Lernen von Ereignissen: Lernen von Verlernen (Vergessen).
Der Wettkampf und Machtkampf um die Werte, die in Organisationen
überleben (dürfen) wird mit allen fairen und unfairen Mitteln
geführt. Auch der Krieg wird als Mittel vielfach akzeptiert. Es sind
schließlich die überleben-bleibenden Werte, die in Organisationen
und über Organisationen Macht verleihen.
In Organisationen können z.B. verlernt und vergessen werden:
- Misserfolge,
- Fehler,
- Fehlverhaltensweisen,
- Dilettantismus,
- Dummheit,
- Irrtümer,
- Leichtsinn,
- Unwissenheit,
- Größenideen, Fehleinschätzungen,
- Mängel.
Das Verlernen und Vergessen kann und sollte beginnen, sobald die
Ereignisse analysiert und die erforderlichen Konsequenzen für die
Organisation und das Organisationslernen gezogen wurden bzw. gezogen
werden konnten. Die Erkenntnisse aus dem zu Verlernenden sind in die
Organisation eingespeist. Ein weiterer Nutzen ist dann auch nicht
mehr zu erwarten.
Die Annahme, dass aus Fehlern in der Vergangenheit gelernt werden
könne, wird vom Autor nur insoweit geteilt, als es die Personen
betrifft, die daran tatsächlich beteiligt waren. Ein darüber hinaus
gehendes Lernen hält der Autor für nicht möglich.
Die Lernziele für das Organisationslernen für Verlernen und
Vergessen sind deshalb z.B.:
- Lernen, die Episteme der Organisation zu erhalten und vor
Umdeutungen, Verleugnungen, Verschweigen oder Vergessen zu
schützen.
- Lernen, neue Werte in die Episteme zu integrieren oder
konsequent abzulehnen, z.B. Moden.
- Lernen, störende oder lästige Episteme von konkurrierenden
Organisationen zu ermitteln und zu bekämpfen.
- Lernen zu sichern, dass alle Personen und Organisationen,
die mit der Organisation zu tun haben, die Episteme der
Organisation akzeptieren (und gegebenenfalls die
widersprüchlichen eigenen geringer bewerten).
- Lernen zu ermitteln, welche Ereignisse die Episteme der
Organisation stärken.
- Lernen zu ermitteln, welche Ereignisse die Episteme der
Organisation schwächen, beschädigen oder gar zerstören (können).
- Lernen zu sichern, dass Gedenktage und Feiern zu den
Ereignissen erfolgen, welche die Episteme der Organisation
stärken.
- Lernen zu sichern, dass jegliche Erinnerungen,
Dokumentationen, Analysen und Gedenken an solche Ereignisse
unterbleiben, welche die Episteme der Organisation schwächen,
schädigen oder zerstören (können).
- Lernen, sind konsequent von Personen und Organisationen zu
trennen bzw. die Kooperation zu verweigern, welche solche
Episteme vertreten, welche die Organisation schädigen können.
- Lernen, Erfolge und Siege zu feiern und jene Personen
auszuzeichnen, die dabei besonders die Episteme der Organisation
gefördert haben.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für Verlernen und Vergessen durch
Organisationslernen in der VPMA ermutigt die Betroffenen und
Beteiligten, sich den institutionalisierten und professionellen
Bedenkenträgern und ihren Argumenten gegen die Projekte und das
Projektmanagement zu stellen. Es werden Hinweise gegeben, wie
erkannt werden kann, was für den Projekterfolg wichtig ist und wie
ansonsten die Barrieren überwunden werden können.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).