HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernen von Ergebnissen (der Organisation): Lernen von Interventionen.

Interventionen werden hier verstanden als Eingreifen in Befugnisse und Prozesse gegen den Willen der betroffenen Personen und Organisationen. Durch die Interventionen wird erzwungen, dass etwas anderes geschieht als das, was ohne Intervention geschehen würde oder vorgesehen war. Interventionen sind irreversibel: Sie ändern und verändern. (Wenn nicht, waren es keine wie "Worte, die nur den Windhauch vermehren.", Ratschläge Kohelets, Koh 6,11.)

Interventionen können z.B. sein:

  1. Vormachen mit der Weisung, es wie vorgemacht nachzumachen.
  2. Anweisungen mit der Erwartung von unbedingtem Gehorsam.
  3. Anhalten von Prozessen (Prozessstopp).
  4. Setzungen, um z.B. Entscheidungsdilemmata zu beenden; Richterspruch.
  5. Entzug von Aufträgen, Verantwortung, Zuständigkeit, Vollmachten.
  6. Ersetzung von Personen.
  7. Erlaubnisse.
  8. Zwang, gegebenenfalls mit Androhungen von Strafen.
  9. Bestrafungen. Belobigungen.
  10. Handeln in Not, Notwehr, Lebensgefahr.

Die Interventionen können mit oder ohne Gewalt gegen die Betroffenen erfolgen. Es geht darum zu sichern, dass die vorgesehenen Ergebnisse nicht oder weniger gefährdet sind als ohne die Interventionen.

Interventionen setzen die Gelegenheit dazu und die Macht voraus. Erfolgen die notwendigen Interventionen nicht, nur zaghaft, falsch oder unangemessen, wird dies als Dilettantismus und Inkompetenz wahrgenommen. Meistens trifft das auch zu.

Daneben gibt es den Missbrauch von Interventionen. Das sind Interventionen, die z.B. ihre Ursache haben in

  1. Powerplay (Machtspielen). Sadismus. Masochismus.
  2. Machtmissbrauch, Eigenmächtigkeiten.
  3. Handeln ohne Vollmacht, Auftrag, Legitimation. (Geschäftsführung ohne Auftrag)
  4. Willkür.
  5. Despotismus, Tyrannei.
  6. Mutwille, Unverantwortlichkeit.
  7. Anmaßung.
  8. Leichtsinn, Schwäche.
  9. Kraftmeiereien: Etwas erzwingen wollen.
  10. Uneinsichtigkeit, Dummheit.
  11. Verweigerung der übertragenen Verantwortung, z.B. bei Rückdelegationen, sich inkompetent machen oder halten.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich Interventionen sind z.B.:

  1. Lernen von Rahmen und Bedingungen, die den Menschen in der Organisation ermöglicht, erlaubt und von ihnen fordert, stets nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.
  2. Lernen, Fehler zu sanktionieren (zu vergeben, Befreiung von Strafe), wenn sie durch oder trotz Handlungen nach bestem Wissen und Gewissen entstanden sind.
  3. Lernen, Entscheidungen von Vorgesetzten stets zu sanktionieren, die im Rahmen ihrer Zuständigkeit nach bestem Wissen und Gewissen getroffen wurden, auch wenn sie sich als falsch herausstellen.
  4. Lernen, alle Formen der Verweigerung der Bereitschaft zu Interventionen frühzeitig zu erkennen und durch personelle und organisatorische Maßnahmen zu unterbinden.
  5. Lernen, alle Formen fehlender Zurückhaltung von Interventionen (Aktionismus, Hektik, Getriebenheit) frühzeitig zu erkennen und durch personelle und organisatorische Maßnahmen zu unterbinden.
  6. Lernen angemessen zu intervenieren.
  7. Lernen, die Verantwortlichen zu angemessenen Interventionen zu ermutigen und anzuleiten.
  8. Lernen, die Verantwortlichen mit der notwendigen Macht und Vollmacht zu Interventionen auszustatten.
  9. Lernen, den Umgang mit der Macht und der Vollmacht zu kontrollieren.
  10. Lernen, Missbrauch von Interventionen jeweils unverzüglich zu beenden und zu ahnden.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für die Ergebnisse in der VPMA stellt zahlreiche Modelle und Vorgehensweisen, Anleitungen und Checklisten zur Verfügung, die den Betroffenen und Beteiligten ermöglichen sollen, trotz den jeweils bestehenden Unsicherheiten nach bestem Wissen und Gewissen zu planen, zu entscheiden, zu handeln und sich zu verhalten. Ferner wird jeweils aufgezeigt, welche Art von Vollmachten und Unterstützungen die Verantwortlichen in Projekten und im Projektmanagement benötigen, damit sie verantwortlich tun können, was sie sollen.

 

Empfehlung:


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