Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele von Führung der Organisation.
(Verhalten und Zusammenhalt der Organisation).
Es geht um die Führung der Organisation von anderen
Organisationen, durch die Organisation, mit der Organisation und in
der Organisation durch die Personen, welche die Führungsleistungen
der Organisation erbringen (wollen, können, dürfen, müssen).
Die Lernziele im Organisationslernen von Führung sind z.B.:
- Lernen der Führung der Organisation,
- Lernen der Führung in der Organisation,
- Lernen der Führung durch die Organisation,
- Lernen der Führung mit der Organisation,
- Lernen der Führung von anderen Organisationen durch die
Organisation,
- Lernen der Führung der Organisation durch andere
Organisationen,
- Lernen von Zulassen von Führung,
- Lernen von Ermöglichung von Führung,
- Lernen von Steuerung der Führung,
- Lernen der Ausübung von Führung.
Führung ist eine in Persona zu erbringende Leistung. Die
Führungsleistungen sind zu erbringen von den z.B.:
- Personen und Organisationen, welche die Organisation
getragen haben und tragen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation
gebildet haben und bilden
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation genutzt
haben und nutzen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche das Umfeld der
Organisation gebildet haben und bilden (wollen, können, dürfen, müssen).
Lernziele im Organisationslernen von Führung der Organisation,
durch die Organisation, mit der Organisation und in der Organisation
sind z.B.:
- Lernen der Führungsorganisation für die formelle Führung,
- Lernen der Führungsorganisation für die informelle Führung,
- Lernen von Aufbau von Führungsbeziehungen, (nur "einem Herren dienen"),
- Lernen von klaren Unterordnungen, klaren Überordnungen,
klaren Zuordnungen (Schwesterorganisationen,
Parallelorganisationen, gleiche Hierarchiestufen),
- Lernen der Zusammenfassung von gleichrangigen Organisationen
in übergeordneten, weisungsbefugten und führungsberechtigten
Organisationen,
- Lernen des Zusammenhalts der Organisationen,
- Lernen des Führungsauftrages für die Führung der
Organisation, mit der Organisation, durch die Organisation und
in der Organisation,
- Lernen der Führungsverantwortung der Organisation (für sich,
für die Organisation, für die Gefolgschaft),
- Lernen der sozialen Kontrolle der Führung und Rechenschaft
über die Führung,
- Lernen der Sicherung, Erhaltung, Anpassung und Entwicklung
der Führung (zeitlich, räumlich, inhaltlich).
Lernziele zur Führung der Gefolgschaft (der Geführten) der
Organisation, durch die Organisation, mit der Organisation und in
der Organisation sind z.B.:
- Lernen der Bestimmung, Gestaltung, Führung und Leitung der
Gefolgschaft,
- Lernen der Offenlage und der Nachweisung zur Zugehörigkeit
zur Gefolgschaft (der geführten Organisation),
(Beitrittsurkunde, Geburtsurkunde, Wohnsitz, Steuernummer,
Ausweis),
- Lernen der Bestimmung der Führungsleistungen der führenden
Organisation für die Gefolgschaft,
- Lernen der Beauftragung zur Führung durch die (bestehende) Gefolgschaft,
- Lernen der Anerkennung der bestehenden Führung und
Beauftragung zur Führung durch die Personen, die neu in die
bestehende Gefolgschaft oder geführte Organisation eintreten
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Lernen der Gestaltung der Sichtbarkeit und
Nachvollziehbarkeit der Wirkung der Führung für die Gefolgschaft
(Ereignisse, Inszenierungen der Führung, Ernennungen,
Ritterschlag, durch Anhörungen, Urteile),
- Lernen der Erzwingung der Gefolgschaft (der geführten
Organisation!),
- Lernen der Erzwingung der Führung gegen den Widerstand der Gefolgschaft
(Durchsetzung der Führung),
- Lernen der Offenlage und Rechtfertigung des Vertrauens der
Gefolgschaft in die Führung,
- Lernen der wiederkehrenden Bestätigung des Führungsauftrages
durch die Gefolgschaft.
Lernziele für die Führungsleistungen der führenden Organisation sind z.B. die
Erlaubnis, Beauftragung, Durchführung, Sicherstellung und
Aufrechterhaltung von z.B.:
- Lernen der Gewinnung der Gefolgschaft,
- Lernen der Beauftragung zur Führung durch die Gefolgschaft,
- Lernen der Unterstützung durch die Gefolgschaft,
- Lernen der Duldung der Führung durch die Gefolgschaft,
- Lernen der Sicherung der Gefolgschaft,
- Lernen der Sanktionen gegenüber der Gefolgschaft,
- Lernen der Unterwerfung der Gefolgschaft unter die Führung,
- Lernen der Wahrnehmung der Führung (Ausführung der Führung,
Erbringung der Führungsleistungen),
- Lernen der Führung von Konflikten,
- Lernen der Aufrechterhaltung der Führung in Krisen und von
Krisen.
Die Erzwingung von Gefolgschaft (der geführten Organisation!)
geschieht personell durch z.B.:
- Lernen der Verpflichtung der Personen, welche die Führung
ausführen (dürfen, müssen),
- Lernen der Legitimation der Personen für die
(Ausübung der) Führung, z.B. durch die Ablegung eines Amtseids,
- Lernen der Gewinnung und Verlässlichkeit von Getreuen der
führenden Personen, welche sich die Führungsleistungen teilen,
- Lernen der Begründung, Gestaltung, Nutzung und Begrenzung
der Vetternwirtschaft ("Seilschaften" mit "treuen" Gefolgsleuten),
- Lernen der Erlaubnis und Durchsetzung einer Entsendung "eigener Leute (Gefolgsleute)" in die
unterstellten oder unterworfenen Organisationen oder
Organisationsteile,
- Lernen der Früherkennung, Gestaltung, Führung, Regelung und
Steuerung des Widerstandes gegen die Führung,
- Lernen der Früherkennung, Gestaltung, Führung, Regelung und
Steuerung des Widerstandes gegen die Gefolgschaft,
- Lernen der Früherkennung, Gestaltung, Führung, Regelung und
Steuerung von Konflikten zwischen Gruppierungen der
Gefolgschaft,
- Lernen der Übertragung des (persönlichen) Führungsauftrages
und dessen Anerkennung vom Volk (Gefolge),
- Lernen der Bestätigung des Führungsauftrages durch die
Geführten, (Ehrerbietung, Devotionalien, "Geschenke",
"Danksagungen").
Lernen der Führung der Personen, welche in der Organisation und
für die Organisation und durch die Organisation "die Führung"
wahrnehmen. Lernziele sind z.B.:
- Lernen der Anforderungen, Regeln, Spielregel und
Verhaltensweisen zum Führungsverhalten, im Führungsverhalten und
durch das Führungsverhalten,
- Lernen der Anforderungen an Führungshaltungen der Personen
bei der Führung, in der Führung, durch die Führung und mit der
Führung,
- Lernen der Unterscheidungen zwischen Führungssituationen und
anderen Situationen, in welchen eine Entscheidung, Management,
Leitung oder Organisation ausreicht,
- Lernen der unverzüglichen Ersetzung von Personen und deren
Versetzung "ins Altenteil", die
führungsmüde geworden sind (z.B. durch Burnout,
Überforderungen, Unterforderungen),
- Lernen der Früherkennung, Gestaltung und Begrenzung der Rivalität um die Führung
und der damit verbundenen Macht,
- Lernen der Früherkennung, Gestaltung, Begrenzung und
Integration des Widerstandes der Führungskräfte gegen die von
ihnen dennoch zu erbringenden Führungsleistungen,
- Lernen der Gestaltung des Widerstandes gegen die Führung (der Organisation, der
führenden Person, von
bestimmten Personen),
- Lernen der Beziehungspflege und Beziehungsgestaltung
zwischen den Personen, welche zu den Führungsleistungen
berechtigt und verpflichtet sind (Beziehungsklärungen,
Rollenklärungen, Funktionsklärungen, Einigungen über
Zuständigkeiten, Felder und Verantwortungen),
- Lernen der unverzüglichen Entfernung und Entlassung der
Personen (aus der Führung und Isolation in der Organisation),
welche die Führung verweigern, z.B. durch Verweigerung des
Amtes, Verweigerung der Ausführung der Führung, Verweigerung der
Erfüllung und Ausfüllung des Status,
- Lernen der frühzeitigen und konsequenten Rückdelegation der
Führung an die Gefolgschaft und Verweigerung von
Führungsleistungen, wenn es nichts zu führen gibt.
Lernen der besonderen Führung und des Führungsaufwandes zur
Früherkennung, Gestaltung und Begrenzung der Risiken und Gefahren
für die (bestehende) Führung durch z.B.:
- Widerspenstige,
- Unwillige,
- Unfähige (zur Gefolgschaft, Gemeinschaft, Einordnung und
Unterordnung),
- Unreife,
- Abtrünnige,
- Unzufriedene,
- Ungehorsame,
- "schweigende Mehrheit",
- Günstlinge,
- Rivalen (um die Macht, nicht um die Pflichten und
Verpflichtungen zu den Führungsleistungen!).
Wenn keine Führungssituation vorliegt, gibt es auch nichts zu
führen. Ist die Führungssituation entstanden, kann sich die
Führungskraft nicht mehr aussuchen, wer ihr folgt, wer ihr nicht
folgt, wer Widerstand leistet und wer sich anderen Führungskräften
zuwendet oder sich selbst führt und unabhängig von der Führung
macht. Die Führung ist und bleibt eine persönliche Aufgabe, die in Persona zu erbringen
(zu leisten) ist.
Lernen der Führungsreife der Organisation durch die Gestaltung
der (formellen) Führungsorganisation, durch z.B.:
- Führung durch die Organisation (Strukturen, Führungsgremien,
Führungskreise),
- Führung durch Abhängigkeiten (Prozesse, Zugänge zu Ressourcen)
- Führung durch Ressourcen (Verfügungsrechte, Zuteilungen, Hunger, Krankheiten, Not),
- Führung durch Schaffung von Fakten, z.B.: Wegfall oder Nichtentstehen von Alternativen,
Ausschluss von Alternativen (Diktatur), nichts auswählen können, "Es
gibt keine Wahl!",
- Führung durch Macht (Zuständigkeiten, Institutionen),
- Führung durch Funktionen (Entlastungen),
- Führung durch Dienste, Dienstleistungen (Verwöhnung,
Erleichterung, Gewöhnung, Dequalifizierung der Gefolgschaft),
- Führungsangebote,
- Führungserwartungen,
- Führungsleistungen (der führenden Organisation).
Lernen der Führung durch Stäbe, von Stäben und in Stäben, z.B.:
- Lernen der Führung durch Stellvertreter,
- Lernen der Führung durch abhängige Gefolgsleute (Lakaien, Strohmänner, Hofstaat),
- Lernen der Führung durch Hintermänner und
Hinterfrauen,
- Lernen der Delegation von Führung (Unterbeauftragung von
Führung oder bestimmten Führungsleistungen),
- Lernen der Teilung von Führung, besser: Lernen der Teilung der Führungsleistungen,
- Lernen der Führung von Erfüllungsgehilfen der Führung und
von Führungsleistungen,
- Lernen der Führung von Gremien, durch Gremien und mit
Gremien,
- Lernen der Erzeugung, Führung, Begrenzung und Beendigung von
Führungskonflikten zwischen den Beteiligten,
- Lernen der Einigung der Stäbe, von Stäben und in Stäben,
- Lernen des Gehorsams der Stäbe, von Stäben und in Stäben bei
Entscheidungen, die mangels Einigungen durch die führende Person
erfolgen.
Lernen der Führung im Organisationslernen durch die
Sicherstellung der Führung wie z.B.:
- Führungsanlässe veranlassen, inszenieren, einhalten,
begrenzen, (Reden, Gottesdienste, Versammlungen, Wahlen),
- Schaffung, Festlegung und Einhaltung der Führungsanlässe,
z.B. Zeitstrukturen im Jahreszyklus, Arbeitszeiten,
Öffnungszeiten, Besuchszeiten, Versammlungszeiten,
Besprechungszeiten,
- Inhalte der Führung bestimmen, festlegen, begrenzen,
- Führungsrahmen festlegen, Führungsbedingungen festlegen,
- Führungsprozesse festlegen,
- Führungsziele (der Gefolgschaft, der Führungskräfte, der
Führung, der Organisation) festlegen,
- Beginn, Dauer und Ende der Führung bestimmen (für die
jeweiligen Führungssituationen),
- Führungshandlungen, Führungsverhalten,
Führungsverhaltensweisen, Führungsrituale,
- Machtergreifung, Machtgestaltung, Machteinsatz,
Machtverzicht, Machtverwendung,
- Begrenzung der Macht, Akzeptanz der Ohnmacht durch
Selbstbeherrschung und Disziplin.
Lernen der Sicherstellung der Führungsleistungen durch die
ausgewählten, beauftragten und berechtigten Personen durch z.B.:
- Lernen der Bestimmung der Anforderungen an Führungskräfte,
- Lernen der Bestimmung der Reife der Führungskräfte für die
zu leistende Führung,
- Lernen der Bestimmung der Eignung der Personen für die
Führung im notwendigen und ausreichenden Umfang,
- Lernen der Bestimmung der AKV Aufgaben, Kompetenzen und
Verantwortungen für die Führung,
- Lernen der Bestimmung der Führungsmittel und
Führungsinstrumente,
- Lernen der Befähigung zum angemessenen Einsatz der
Führungsmittel und Führungsinstrumente,
- Lernen der Begründung, Gewinnung und Verpflichtung der
Gefolgschaft,
- Lernen der Übersicht über die Anliegen, Motivationen und
Bewegungen der Gefolgschaft und in der Gefolgschaft,
- Lernen der Motivation der Gefolgschaft,
- Lernen der Akzeptanz der Personen als Führungskraft durch
die Gefolgschaft, für die Gefolgschaft und die Schutzbefohlenen.
Lernen der Bestimmung, Durchsetzung, Einforderung und Prüfung der
Einhaltung und Erfüllung der Anforderungen an Führungskräfte. Dazu
zählen immer z.B.:
- Linientreue zu den beauftragenden Personen und
Organisationen,
- Bereitschaft und Fähigkeit zur Treue zu den Geführten, zu
Gefolgschaft und den Schutzbefohlenen,
- Bereitschaft und Fähigkeit zur Hintanstellung der persönlichen Bedürfnisse der Führungskräfte,
- Bereitschaft und Fähigkeit zu Dienen,
- Bereitschaft und Fähigkeit zu Härte, Konsequenz und
Geradlinigkeit,
- Bereitschaft und Fähigkeit zu Gnade, Begnadigung,
- Bereitschaft und Fähigkeit zur Führungsinitiative, Führungsergreifung,
Machtergreifung,
- Bereitschaft und Fähigkeit zu Führungsentscheidungen,
- Bereitschaft und Fähigkeit zur Annahme, Erledigung,
Durchführung, Einhaltung und Erfüllung des Führungsauftrages,
- Bereitschaft und Fähigkeit zur Beschränkung der Führung auf
Führungssituationen (angemessene Führungsverweigerung,
Entscheidung zum Rückzug oder Machtverzicht und zur Unterordnung
und Unterwerfung, Anerkennung der eigenen Ohnmacht).
Lernen der Früherkennung, Abwehr und Beendigung von
Fehlverhalten von Führungskräften und Personen, die für die Führung
in Organisationen, von Organisationen, durch Organisationen und mit
Organisationen handeln. Abzuwehren sind Fehlverhalten der Personen
und ihren Stellvertretern oder von ihnen beauftragten Personen. Es
geht um Fehlverhalten in der Führung wie z.B.:
- Verrat, Unterlaufen der Führung,
- Missbrauch der Führung, Vorsatz,
- Verführung zu schädlichem Handeln und Verhalten,
Schmeicheleien,
- Ungerechtigkeit,
- Vorteilnahme, Selbstbereicherung, Korruption, Abhängigkeiten von
den "Gönnern",
- Versprechen, Auslobungen, Begünstigungen von "Armen und
Schwachen", d.h. der Massen, (Erreichung der Macht ohne
Führungsauftrag),
- Aufwiegelungen,
- Ausbeutung,
- Unterdrückung der Führung, z.B. durch Genehmigungsvorbehalte der
tatsächlichen Machtinhaber, die das letzte Wort haben,
- Vortäuschung (von Führung, Führerschaft, Scheinerfüllung der
Führungsleistungen).
Lernziele zur Beendigung der Führung durch Organisationen, mit
Organisationen und in Organisationen und der Beendigung der
Berechtigung und Verpflichtung der führenden Personen sind z.B.
- Entscheidungen zur Selbstführung der bisher geführten
Personen und Organisationen,
- Entzug des Führungsauftrages, z.B. bei Personalwechsel von
Schlüsselpersonen, Erreichung von bestimmten Größen der Gefolgschaft
und Untergliederung der Gefolgschaft oder deren Neuorientierung,
- Entzug der Gefolgschaft,
- Vertreibung, Verjagung, Verbannung der Führungskräfte,
- Entmachtung der Führung, Entzug der Legitimation zur
Führung, Personalrotation, Versetzung, Beförderung,
Degradierung, Umstrukturierung der Organisation,
- Revolution, Meuterei gegen die Führungsperson oder
Führungsorganisation,
- Umsturz, Sturz, Verwerfung des Organisationsgefüges, des
Beziehungsgefüges und der Machtbasis,
- Ausfall der Führung ohne gesicherte Stellvertretung,
- Zerfall der Gefolgschaft,
- Ausfall von Führungskräften ohne Stellvertretung oder Ersatz
oder Nachfolge.
Die Lernziele zur Gestaltung der Macht der Führung, der
Führungskräfte und der führenden Organisation drehen sich um z.B.:
- die Akzeptanz der Führung,
- die Ernennung und Bestätigung des Führungsauftrages,
- die Wahl und die Wiederwahl,
- Nachgeben (können, dürfen, müssen),
- Vermittlung, vermitteln (können, dürfen, müssen),
- Kompromiss, Kompromissfähigkeit und Kompromisslosigkeit,
- Selbstdisziplin, Selbstbeherrschung,
- Selbstführung, Selbstschutz
- Wahrung der Geheimnisse, insbesondere der
Führungsgeheimnisse,
- Annahme und Wahrung der Eigenverantwortung der sozialen
Gemeinschaft, in welcher und für welche die Führung entsteht,
besteht und ausgeübt wird.
Die Lernziel für Führung im Organisationslernen erfassen auch den
Umgang mit Führung ohne Verantwortung, also "Führung", ohne dass die Führungsleistungen
tatsächlich beauftragt und erfüllt werden (wollen, können, dürfen,
müssen). Zu lernen sind der Umgang mit z.B.:
- Kapitalmehrheiten, Kapitalmehrheit ist keine Führung (!), sondern Beherrschung,
Reservierung von Machtgebieten für Personen, die außer
Machtausübung keine Führung ausüben und leisten (können, dürfen,
müssen),
- Führung ohne Hierarchie = Eierkuchen, intransparente Führung,
nicht zugelassene Führung,
- "Eierkuchen" (Vermassungen) als Verweigerung der Führung durch wechselseitige,
offene Machtbegrenzung und Machtkontrolle (totale soziale
Selbstkontrolle "des Systems"),
- Mehrheitsentscheidungen, welche "der Mehrheit" das Recht
gibt und von "der Minderheit" die Akzeptanz der Anliegen der
Mehrheit verlangt bei Verzicht auf die eigenen Anliegen,
- Katastrophen, höhere Gewalt,
- technisierter, anonymisierter, automatischer Führung, z.B.
durch Gitter, Pin, Codes, Tore,
- versteckter Führung, Spionage, Sabotage, Terror, Vandalismus,
Meuterei,
- Führung ohne Auftrag aus der Situation heraus in Notfällen,
bei Engpässen, Notlagen und Unfällen,
- Manipulationen, Ausrichtungen der Führerschaft zu bestimmten
Zwecken, Zielen, Ergebnissen,
- Führen mit Genehmigungsvorbehalten von Dritten, die in der
Regel erst dann entscheiden, wenn der Markt bereits verlaufen
ist.
Lernziele im Organisationslernen von Führung sind insbesondere
die Unterschiede zu lernen, zu beachten und im Denken, Planen,
Entscheiden, Handeln und Verhalten zu berücksichtigen zwischen:
- Führungshandlungen (Bewachung, Verteidigung, Schutz, Einsatz
von Waffen und Wehrzeuge) und Machthandlungen (Machtausübung,
Herrschaft),
- Führungshandeln und Führungsverhalten, ,
- Führungssanktionen (Disziplinierungen) und Machtsanktionen
(Machtbeweise, Machtdemonstration),
- Führungsentscheidungen und Entscheidungen des Managements,
im Management und durch das Management,
- Führungskräfte, Leitungskräfte, Manager und Managerinnen,
- Führung, Anführung, Federführung und Rädelsführung,
- Führung von Menschen,
- Führung von Organisationen,
- Führung durch Menschen,
- Führung durch Organisationen und Technik.
Der Erfolg der Führung ist die Gefolgschaft. Der Erfolg der
Gefolgschaft ist eine von ihr akzeptierte Führung.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für die Wissensprozesse in der VPMA macht
immer wieder aufmerksam auf die Unterschiede zwischen:
- dem Auftrag für das Projekt, (bildet die Grundlage für alles
Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten im Projekt),
- dem Auftrag für das Projektmanagement, (enthält die
Beauftragung zur Projektleitung und die Durchführung des
Projekts),
- dem Auftrag zur Führung (enthält die Erlaubnis, das Recht
und die Pflicht, das Projektpersonal im festgelegten Umfang und
zu den festgelegten Anlässen zu führen).
Die Hinweise, Empfehlungen, Anleitungen und Mahnungen machen auf
die jeweils erforderlichen Führungsleistungen im Projektfortschritt
aufmerksam und regen an, besser: fordern auf, zu klären, wer die
Führungsleistungen im Projekt und im Projektmanagement bzw. für das
Projekt und für das Projektmanagement erbringt und in welchem Umfang
die Führung an den Projektleiter delegiert ist (werden kann, darf,
muss).