Lernen von Ereignissen: Lernen von Verzichten; Verzicht.
Verzichten, hier verstanden als eine Nichtnutzung von
Verfügbarem, kann geschehen:
- freiwillig,
- erzwungen,
- durch Unterlassen, unachtsam sein, verpassen der
Gelegenheit,
- Fehlleistung, abgelenkt sein,
- durch Entscheidung, wenn z.B. kein Bedarf besteht
("gesättigt sein"),
- auf Anordnung, durch Verbot,
- durch Unkenntnis,
- durch Einsicht,
- durch Zufall,
- zur Schonung des Nutzbaren.
Verzichten erscheint vielfach auch z.B. als:
- Verstreichen (lassen) von Gelegenheiten,
- Abwarten, z.B. auf bessere Gelegenheiten,
- Großzügigkeit, z.B. wenn bereits Sättigung besteht,
- Bedürfnislosigkeit, Askese, Fasten, absichtlich verzichten,
- Dilettantismus, Trotteligkeit, z.B. wenn die
Nutzungsmöglichkeit verschlampt wurde, z.B. durch Fehlplanungen,
- Einfältigkeit oder gar Dummheit, z.B. wenn die Gelegenheit
nicht erkannt oder genutzt wird,
- Schutz, z.B. vor unbekannten oder unerwünschten Risiken,
- Unwissenheit,
- Unfähigkeit, mit dem Verfügbaren etwas anfangen zu können,
- Bescheidenheit.
Durch Verzicht wird das Verfügbare nicht selbst genutzt. Es
bleibt also erhalten oder steht Anderen oder Anderem zur Verfügung.
Jeder Verzicht zeigt in jedem Fall Wirkungen, die nicht auf die
Organisation selbst begrenzt werden können. Die Lernziele für das
Organisationslernen bezüglich Verzichten sind deshalb z.B.:
- Lernen von Wertschätzung für alles, was im Überfluss
vorhanden und verfügbar erscheint.
- Lernen von Selbstbeschränkung auf den eigenen Bedarf.
- Lernen von Verantwortung für einen schonenden Umgang mit
allem, was ausreichend oder gar im Überfluss vorhanden ist.
- Lernen der Fähigkeit, das ausreichende oder gar im Überfluss
vorhandene zu nutzen.
- Lernen, rechtzeitig und im richtigen Maß zuzugreifen, den
eigenen Bedarf zu decken.
- Lernen von Alternativen für die Nutzung des ausreichend oder
im Überfluss vorhandene, z.B. durch Forschung und Experimente.
- Lernen, die Abhängigkeit vom ausreichend oder im Überfluss
Vorhandene zu erkennen und zu reduzieren.
- Lernen, für die Nutzung des ausreichend oder im Überfluss
Vorhandene entsprechende Werte oder Gegenwerte zu schaffen.
- Lernen, Verschwendung oder Missbrauch oder Ausbeutung des
ausreichend oder im Überfluss Vorhanden zu erkennen und zu
beenden.
- Lernen, das ausreichend oder im Überfluss Vorhandene zu
erhalten und zu vermehren
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik in der VPMA für Verzichten mahnt die
Betroffenen und Beteiligten immer wieder, den tatsächlichen Bedarf
an Ressourcen für das Projekt und das Projektmanagement sorgfältig
zu ermitteln. Insbesondere werden die Verantwortlichen z.B. durch
die Leitfragen angeleitet, Ursachen von Verschwendungen oder
Möglichkeiten zum Missbrauch von Ressourcen frühzeitig zu erkennen
und zu bearbeiten. Ferner werden immer wieder Hinweise gegeben,
sorgfältig zu ermitteln, welche neuen Verwendungen von Ressourcen
durch das Projekt oder das Projektmanagement zu erwarten und deshalb
die Betroffenen und Beteiligten zu einem verantwortlichen Umgang
vorzubereiten und erforderlichenfalls einzuweisen sind.
Darüberhinaus werden durch Mahnungen und Hinweise zur
Prozesssteuerung und Projektüberwachung Fehlverhalten, Korruption,
Bereicherung und Verschwendung sowie Dilettantismus leichter erkannt
und können früher angemessen bearbeitet werden.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).