HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Ereignissen: Lernen von Verzichten; Verzicht.

Verzichten, hier verstanden als eine Nichtnutzung von Verfügbarem, kann geschehen:

  1. freiwillig,
  2. erzwungen,
  3. durch Unterlassen, unachtsam sein, verpassen der Gelegenheit,
  4. Fehlleistung, abgelenkt sein,
  5. durch Entscheidung, wenn z.B. kein Bedarf besteht ("gesättigt sein"),
  6. auf Anordnung, durch Verbot,
  7. durch Unkenntnis,
  8. durch Einsicht,
  9. durch Zufall,
  10. zur Schonung des Nutzbaren.

Verzichten erscheint vielfach auch z.B. als:

  1. Verstreichen (lassen) von Gelegenheiten,
  2. Abwarten, z.B. auf bessere Gelegenheiten,
  3. Großzügigkeit, z.B. wenn bereits Sättigung besteht,
  4. Bedürfnislosigkeit, Askese, Fasten, absichtlich verzichten,
  5. Dilettantismus, Trotteligkeit, z.B. wenn die Nutzungsmöglichkeit verschlampt wurde, z.B. durch Fehlplanungen,
  6. Einfältigkeit oder gar Dummheit, z.B. wenn die Gelegenheit nicht erkannt oder genutzt wird,
  7. Schutz, z.B. vor unbekannten oder unerwünschten Risiken,
  8. Unwissenheit,
  9. Unfähigkeit, mit dem Verfügbaren etwas anfangen zu können,
  10. Bescheidenheit.

Durch Verzicht wird das Verfügbare nicht selbst genutzt. Es bleibt also erhalten oder steht Anderen oder Anderem zur Verfügung.

Jeder Verzicht zeigt in jedem Fall Wirkungen, die nicht auf die Organisation selbst begrenzt werden können. Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Verzichten sind deshalb z.B.:

  1. Lernen von Wertschätzung für alles, was im Überfluss vorhanden und verfügbar erscheint.
  2. Lernen von Selbstbeschränkung auf den eigenen Bedarf.
  3. Lernen von Verantwortung für einen schonenden Umgang mit allem, was ausreichend oder gar im Überfluss vorhanden ist.
  4. Lernen der Fähigkeit, das ausreichende oder gar im Überfluss vorhandene zu nutzen.
  5. Lernen, rechtzeitig und im richtigen Maß zuzugreifen, den eigenen Bedarf zu decken.
  6. Lernen von Alternativen für die Nutzung des ausreichend oder im Überfluss vorhandene, z.B. durch Forschung und Experimente.
  7. Lernen, die Abhängigkeit vom ausreichend oder im Überfluss Vorhandene zu erkennen und zu reduzieren.
  8. Lernen, für die Nutzung des ausreichend oder im Überfluss Vorhandene entsprechende Werte oder Gegenwerte zu schaffen.
  9. Lernen, Verschwendung oder Missbrauch oder Ausbeutung des ausreichend oder im Überfluss Vorhanden zu erkennen und zu beenden.
  10. Lernen, das ausreichend oder im Überfluss Vorhandene zu erhalten und zu vermehren

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik in der VPMA für Verzichten mahnt die Betroffenen und Beteiligten immer wieder, den tatsächlichen Bedarf an Ressourcen für das Projekt und das Projektmanagement sorgfältig zu ermitteln. Insbesondere werden die Verantwortlichen z.B. durch die Leitfragen angeleitet, Ursachen von Verschwendungen oder Möglichkeiten zum Missbrauch von Ressourcen frühzeitig zu erkennen und zu bearbeiten. Ferner werden immer wieder Hinweise gegeben, sorgfältig zu ermitteln, welche neuen Verwendungen von Ressourcen durch das Projekt oder das Projektmanagement zu erwarten und deshalb die Betroffenen und Beteiligten zu einem verantwortlichen Umgang vorzubereiten und erforderlichenfalls einzuweisen sind.

Darüberhinaus werden durch Mahnungen und Hinweise zur Prozesssteuerung und Projektüberwachung Fehlverhalten, Korruption, Bereicherung und Verschwendung sowie Dilettantismus leichter erkannt und können früher angemessen bearbeitet werden.

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

  1. anfällt,
  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).