HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Ereignissen: Lernen von Heilen. Heilung. Gesundung.

Heilen bedeutet:

  1. Selbst die Gestalt aus eigenen Kräften schließen,
  2. mit eigenen Mitteln,
  3. mit den eigenen Möglichkeiten,
  4. mit der eigenen Art und Weise,
  5. mit dem eigenen Verständnis von Heilung,
  6. gesunden,
  7. genesen,
  8. sich befreien, lösen und ablösen von Schädigendem und Störendem, "kleiner Tod",
  9. sich anpassen an die neuen Gegebenheiten,
  10. sich fügen und geschmeidig einfügen, fallen lassen, vergessen.

Heilen geschieht immer Selbstheilung. In der Regel reichen die Selbstheilungskräfte aus. Alltägliche Selbstheilungen sind z.B.:

  1. reagieren, sich verhalten,
  2. fühlen,
  3. bewerten,
  4. Schlüsse ziehen,
  5. entscheiden,
  6. sich selbst schützen, ohnmächtig werden, Kollaps, Infarkt,
  7. verheilen, z.B. von Wunden,
  8. Schmerzen, leiden, klagen,
  9. sich selbst pflegen, Hygiene,
  10. sich ernähren.

Die Selbstheilung kann gestört, unzureichend oder unmöglich werden oder sein z.B. durch

  1. schwere Verletzungen,
  2. nicht entwickelte oder funktionsuntüchtige oder ausgefallen Organe,
  3. durch Vergiftungen,
  4. durch Verzicht auf die Selbstheilung,
  5. durch Krankheiten der Selbstheilung, z.B. Krebs, Demenz,
  6. durch Altersschwäche des gesamten Organismus.

Die Selbstheilung wird eingeleitet und gegebenenfalls erzwungen durch z.B.

  1. Bedürfnisse wie Hunger, Durst, Schlaf, Kontakt, Sex, Ruhe,
  2. Empfindungen von Unnormalem wie z.B. ungewöhnliche Hitze, Kälte, Reize, Gerüche, Geschmack, Lichtverhältnisse,
  3. Emotionen als Impulsgeber für zweckdienliches und schützendes Verhalten,
  4. Rückmeldungen,
  5. Träume, Albträume, Warnträume,
  6. Ausbildung von Krankheitssymptomen wie Fieber, Erkältungen, Schwächeanfällen, Kollaps, Schmerzen, Gefühllosigkeit.

In diesen Fällen können Dritte den Selbstheilungsprozess unterstützen, wieder in Gang bringen oder die Folgen des unzureichenden Selbstheilungsprozesses weniger schmerzhaft machen, bis er durch Tod endgültig zusammenbricht. Stellen die Dritten jedoch Fehldiagnosen, können sie den Schaden auch vergrößern.

Für die Unterstützung der Selbstheilungen gibt es z.B.:

  1. Einhaltung der allgemeinen Regeln zur Ernährung, Hygiene, Umgangsformen, zu angemessenem Verhalten, Nutzung von Erfahrungen z.B. zum Selbstschutz und zur Wahrung von Stil und Etikette,
  2. Hausmittel z.B. zur Erstversorgung, Bettruhe (Rückzug und Konzentration auf die Selbstheilung),
  3. Fachleute wie Ärzte, Beratende Berufe, Experten,
  4. Apotheken wie z.B. Lieferanten von Methoden, Hilfsmitteln,
  5. Schutzbeauftragte wie z.B. Polizei, Wachdienst, Sicherheitsbeauftragte,
  6. Hygieneeinrichtungen wie z.B. Bad, Dusche, Toilette,
  7. Schutzvorrichtungen wie z.B. Anleitungen, Brandschutz, Zugangsschutz, Verbote, Tabus,
  8. Arzneien wie z.B. Medikamente, Reinigungsmittel, Schutzmittel,
  9. Erzieher wie z.B. Eltern, Lehrer, Aufseher, Vertrauenspersonen, Heime,
  10. Sanitäter wie z.B. Rettungskräfte, Feuerwehr, Nothilfen,
  11. Krankenhäuser wie z.B. Kliniken, Anstalten, Intensivstationen,
  12. Rehabilitationseinrichtungen wie z.B. auch Kureinrichtungen, Sanatorien,
  13. Versorgungseinrichtungen wie z.B. Altersheime,
  14. Sterbebegleitungen wie z.B. Hospiz,
  15. Scharlatane, die wissen, dass sie nicht (mehr) helfen können, aber den Glauben an die Selbstheilungsmöglichkeiten aufrecht erhalten,
  16. Glauben an die eigenen Kräfte und die Hilfen, Überzeugungen,
  17. Selbsthilfeeinrichtungen, Erfahrungsaustauschgruppen, Lerngruppen, Therapiegruppen.

In einer Notsituation ist unmittelbare Hilfe nützlich, die weitere Schädigungen des Kranken bzw. Verletzten verhindert oder verringert. Ansonsten ist Hilfe langfristig nur als Hilfe zur Selbsthilfe effektiv.

Zu unterscheiden sind:

  1. Krankheiten: Ein Organ ist akut oder dauerhaft gestört, verletzt oder beschädigt.
  2. Gebrechen: Ein Organ bedarf besonderer Schonung oder ist nur mit Hilfen noch funktionstüchtig.
  3. Fehler: Ein Organ fehlt von Anfang an.
  4. Fehlverhalten: Ein Organ wird nicht genutzt, überfordert oder unterfordert.
  5. Verstümmelungen: Ein Organ wurde entfernt oder steht nicht (mehr) zur Verfügung.
  6. Verschleiß: Ein Organ kann seine Funktion nicht mehr erfüllen.
  7. Müdigkeit, Erschöpfungszustände: Ein Organ benötigt Ruhe und Erholung.
  8. Professionelles Leiden: Allgemeines Unwohlsein aufgrund Unbequemlichkeiten des Alltags.

Nur Krankheiten sind heilbar.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Heilen sind deshalb z.B.:

  1. Lernen, die Normalfunktionen der Organisation und aller ihrer Teile zu bestimmen.
  2. Lernen zu bestimmen, welche situativen oder stetigen Veränderungen auf bestehende oder wahrscheinlich werdende Störungen hinweisen.
  3. Lernen, die möglichen und wahrscheinlichen Nutznießer von Störungen frühzeitig ausfindig zu machen und ihre Einwirkungen zu beenden oder zumindest zu begrenzen.
  4. Lernen, mögliche und sehr wahrscheinliche Notfälle zu bestimmen.
  5. Lernen, Notlösungen für Notfälle festzulegen und bereit zu halten.
  6. Lernen, regelmäßige Notfallübungen zur Pflicht zu machen.
  7. Lernen, bei Anzeichen zu erheblichen Abweichungen von den Normalfunktionen sofort begrenzende Maßnahmen zu ergreifen.
  8. Lernen, Unterlassungen von notwendigem Schutz sofort zu erkennen und zu unterbinden.
  9. Lernen, Anzeichen zu Störungen sofort auf ihrer Ursachen hin zu untersuchen und diese unverzüglich abzustellen.
  10. Lernen, mit nicht heilbaren Krankheiten zu leben.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik in der VPMA für Heilen leitet die Verantwortlichen für Projekte und das Projektmanagement immer wieder an, sich im Projektfortschritt klare Vorstellungen über die voraussichtlichen Ergebnis zu machen und zu bestimmen, ob das Projekt und das Projektmanagement aktuell die notwendigen Funktionen und ausreichendem Maße erfüllt und weiterhin erfüllen kann. Das ist verbunden mit Aufforderungen, sofort geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um gegebenenfalls das notwendige Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten wieder herzustellen bzw. zu ermöglichen.

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

  1. anfällt,
  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).