Lernen von Ereignissen: Lernen von Zulassen. Fließen (lassen).
Es laufen lassen. Nicht-Eingreifen, Zulassen. Einlassen.
Durchlassen. (Geschehen) Lassen. Unterlassungen. Guter Glaube.
Schlechter Glaube.
Zulassen ist ein Ereignis, das nicht beobachtet werden kann, weil
nichts Beobachtbares geschieht. Zulassen beruht z.B. auf
- Unterlassen von Eingriffen,
- Passivität,
- Nichtstun,
- Unkenntnis der Zuständigkeit,
- Erlaubnis, Genehmigung, Freigabe, Legitimation, Zustimmung,
- Willen, Entscheidung,
- Vereinbarung,
- Duldung,
- Ohnmacht,
- Unfähigkeit, etwas anderes zu tun,
- Ablenkung, Unachtsamkeit, Schlamperei,
- Irrtum, "Blindheit",
- Gefallen: Es wird gut geheißen, was ohne hin geschieht.
- Passung des Geschehens zur Erwartung,
- Mangel an Alternativen, Hilflosigkeit, Unerfahrenheit,
Unwissenheit,
- Unlust, Bequemlichkeit, Faulheit,
- Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Energielosigkeit,
- Zufriedenheit, Harmonieempfinden, Harmoniebedürfnis,
- Gewohnheit, Routine, Wissen,
- Vertrauen, Zutrauen,
- Zutrauen, Mut,
- Weisheit.
Das Zugelassene geschieht unwiderruflich. Es kann sich auch
zeigen als:
- glauben, dass geschieht, was geschehen soll,
- annehmen, dass alles bestens geordnet und organisiert sei,
- vermuten, dass ein Eingriff in welcher Art und Weise auch
immer mehr schaden als nutzen würde,
- hoffen, nicht erwischt zu werden (bei der Unterlassung),
- ertragen, erdulden, erleiden (müssen), wenn z.B. kein Ausweg
besteht,
- mitschwimmen, sich treiben lassen, sich gehen lassen,
- resignieren, aufgeben z.B. von Widerstand,
- gelassen sein, z.B. durch entsprechende Erfahrungen mit
ähnlichen Situationen,
- vertrauen auf das Glück.
Unterlassen wird in Organisationen selten als "Arbeit"
verstanden. Meistens wird Unterlassen erst auffällig und bemerkbar,
wenn Folgen eingetreten sind, die unerwünscht sind und hierfür die
"Schuld" bei jenen gesucht und gefunden wird, die etwas unterlassen
haben.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Zulassen sind
deshalb z.B.:
- Lernen, aus Rückmeldungen und Beobachtungen sowie Analysen
der Ergebnisse zu ermitteln, was zugelassen und unterlassen
wurde.
- Lernen zu ermitteln, was die Legitimatoren für die
Zulassungen und Unterlassungen waren.
- Lernen zu ermitteln, welche Muster der Zulassungen und
Unterlassungen sich wiederholen.
- Lernen zu ermitteln, was generell zugelassen wir und was
generell nicht zugelassen wird.
- Lernen zu ermitteln, was generell unterlassen wird und was
generell unterlassen wird.
- Lernen, für die generellen Zulassungen klare Verantwortungen
festzulegen und offiziell zu machen.
- Lernen, für die generellen Unterlassungen klare
Verantwortungen festzulegen und offiziell zu machen.
- Lernen zu ermitteln, wie die Zuständigen mit ihren Rechten
und Pflichten bei Zulassungen und Unterlassungen umgehen.
- Lernen, Rechenschaft einzufordern und zu geben für die
Zulassungen und Unterlassungen.
- Lernen, die Folgen von Zulassungen und Unterlassungen zu
verantworten, d.h. dazu zu stehen.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik in der VPMA für Zulassen leitet die
Verantwortlichen für Projekte und das Projektmanagement an, stetig
vorausschauend sich mit dem voraussichtlichen Geschehen
auseinanderzusetzen, dass frühzeitig erkannt wird, was zugelassen
werden kann und wo keine Eingriffe oder andere Maßnahmen des
Projektmanagements erforderlich erscheinen. Ferner wird immer wieder
aufgefordert, sich zu verlässigen, ob das erwartete Geschehen auf zu
den erwünschten Ergebnissen führt und gegebenenfalls sofort
angemessen und spontan zu reagieren bzw. zu korrigieren.
Darüber hinaus werden die Betroffenen und Beteiligten ermutigt,
bestmöglich zuzulassen, was ohnehin von selbst geschehen würde.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).