlich machen, Preisgabe von Privatem oder Intimen, Ausbeutung von Schwächen, Gebrechen oder Eigenheiten,
  6. Aufrechterhaltung von Dilemmata, psychischer Druck,
  7. Schuldzuweisungen, Strafandrohungen,
  8. Verweigerung von Unterstützungen und Hilfen,
  9. Verweigerung von Ressourcen,
  10. Verbot von (normalen, natürlichen) Bedürfnissen und Selbstverständlichkeiten.

Foltern kann geschehen z.B.

  1. als körperliche Folter, wie Schafentzug, Perversionen, Ekel,
  2. als Erniedrigungen, z.B. wie durch Vergewaltigungen, öffentliches Vorführen,
  3. als geistige Folter wie Gehirnwäsche, Drill, Verhöre,
  4. als stetige oder totale Kontrolle, Stalking,
  5. als Öffentlichkeit, z.B. durch Verweigerung einer Intimsphäre oder von Privatem,
  6. als Initiationsriten, wie z.B. Unterwerfungsrituale, "Mutproben", Nichtanerkennung von Leistungen und Verdiensten,
  7. als Massendruck, wie z.B. Vergleichen mit Idolen, Starrummel, Moden, Uniformen, Trikots, Lärm und Gebrüll z.B. bei Konzerten, in Stadien,
  8. als freiwillige Folter, wie z.B. Piercing: Man ist ständig mit etwas beschäftigt, was stört; Extremsport,
  9. als Brandmarkung, wie z.B. Tätowierungen von Gefangennummern, Symbolen,
  10. als Selbstverstümmelung wie z.B. durch Botox, Lifting, Diäten, Schönheitsoperationen,

Foltern geschieht z.B.

  1. durch Personen, vielfach mit sadistischen Charakterzügen oder von Selbsthass oder Ängsten gezeichnet,
  2. durch Organisationen, die eine "Erlaubnis" zur Folter zu besitzen behaupten, wie z.B. Konzentrationslager, "Gefangenenlager für Terroristen",
  3. durch Organisationen, die eine Unterwerfung von Menschen zum Ziel haben, wie z.B. Rotten, Sekten, Bünde, "Geheimbünde",
  4. durch Prozesse, die Menschen oder Organisationen ausbeuten,
  5. durch Regeln und Spielregeln, die sich nicht an die Würde der Menschen und des Lebens halten,
  6. durch Gewohnheiten, Traditionen, ("Es war schon immer so." "Es ist ein Teil unserer Kultur.")
  7. in oder durch Abhängigkeiten, Erzwingung von Nähe oder Distanz,
  8. durch das Bedürfnis zu leiden, z.B. wenn Folter von den Gefolterten selbst gefordert wird (Perversionen, Unreife),
  9. durch Mangel an Interesse zu reizvollerem Tun, z. B. aus Langeweile, Experimentierfreude, "...mal der Fliege einen Flügel ausreißen."
  10. durch Panik, aus Hilflosigkeit, Angst, Ohnmacht, um wahrgenommenen oder vermutliche Angreifer "klein" und "unschädlich" zu machen oder zu halten.

Die Betroffenen und Beteiligten von Folterungen sind aufs Innigste miteinander verbunden. Sie können sich niemals mehr voneinander lösen. Deshalb werden Folterungen vielfach auch anonym gestaltet.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Foltern sind deshalb z.B.:

  1. Lernen wahrzunehmen und zu benennen, wogegen ein solcher Hass gepflegt wird, dass Folter gegen die Gehassten nicht mehr als Folter erscheinen könnte.
  2. Lernen, die Verhaltensweisen, die unerwünscht sind, zu veröffentlichen und öffentlich zu verbieten.
  3. Lernen, den vermeintlich oder tatsächlich Gefolterten eine Gelegenheit zur (anonymen) Anzeige bzw. Meldung zu geben.
  4. Lernen, jedem Hinweis auf Folter nachzugehen.
  5. Lernen, Personen aus der Verantwortung für die Organisation oder für Menschen zu entfernen, sobald Anzeichen gegeben sind, dass die vorgesetzte Position auch mit Folter erhalten werden könnte.
  6. Lernen, Duldung von Folter konsequent zu untersuchen und Rechenschaft zu fordern.
  7. Lernen, die Lust an der Erfindung immer neuer Foltermethoden zu reduzieren: z.B. durch Ächtung (Folter für die Folternden).
  8. Lernen von offener und öffentlicher Auseinandersetzung mit Gegnern.
  9. Lernen der eigenen Grenzen und Rückzug auf die eigenen Grenzen, wenn ansonsten z.B. die Positionen nicht mehr erreicht oder gehalten werden können.
  10. Lernen, rechtzeitig und mit Würde zu verlieren, wo ein Sieg kein Gewinn bringen kann.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik in der VPMA für Foltern mahnt die Betroffenen und Beteiligten an Projekten und im Projektmanagement

  1. klare Vorstellungen über die eigenen Interessen zu erhalten.
  2. Anzeichen und Warnsignale festzulegen, die auf eine Ausbeutemöglichkeit  hinweisen, z.B. durch rasche oder hohe Gewinne.
  3. sorgfältig jeweils die Leistungen und Gegenleistungen zu klären und zu vereinbaren.
  4. keine Knebelungsverträge oder Ausbeuteverträge zuzulassen bzw. sofort auszusteigen, wenn sich Vereinbarungen als solche erweisen.
  5. Anstand und Respekt vor sich selbst und allen Betroffenen und Beteiligten zu wahren.
  6. in der Wahl der Mittel behutsam zu sein.
  7. in der Wahl der Partner stets auch sich zu verlässigen, mit welchen Mitteln sie ihre bisherigen Ziele erreicht haben.

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

  1. anfällt,
  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).