Lernen von Ergebnissen (der Organisation): Lernen von
Bewertungen.
Bewertungen schaffen Bedeutung und Relevanz. Bewerten ist ein
Prozess, in welchem verschiedene Alternativen abgewogen werden. Der
Prozess endet mit der Entscheidung, wie etwas zu bewerten ist. Das
Ergebnis der Bewertung gilt ab sofort als gültig und richtig in dem
Sinne, dass es eine Grundlage für das weitere Denken, Planen,
Entscheiden, Handeln und Verhalten bildet.
Die Bewertungen erfolgen fast immer intuitiv. Sie drücken aus:
- die tatsächlich gelebten und gültigen Werte.
- die Interpretation der propagierten Werte im unmittelbaren
Fall.
- die Annahmen über die im Moment ausschlaggebenden Werte.
- die Bewertung der Hierarchie von konkurrierenden Werten.
- die Entscheidung für einen maßgeblichen Wert.
- das Ergebnis des Bewertungsprozesses.
- die Bereitschaft, das Ergebnis des Bewertungsprozesses zu
begründen und gegebenenfalls zu rechtfertigen und zu
verteidigen.
- die Grundlage für die Entscheidungen, die aus der Bewertung
folgen.
- die Legitimation für die Konsequenzen, die aus der Bewertung
folgen.
- das Ende der Auseinandersetzung mit Werten im unmittelbaren
Fall: Die Bewertung gilt als richtig und gültig.
Alle Bewertungsverfahren sind - vielfach unbemerkt - danach
ausgerichtet, die intuitive (Erst-)Bewertung zu bestätigen bzw. die
Gründe von abweichenden Bewertungen durch andere Personen zu
erfahren. Die dadurch möglichen Erkenntnisse können die
(Erst-)Bewertung korrigieren oder besser durchsetzen lassen.
Ein besonderes, nicht zu beseitigendes Problem sind die
Abwertungen;
mehr dazu mit Beispielen... Diese Formen der Abwehr von
allfälligen Bewertungen und Neubewertungen sind und bleiben
menschlich, allzumenschlich in jeder Organisation bestehen.
Bewertungen können sehr unterschiedliche Qualitäten aufweisen wie
z.B.:
- Schätzungen, Schätzwerte.
- Einschätzungen z.B. von Risiken und Chancen,
- Wichtigkeit, Bedeutung für die Realität,
- Dringlichkeit, Einsicht in die Gegebenheiten,
- Bedeutung, Relevanz, Erkenntnis von Zusammenhängen,
- Prognosen, Prognosewerte,
- Planungen, Planwerte, Kalkulationen,
- Vergleiche, Vergleichswerte, Preise, Testate,
- Attraktivität, Liebhaberwerte, Schrottwerte,
- Nutzen, Nützlichkeit, Brauchbarkeit, Verwendbarkeit (der
Bewertungen).
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Bewertungen
sind deshalb z.B.:
- Lernen, die Werte in den alltäglichen Bewertungen zu
erkennen.
- Lernen, in den alltäglichen Bewertungen bestimmte Werte zu
priorisieren.
- Lernen, für die alltäglichen Bewertungen bestimmte
Wertgrößen zu verwenden, durchzusetzen und beizubehalten wie
z.B. Preise, Prioritäten.
- Lernen, die Beachtung der vorgegebenen Werte aus den
alltäglichen Bewertungen zu erkennen bzw. zu kontrollieren.
- Lernen, Ausnahme- und Sonderfälle zu bestimmen, in welchen
andere als die üblichen Bewertungen gelten (dürfen, sollen,
müssen).
- Lernen, für die Ausnahme- und Sonderfälle die Verantwortung
für die Bewertungen zu bestimmen.
- Lernen, die Bewertungen in den Ausnahme- und Sonderfällen
durch die Verantwortlichen zu sichern und durchzusetzen.
- Lernen, Bewertungskonflikte rasch zu erkennen und zu
beenden.
- Lernen, die Werte hinter den Bewertungen zu erkennen und zu
evaluieren.
- Lernen, bestehende Bewertungsverfahren und Prozesse zu
verändern.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für die Ergebnisse in der VPMA weist die
Betroffenen und Beteiligten permanent auf die allfälligen
Bewertungen hin, die notwendig und ausreichend sind, um den
Projektfortschritt so zu gestalten, dass die vorgesehenen
Projektergebnisse erreicht werden. Insbesondere werden durch die
Hinweise auf die Strukturen und Zusammenhänge immer wieder die
Möglichkeiten gegeben, eventuelle Abwertungen früh zu erkennen und
angemessen damit umzugehen.
Ferner werden die Betroffen und Beteiligten ermutigt, Vertrauen
in ihre eigenen Bewertungen zu entwickeln.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).