HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Ereignissen: Lernen von Zerstören. Zerstörung, Vernichtung, Tötung, Gewalt anwenden.

Zerstören geschieht durch Gewalt. Das Zerstörte verliert gewaltsam und endgültig seine Existenz. Irreversibel.

Zerstörungen erfolgen z.B. als

  1. physische Zerstörungen wie z.B. abreißen, zerreißen, kurz und klein-Schlagen, verbrennen, zersetzen, amputieren, kastrieren,
  2. geistige Zerstörungen wie z.B. durch Gehirnwäsche, Sekten, Isolation, Wahn, Idole, Mobbing, Werteverfall, Unterwanderungen, Zwänge,
  3. psychische Zerstörungen wie z.B. Rufmord, Diskriminierungen, Missbrauch, Ausbeutung, Erpressung, Verfolgung (Stalking),
  4. vorbeugende Zerstörungen von Gefährdungen wie z.B. durch Impfungen, vorbeugende Zerstörungen von Angriffsflächen, Angriffspunkten, potenziellen Angreifern, Vergiftungen, Schädlingsbekämpfung, Pflanzenschutz, Mord,
  5. geplante Zerstörungen wie Verschrotten, Entzug von Genehmigungen,
  6. gesteuerte Zerstörungen wie z.B. Explosionen (z.B. beim Verbrennungsmotor), Implosionen, Zwang, Erzwingung,
  7. hegende Zerstörungen wie Selektionen, Unkraut jäten, Bäume schneiden, zurechtstutzen,
  8. heilende Zerstörungen von Gefährdungen wie z.B. in der Quarantäne, Amputationen,
  9. kriminelle Zerstörungen wie z.B. bei Vandalismus, Zerstörungswut, Verbrechen, Randale Ausbeutung, Mord,
  10. konstruktive Zerstörungen wie z.B. von Formen in der Verarbeitung, Chemie, Biologie, Verdauung,
  11. destruktive Zerstörungen wie z.B. bei Sabotage, Dilettantismus, Fallen, Tricks, Übervorteilungen, Hackertum,
  12. willkürliche Zerstörungen wie z.B. durch Wut, Hass, Ohnmacht, Machtdemonstrationen, Machtmissbrauch,
  13. dilettantische Zerstörungen wie z.B. durch Fehlleistungen, Irrtümer, Leichtsinn, Dummheit,
  14. leichtsinnige Zerstörungen z.B. durch übermäßigen Verschleiß, Überforderungen, Unterforderungen, Unwissenheit, Dummheit,
  15. befreiende Zerstörungen wie z.B. bei (gewaltsamen) Befreiungen,
  16. kriegerische Zerstörungen wie z.B. Bombardements, Vergiftungen, Ausmerzen, Brandschatzen,
  17. natürliche Zerstörungen wie z.B. Fäulnis, Schimmel, Gefressen-Werden in der Nahrungskette, natürliche Selektionen, Mutationen, Rost,
  18. krankhafte Zerstörungen wie z.B. durch Krebs, Geschwüre, Viren, AIDS, Zwänge,
  19. zufällige Zerstörungen wie z.B. durch höhere Gewalt, Unfälle, Tumult, Panik, Chaos,
  20. Sich unfähig machen wie z.B. durch Selbstverstümmelung, Drogen,
  21. Selbstzerstörungen wie z.B. durch Sucht, Selbstmord, Sterben.

In allen Fällen wird nicht nur das Zerstörte, sondern auch dessen Existenzgrundlage so zerstört, dass die Zerstörung möglichst wirklich endgültig (vollkommen) ist.

Zerstören ist ein sehr mächtiges Geschehen. Es wird deshalb

  1. häufig tabuisiert, mitunter sogar geleugnet oder schöngeredet, ("Es wird entsorgt oder versorgt.")
  2. strengen Regeln unterworfen,
  3. den Oberen vorbehalten, zumindest von ihrer Zustimmung oder von ihrem ausdrücklichen Auftrag abhängig gemacht,
  4. Dritten in der Ausführung überlassen, z.B. Feuerwehr, Abrissunternehmen, Ärzten, Krankenhäusern, Spezialisten, Militär, Werkschutz.
  5. als Verbrechen geahndet, wenn die Zerstörung per se oder die Art und Weise oder unerwünscht ist oder durch nicht legitimierte Personen oder Organisationen erfolgt.

Die Zerstörung geschieht vielfach überraschend, plötzlich und "mit einem Schlag". Manchmal absolut und total. In anderen Fällen wird ein irreversibler und unaufhaltsamer Prozess der endgültigen Zerstörung eingeleitet. Der Widerstand des zu Zerstörenden wird mit Gewalt überwunden und weiterhin unmöglich gemacht.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Zerstören sind deshalb z.B.:

  1. Lernen, die Bedrohungen von außen für die Organisation oder Teilen von ihr zu erkennen und ernst zu nehmen.
  2. Lernen, die Bedrohungen von innen für die Organisation oder Teilen von ihr zu erkennen und ernst zu nehmen.
  3. Lernen, die Risiken aus den Bedrohungen sorgfältig abzuschätzen.
  4. Lernen, den Risiken zu begegnen und dazu die Strukturen und Prozesse entsprechend zu gestalten.
  5. Lernen, ein Verteidigungspotenzial aufzubauen, das mögliche oder drohende Zerstörungen unmöglich macht oder begrenzt.
  6. Lernen, ein Angriffspotenzial aufzubauen, das zu erwartende, unerwünschte Zerstörungen weniger wahrscheinlich oder wirksam werden lässt, z.B. durch Schwächung des potenziellen Angreifers / Zerstörungswilligen, Zerstörungsfähigen.
  7. Lernen zu prüfen, welche Veränderungen sich im Zerstörungsszenario ergeben haben bzw. zu erwarten sind, insbesondere im Umgang der Mächtigen mit der Macht und der Gewalt.
  8. Lernen, konsequent zu zerstören, wovon eine Gefahr für die Organisation ausgehen kann, gegebenenfalls durch Neutralisation, Dritte oder auch strategische Vereinbarungen.
  9. Lernen, sich zu schützen vor Zerstörungen, wo die Fähigkeit oder Möglichkeit zur Wehr, Gegenwehr oder Abwehr nicht besteht.
  10. Lernen von Koexistenz zwischen eigenem und fremden Zerstörungspotenzialen und Aufrechterhaltung des Kräftegleichgewichts zum eigenen und fremden Schutz.
  11. Lernen, Machtmissbrauch oder dilettantischen Umgang mit der Macht und der eigenen, potenziellen Gewalt frühzeitig zu erkennen und konsequent zu beenden, z.B. durch Entmachtung der Personen oder deren Ersetzung.

Durch Projekte werden in der Regel auch Bestehendes und Bewährtes aufgehoben, ersetzt, außer Kraft gesetzt und damit zerstört. Dazu braucht es die Legitimation der Mächtigen, die bereit und in der Lage sind, die Zerstörungen gegenüber den Betroffenen durchzusetzen und zu verantworten. Das Projekt bzw. das Projektmanagement verstehen sich deshalb lediglich als Vollzugsgehilfen.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik in der VPMA für Zerstören mahnt insbesondere die Verantwortlichen für das operative Projektmanagement frühzeitig und immer wieder an, den Auftraggebern, Vorgesetzen oder anderen Legitimatoren aufzuzeigen, welche (radikalen) Veränderungen durch das Projekt und das Projektmanagement zu erwarten sind und hierfür die Genehmigung bzw. den Auftrag zu erhalten.

Ferner werden Hinweise gegeben, die notwendigen Zerstörungen sorgfältig zu planen, beherzt und konsequent durchzuführen und auf das notwendige Maß zu begrenzen.

Darüberhinaus werden Hinweise gegeben, die erkennen lassen, dass im Projekt bzw. durch das Projektmanagement oder die Beteiligten ein Machtmissbrauch ansteht bzw. erfolgt ist.

 

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

  1. anfällt,
  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).