Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele der Lage. (Befunde, Befinden und Befindlichkeiten der Organisation).
Die Lage der Organisation, in der Organisation, durch die
Organisation, mit der Organisation, trotz der Organisation und wegen
der Organisation ist Ursache und Wirkung zugleich für die
Wahrnehmungen, das Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und
Verhalten von z.B.:
- Personen und Organisationen, welche die Organisation
getragen haben oder tragen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation
gebildet haben oder bilden
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation genutzt
haben oder nutzen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche das Umfeld der
Organisation gebildet haben oder bilden (wollen, können, dürfen, müssen).
Die Lage verbindet und bindet Alle gleichzeitig und verbindet
alle gleichzeitigen Lagen aller direkt und indirekt Betroffenen und
Beteiligten: Alle sind Mitwirkende, Mitgestaltende, Mächtige und
Ohnmächtige zugleich. Die eigene Lage steht im Vordergrund. Die
Gesamtlage zeigt die Art und Weise des Zusammenspiels und der
wechselseitigen Beeinflussungen, Beiträge, Eingriffe, Duldungen und
Unterlassungen.
Die Gesamtlage der Organisation wird in der Regel in einzelne
Lagen gegliedert, die gesondert betrachtet und gestaltet werden, wie
z.B.:
- die Ertragslage,
- die Auftragslage,
- die Liquiditätslage,
- die Konjunkturlage, Geschäftslage, ("Wetterlage"),
- die Stimmungslage (Betriebsklima),
- die Motivationslage,
- die Vermögenslage,
- die Rechtslage, Vertragslage,
- die Ortslage, Lage vor Ort, Lage am Ort,
- die Zeitlage, Lage zur Zeit, Lage zum Zeitpunkt.
Jede Lage zeigt auf z.B.:
- fällige Prozesse,
- fällige Bindungen,
- fällige Veränderungen,
- fällige Entwicklungen,
- fällige Lernprozesse,
- fällige Entscheidungen,
- fällige Innovationen,
- fällige Erneuerungen,
- fällige Reparaturen, Ausbesserungen,
- fällige Verbesserungen,
- fälliger Schutz des zu Bewahrenden,
- fällige Fluktuationen.
Die Lage ist wie eine Welle mit veränderlichen Höhen und Tiefen
mit und ohne eigenes Zutun.
Die Lage ist immer eine Erscheinung der Wechselwirkungen von
gleichzeitigen, gleichlaufenden, gegenläufigen, unterläufigen,
querläufigen, kleinen und großen Wellen, wie z.B. die Wellen der
Meere von den Wellen im Wasser und in der Luft gleichzeitig
entstehen und sich "als Welle" zeigen. Die Wellen werden gebrochen,
wenn eine der beteiligten Wellen mit ihrer Kraft (in der Situation)
"am Ende" ist. Wellen breiten sich immer nach allen Seiten und Höhen
gleichzeitig und gleichwertig aus. Die Erscheinungen (der Wellen
oder der Lagen) unterscheiden sich je nachdem, worauf die jeweilige
Welle trifft.
Die Lernziele im Organisationslernen der Organisation betreffen
die Feldkompetenz der Organisation und der Personen, wozu häufig
erforderlich sind z.B.:
- Lernen der Beherrschung der Lage und von Situationen durch z.B. Planspiele,
Manöver, Wettkämpfe, Szenarien, Alternativpläne,
- Lernen, in und mit der Lage zurechtzukommen, (Lernen der Navigation: Wo befinde ich mich aktuell?),
- Lernen, in jeder Lage und Situation entscheidungsfähig und handlungsfähig zu werden und zu
bleiben, (eigene "Seetüchtigkeit"),
- Lernen, sich angemessen zu verhalten entsprechend den unmittelbaren Abhängigkeiten der Lage
und in der Lage,
- Lernen, die Lage realistisch einzuschätzen, (Kräfteverhältnisse, Abhängigkeiten, Wechselwirkungen,
Aufschaukelungen, Neutralisierungen, Dauer, Stärken),
- Lernen der Erkenntnis der Reife und Eignung der Lage,
(Nutzung der Gelegenheiten: "Beim Schopfe packen.")
- Lernen, sich Hilfen zu holen und Hilfen zu nutzen und selbst
zu helfen,
- Lernen der Stabilisierung, Gestaltung und Veränderung der Lage,
("Das Ruder in der Hand behalten.", "Oben bleiben.",
"rechtzeitig einen sicheren Hafen anzusteuern", "SOS zu rufen",
"sich aus Seenot zu erretten", ),
- Lernen von angemessenen und wirkungsvollen
Verhaltensstrategien, Gestaltungsstrategien, Machtstrategien,
Einflussstrategien.
- Lernen des Ausgleichs der unterschiedlichen Bedürfnisse und
Interessen,
Für die Personen ergeben sich daraus Lernziele wie z.B.:
- Lernen der Beobachtung, Wahrnehmung und Früherkennung von
Auffälligkeiten, Abweichungen, Ungewöhnlichem, Veränderungen der
Abhängigkeiten der Lage und in der Lage,
- Lernen, die Zeichen und Anzeichen zu erkennen, zu verstehen
und richtig auszulegen,
- Lernen der Ähnlichkeiten und Unterschiede von Lagen, die
sich gleichen oder zu gleichen scheinen oder unterschiedlich
erscheinen,
- Lernen, in ungefährlichen Gewässern zu bleiben, für welche die
Strukturen der Organisation geschaffen sind.
- Lernen der Orientierungen in (jeder) Lage, ("Die Lage
peilen." "Was fehlt?"),
- Lernen der Ableitung von Wahrscheinlichkeiten für die
möglichen weiteren Entwicklungen der Lage,
- Lernen der Verflechtungen, Verquickungen und wechselseitigen
Abhängigkeiten der Beteiligten und Betroffenen,
- Lernen, die Dynamik der Lage zu erkennen, zu verstehen und
einzuschätzen, wer und was die Lage beherrscht (dominiert),
- Lernen der Einigung und Ausrichtung der planenden,
entscheidenden und handelnden Personen,
- Lernen zu entscheiden, was der Lage angemessen ist, und die
Entscheidung einzubringen und (in der Lage) durchzusetzen.
Für die planenden, entscheidenden und insbesondere die handelnden
Personen geht es bei den Lernzielen um die Bereitschaft und
Fähigkeiten, um die Gelegenheiten der Lage zu erkennen und zu
nutzen: "Auf der Welle zu surfen" durch z.B.:
- sich etwas zu bemächtigen,
- sich von etwas zu trennen,
- etwas auf den Tisch zu bringen,
- etwas zu beenden,
- etwas zu beginnen,
- etwas (erstmals) (letztmals) zu tun,
- etwas zu ändern,
- etwas zu nehmen
- etwas zu geben
- "Jetzt oder nie!"
Die Lage ist niemals eindeutig. Sie ist immer vieldeutig und wird in der Regel beurteilt als z.B.
- klar, geklärt, bekannt, vertraut, geschützt, günstig,
- hoffnungslos,
unübersichtlich, unklar, misslich, aussichtlos, kritisch, beengt,
unübersichtlich, diffus,
- erwartungsgemäß (ohne Befund), in Ordnung, angemessen, wie
geplant, den Erwartungen und den Umständen entsprechend,
- selbstverschuldet, fremdverschuldet, misslich, entstanden
durch Täuschungen, Irrtümer, Fehleinschätzungen, Fehlurteile,
Zufälle,
- beherrschbar, zuversichtlich, angespannt, hoffnungsvoll,
- chancenreich, risikoreich, uninteressant, offen, gefährlich,
bedrohlich, beängstigend,
- explosiv, ruhig, turbulent,
- aussichtlos, aussichtsreich, vielversprechend, wenig
versprechend,
- verlockend, verführerisch, herausfordernd,
- Hinterhalt, Falle, Abgrund, Kippe, Sackgasse, "Hölle",
Zwangslage, Gefangenschaft, Feststecken (Es geht ohne fremde
Hilfe weder vorwärts noch rückwärts).
Jede Lage kann einmalig oder erstmalig sein oder auftreten. Sie
kann auch dauern, andauern, sich wandeln und / oder wiederkehren
oder wieder entstehen, eintreten oder sich ergeben.
Jede Einschätzung der Lage ist subjektiv und wird unterschiedlich
für momentane, aktuelle, kurzfristige, mittelfriste, langfristige
und strategische Lage beurteilt. Obwohl die Einschätzungen und
Beurteilungen subjektiv sind, wirken sie sich objektiv in den
Antworten auf Fragen aus wie z.B.:
- Wie entstand die Lage?
- Wie aus der Lage herauskommen?
- Was bringt das Fass zu Überlaufen?
- Was ist "nur ein Tropfen auf den heißen Stein"? Was verpufft,
versandet?
- Worauf ist Verlass?
- Was steht zur Verfügung?
- Was ist zu entscheiden?
- Was ist zu tun?
- Was ist zu unterlassen?
- Was entspricht meiner (unserer) Rollen, Funktionen, Status,
Amt, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen?
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für die Wissensprozesse in der VPMA mahnt zu
einer Standortbestimmung und Lagebestimmung vor jeder Planung,
Entscheidung, Handlung und Verhaltensweise sowie zu einer
fortlaufenden Prüfung und Überprüfung der Stände gemäß den
Planungen, dem tatsächlichen IST und dem SOLL und dem
voraussichtlichen Stand im Finale. Insbesondere durch die
Anleitungen und Mahnungen wird immer wieder angeregt und
eingefordert, die Einschätzungen nach der Faktenlage und den
subjektiven Befindlichkeiten in den Diagnosen, Planungen,
Entscheidungen, im operativen Handeln und im strategischen Verhalten
zu berücksichtigen.
Wer die Macht über die Situation hat, "beherrscht die Welt",
zumindest soweit und solange die Situation besteht, wirkt und sich
auswirkt. Das ist immer begrenzt.
Die Lage erfordert Solidarität, Zusammenhalt, an seinem Platz
sein und in ausfüllen, die Aufgaben erfüllen, das Ganze im Auge zu
behalten und die Beiträge zu leisten.
Die planenden, entscheidenden und handelnden Personen "träumen"
oftmals von einer Lage, in welcher sie "ES" (endlich) geschafft
haben. Wenn dies in Projekten zutrifft, ist es zuende.
Leitfragen sind z.B.:
- Was ist anders als beim letzten Mal?
- Was ist unverändert?
- Was steht im Mittelpunkt? Wer oder was beherrscht die Szene (die
Lage, die Situation, das Feld)?
- Was ist verdeckt?
- Was geschieht (im Vordergrund, im Hintergrund, offensichtlich,
verborgen, tatsächlich)?
- Was scheint zu geschehen?
- Was ist in der Lage wirksam?
- Was ist in der Lage unwirksam?
- Was ist nutzbar (steht zur Verfügung, "liegt vor der Nase", "ist
greifbar (nahe)")?
- Was ist (nicht) zugänglich (versperrt, verschüttet, verschlossen,
verbaut, versteckt, unauffindbar)?
- Was ist naheliegend (biete sich an, ist möglich)?
- Was ist meine (unsere) Funktion?
- Was ist meine (unsere) Rolle?
- Was ist meine (unsere) Verantwortung?
- Was ist meine (unsere) Aufgabe?
- Was wird von mir (uns) erwartet?
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).