Lernen von Ereignissen: Lernen von Lieben. Sexeln. Liebe,
Sex, Lust.
Lieben ist völliges Aufgehen in der Zweiheit, Dreiheit oder
anderen Mehrheit als Einheit, ohne die Individualität zu verlieren,
sondern um sie zu stärken.
Lieben kann sich in unendlichen vielen Arten und Weisen zeigen.
Häufige sind z.B.:
- Elternliebe, z.B. geprägt von Sorge um die gemeinsame
Zukunft, die Entwicklung und die Fürsorge für das Gemeinsame,
z.B. Kind.
- Geschwisterliebe, z.B. geprägt von den gemeinsamen Wurzeln.
- Kinderliebe, z.B. geprägt vom Bewusstsein einer höheren
Gemeinschaft, die z.B. Schutz und Zugehörigkeit ( "Heimat")
bietet.
- Hassliebe, z.B. geprägt vom Bewusstsein einer
Unauflöslichkeit einer nicht mehr akzeptierten Bindung,
Verbindung oder Zugehörigkeit.
- Sex, z.B. als lustvolles Erlebnis voneinander und
miteinander, Intimität, Vertrautheit, gemeinsame Geheimnisse.
- Sorgen, z.B. als Besorgen, Versorgen mit Nützlichem, frei
halten, frei machen und Entsorgen von Schädlichem.
- Geborgenheit, z.B. als sich "blind" aufeinander verlassen
können; Rückzugsmöglichkeit.
- Verpflichtung zur Verantwortung für die Gemeinschaft, z.B.
als Verzicht auf Egoismen, Vorteilsnahme, in Kaufnahme von
Schädigungen der Gemeinschaft, Pflege der Tradition.
- Verbundenheit, z.B. als Zugehörigkeit, Erhaltung der
gemeinsamen Werte, Schutz vor schädlichem Einfluss von Dritten;
"Platonische Liebe".
- Pflichten, z.B. zum Engagement, zur Einbringung, zur Pflege
und Erhaltung des gemeinsam Geschaffenen.
- Verantwortung, z.B. für sich selbst, für die Gemeinschaft,
für Entwicklung, Umgang mit Ressourcen.
- Partnerschaft, z.B. wechselseitige Ergänzungen und
Stützungen, Unterstützungen.
- Freundschaft, z.B. Freuen an der Existenz, Nähe und
Verbindung zu Anderen.
- Lust, z.B. Befriedigung von Bedürfnissen,
- Ehe, Bund, z.B. als Schutz, der Existenz, der
Individualität, der Anliegen, Interessen, Fortbestand, Sicherung
von Erbschaft, Erbe,
- Beziehung, z.B. um gemeinsame, private, intime Interessen
ohne weitergehende Verantwortungen zu verfolgen.
- Familie, Sippe, z.B. um gemeinsame Traditionen zu erhalten,
zu schützen zu entwickeln.
- Allianz, z.B. um sich gemeinsam gegen Dritte, Gefahren oder
Risiken zu schützen.
- Kloster, Kirche, Parteien, z.B. gemeinsame Werte zu
entwickeln, zu pflegen und durchzusetzen.
- Verein, Vereinigungen, z.B. um gemeinsame Interessen zu
entwickeln, zu pflegen und zu erhalten.
- Truppe, z.B. um gemeinsame Interessen durchzusetzen.
- Gefängnisse, Lager, z.B. um von bestimmten Interessen
ausgeschlossen zu werden, zu überleben oder Schaden abzuwenden.
- Isolation, Luftschlösser, z.B. um sich gegeneinander oder
Dritte abzuschotten und sich nur mit sich selbst zu
beschäftigten, Selbstbefriedigung.
- Virtuelle Welten, z.B. um eine unmittelbare Liebe, ihre
Chancen und Risiken sowie Aufgeregtheiten zu vermeiden. Avatare.
Als wesentliche Merkmale von Lieben können gelten z.B.
- Befriedigende Beschäftigung mit sich selbst, anderen und
miteinander.
- Die Liebenden können niemals mehr vollständig sich
voneinander lösen.
- Die Beziehungen sind und bleiben sehr eng, auch dann, wenn
sie in den Hintergrund treten oder "formell aufgelöst" werden.
- Es braucht für die Liebe keine formale Vereinbarungen; sie
helfen jedoch, wenn es um Materielles oder um die
wechselseitigen Rechte und Pflichten geht.
- Lieben kann nicht vereinbart werden: Liebe ist nicht
kontraktfähig.
- Liebe kann von Dritten nicht gefordert, verordnet,
angewiesen, verboten oder begrenzt werden.
- Liebe hat mehr mit Verstehen und verstanden-Werden zu tun
als mit (formeller) Einigung und Einigkeit.
- Liebe ist nicht an einen Ort oder an eine Zeit gebunden.
- Liebe, die nicht mehr "erlebt" werden kann, "stirbt" in dem
Sinne, dass Beziehungen zu Anderen die Lücken fallen.
Lieben ist etwas Menschliches, Allzumenschliches. Und deshalb
sind in der Regel auch zu beobachten:
- Anziehung und Ablehnung,
- Begehren und Eifersucht,
- Neid und Missgunst,
- Treue und Untreue,
- Täuschung und Enttäuschung,
- Ehrlichkeit, Wahrheit, aber auch Lüge, Verleugnen, Belügen,
- Egoismus und Selbstaufgabe,
- Hingabe und Hinnehmen,
- Verbindendes und Trennendes,
- Eigenes und Fremdes.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Lieben sind
deshalb z.B.:
- Lernen, die Gemeinschaft und das Gemeinsame regelmäßig zu
feiern, z.B. zu bestimmten Terminen, Jubiläen oder besonderen
Ereignissen.
- Lernen, Geschenke zu machen: Geben ohne Anspruch und
Absichten.
- Lernen, Geschenke entgegen zu nehmen: Anerkennungen annehmen
oder Verpflichtungen.
- Lernen, die Rollen, Funktionen, Aufgaben, Kompetenzen und
Verantwortungen aller Angehörigen der Gemeinschaft zu klären und
stetig an die Veränderungen anzupassen.
- Lernen, sich an die Regeln, Spielregeln und Usancen der
Gemeinschaft zu halten.
- Lernen, die eigenen Bedürfnisse, Anliegen, Interessen und
Ziele in die Gemeinschaft einzubringen
- Lernen, die Bedürfnisse, Anliegen, Interessen und Ziele der
anderen zu achten und zu beachten.
- Lernen, sich mit Respekt, Achtung und Anstand zu begegnen
und miteinander umzugehen.
- Lernen, Störungen des gemeinsamen Lebens und Zusammenlebens,
insbesondere die Vernachlässigung von Rechten und Pflichten, zu
konfrontieren und zu beenden.
- Lernen, die Gemeinschaft oder das Gemeinsame (formell)
aufzulösen, wenn eine gemeinsame Zukunft nicht mehr möglich
erscheint oder gewünscht wird.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik in der VPMA für Lieben
- mahnt die Beteiligten zur Sorgfalt bei der Auswahl von
Personen und Organisationen, auf welche sie sich in Projekten
und im Projektmanagement einlassen.
- fordert insbesondere immer wieder, klare Vereinbarungen zu
treffen, die Rechte und Pflichten festzulegen und die Regeln und
Spielregen offen zu halten, an welche sich alle zu halten haben.
- weist auf Warnsignale hin, die auf vermutliche oder bereits
eingetretene Störungen aufmerksam machen, ergänzen die
Aufforderungen, gegebenenfalls rechtzeitig das Projekt oder die
Verpflichtungen zum Projektmanagement zu beenden, wenn der Preis
dafür zu werden droht. Das kann insbesondere bei einer zu großen
Verantwortung oder bei fehlenden Freiräumen für eigenes Denken,
Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten zutreffen.
- schlägt Regeln und Spielregeln für den geregelten und
geordneten Prozess der Zugehörigkeit zum Projekt und zum
Projektmanagement vor.
- zeigt Verfahren auf, wie Personen und Organisationen sich
geregelt und geordnet wieder trennen können und wie die
Projektstrukturen aufgelöst werden.
Ferner werden die Betroffenen und Beteiligten ermutigt, die
Gemeinsamkeiten zu pflegen und zumindest die Erfolge zu feiern.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).