Lernen von Ereignissen: Lernen von Nichts geschieht.
Obwohl es kaum vorstellbar ist: es kann auch einfach nichts
geschehen. Gemeint ist nicht, dass etwas unterlassen wird oder etwas
anderes geschieht als erwartet oder vermutet wird: Es geschieht
einfach nichts. (Zumindest nichts, was als ein "Ereignis" in oder
von Organisationen bezeichnet werden könnte.)
Einige Merkmale für das Nicht-Geschehen sind z.B.:
- Es ist niemand verantwortlich.
- Es fehlt nichts.
- Es gibt nichts, was Aufmerksamkeit erzielen könnte.
- Es wird (manchmal) angenommen, es geschähe doch etwas.
- Es wird nichts unterlassen.
- Es wird nichts getan und es gibt nichts zu tun.
- Es wird nichts verhindert.
- Es wird nichts angestrebt.
- Es wird nichts verwendet oder verbraucht.
- Es benötigt Zeit bzw. es dauert an.
Nicht-Geschehen kann viele Ursachen haben. Sie können in der
Organisation selbst liegen oder im Umfeld der Organisation, wie
z.B.:
- fehlende Impulse.
- fehlende Signale.
- fehlende Anlässe.
- fehlende Gelegenheiten.
- fehlende Zuständigkeiten.
- fehlende Bindungen oder Verbindungen.
- Stillstand, wie z.B. an den Umkehrpunkten von
Pendelbewegungen.
- Harmonie; jedes Handeln würde sie beenden.
Im Ergebnis wird die Organisation so behandelt bzw. verhält sich
auch so, als ob es sie überhaupt nicht gäbe: sie wird weder zu
irgend etwas benötigt und es macht auch keinen Unterschied, dass es
sie gibt. Die Organisation hat keine Bedeutung im aktuellen
Geschehen. Es ist auch gleichgültig, ob und was die Personen in der
Organisation tun oder unterlassen: Es ist letztlich bedeutungslos,
denn es geschieht nichts.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich des
Nichts-geschieht sind z.B.:
- Lernen zu akzeptieren, das das Meiste ohne irgendwelches
Zutun der Organisation geschieht.
- Lernen zu akzeptieren, dass es gleichgültig sein kann, ob
und was die Organisation tut oder unterlässt.
- Lernen zu akzeptieren, dass die Organisation vielfach nicht
bestimmen kann, ob ihre Handlungen, Unterlassungen oder ihr
Verhalten irgendeine Bedeutung hat.
- Lernen zu akzeptieren, dass alles für die Organisation eine
Bedeutung hat, auch und gerade dann, wenn sie die Bedeutung
nicht erkennen kann.
- Lernen zu erkennen, wo "aus dem Nichts" Anlässe zu
Entscheidungen entstehen.
- Lernen, die Muster der Ereignisse "aus dem Nichts" zu
erkennen.
- Lernen, frühzeitig Anzeichen für Unvorhergesehenes und
Unvorhersehbares zu erkennen.
- Lernen, unvorhergesehene Ereignisse aufzufangen, z.B. durch
ein Krisenmanagement, durch Regeln und Spielregeln bei
unerwarteten Störungen.
- Lernen, die Entscheidungsfähigkeit der Organisation bei
unvorhergesehenen Ereignissen zu sichern und gegebenenfalls
unverzüglich wieder herzustellen.
- Lernen zu akzeptieren, dass manchmal nichts geschieht und
auch nichts zu geschehen braucht (außer dem, was ohnehin
geschieht).
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für die Ereignisse in der VPMA leitet die
Betroffenen und Beteiligten immer wieder zur Ausschau danach an, wo
vermutlich oder vermeintlich nicht geschieht, nichts Unerwartetes
geschehen wird oder auch wo nichts zu tun ist, weil "es" ganz von
selbst so geschehen oder bleiben wird. Die Aufmerksamkeit wird z.B.
insbesondere durch Mahnungen und Warnsignale auf die frühzeitigen
Signale gelenkt, welche auch eventuelle Veränderungen hinweisen
können.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).