Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele von Wandel der Organisation.
(Wesensveränderung der Organisation).
Das Lernen von Wandel der Organisation, in der Organisation, mit
der Organisation und durch die Organisation wandelt die
Anforderungen, Eignungen, Rollen, Funktionen, Verantwortungen, den
Status und die Rahmenbedingungen für die Zugehörigkeit und den
Verbleib in der Organisation der z.B.:
- Personen und Organisationen, welche die Organisation
getragen haben und tragen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation
gebildet haben und bilden
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation genutzt
haben und nutzen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche das Umfeld der
Organisation gebildet haben und bilden (wollen, können, dürfen, müssen).
Als Sonderheiten von (erst) begonnenen, laufenden, abgebrochenen,
unabgeschlossenen, misslungenen, unvollständigen, vermiedenen oder
verhinderten Wandlungen zeigen sich die Organisationen (aus der
Außensicht) als z.B.: Zwitter, Ungeschlechtliche,
Missbildungen, Verkrüppelungen, Fehlentwicklungen, Einseitigkeiten,
fehlende Organe, Fehldimensionierungen von Gliedern, Klumpfüße,
Wasserköpfe, Hinkebeine. Die Merkmale sind nur von außen oder durch Vergleiche
erkennbar mit Merkmalen, die als "normal" oder als Durchschnitt
gelten. Für die Organisation mit entsprechenden Merkmalen ist "alles
in Ordnung": Sie, besser die beteiligten und betroffenen Personen,
kennt bzw. kennen es nicht anders, kann auch nicht anders handeln
oder sich verhalten. Oftmals sind die Auffälligkeiten auch eine mehr
oder weniger ergiebige Quelle für Ansprüche, Sonderrechte, Erlass
von Verpflichtungen, Bevorzugungen oder Vorrechten.
Lernziele im Organisationslernen sind auch das Lernen der
Vermeidung, Früherkennung, Akzeptanz, Lebensgestaltung und
Vollendung von erst begonnenen, laufenden, abgebrochenen,
unabgeschlossenen, misslungenen und unvollständigen Wandlungen, wie
z.B.:
- Lernen der eigenen Normalität, so, wie ist
wird und
bleibt,
- Lernen des Umgangs mit Erwartungen, Impulsen, Einwirkungen,
Forderungen und Eingriffen, um die "Abweichungen vom Normalen"
(besser: Üblichen) zu begrenzen, abzuwehren oder zu nutzen,
- Lernen der Akzeptanz der Einschränkungen, Begrenzungen und
Behinderungen, die sich aus den eigenen "Abweichungen von der
Norm" ergeben,
- Lernen der Vorteile, die sich aus den eigenen "Abweichungen
von der Norm" ergeben, wie z.B. besondere Fähigkeiten,
Eigenschaften, Fertigkeiten und Verhaltensweisen,
- Lernen des Verzichts auf Vorteilnahme, Ausbeutung,
Unterdrückung oder Erpressung von "Normalen", (Verzicht, aus den
eigenen Abweichungen "Kapital zu schlagen"),
- Lernen der Akzeptanz von Hilfen für die Glättungen der
Folgen der eigenen Abweichungen vom "Normalen", (Annahme von
Beratungen, Hilfestellungen, Diensten und Anleitungen).
- Lernen der Rücksichtnahme auf sich selbst, (Vermeidung von
Selbstverletzungen, Selbstkränkungen, Selbstausbeutung,
Prostitution),
- Lernen des Umgangs mit Vorurteilen, Zuschreibungen,
Unterstellungen, Ablehnungen, Ausschlüssen, Auflagen und
Ansprüchen Dritter,
- Lernen der Auseinandersetzung mit anderen Unrundungen,
Ungewichtungen und Ungelenkigkeiten anderer Personen und
Organisationen,
- Lernen der Bereitschaft zum stetigen Wandel.
Lernziele im Organisationslernen zum Lernen von geplantem Wandel
der gesamten Organisation oder von Organisationsteilen sind z.B.:
- Lernen von Sanierungen,
- Lernen von Erneuerungen,
- Lernen von Fusionen (Zusammenlegungen, Verschmelzungen),
- Lernen von Aufteilungen,
- Lernen der Überordnung (zu einer Holding werden),
- Lernen der Unterordnung (zu einem Teil einer übergeordneten
Organisation werden),
- Lernen der Gleichordnung (zu einer gleichgeordneten
Organisation neben anderen werden),
- Lernen von Ausgliederungen,
- Lernen von Eingliederungen,
- Lernen der Beibehaltung der Organisation in sich ändernden
Rahmenbedingungen.
Im Lernen von Wandel und von Wandlungen von Organisationen und
Personen wiederholen sich immer wieder z.B.:
- Lernen der Selbsterneuerung,
- Lernen von Unterwegssein: Auf dem Weg sein (von ...nach...),
- Lernen der Selbstorganisation,
- Lernen aus den Erfahrungen mit und in der Dynamik des
Wettbewerbs,
- Lernen aus den aktuellen und den bewältigten Problemen des
Standortes,
- Lernen aus den aktuellen und den bewältigten Problemen des
Standpunktes,
- Lernen aus der aktuellen Lage,
- Lernen aus dem Wechsel und den Veränderungen der Lage,
- Lernen der Eingebundenheit, Abhängigkeit und wechselseitigen
Begünstigungen, Förderungen und Hinderungen,
- Lernen der gleichzeitigen Gestaltung des eigenen Wandels im
Wandel des Umfeldes und aller Beteiligten und Betroffenen.
Ein Wandel kann auch als stetiges Lernen der Selbstbewahrung und Existenzerhaltung
verstanden werden durch z.B.:
- Umwandlung,
- Verwandlung,
- Neugestaltung,
- in eine andere Rolle schlüpfen (wie Schauspieler),
- Metamorphose,
- das Ei, das im Huhn wächst,
- Blüten bilden als Bereitschaft und Fähigkeit zu Bestäubung, d.h.
Aufnahme von Samen passender Dritter, um die nächste Generation zu
sichern
- Frucht bilden, Äpfel, Birnen, Kirschen,
- "Ei legen", etwas übergeben und hinter sich lassen, was reif
ist, ("Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", aber er fällt.),
- Hingabe, Annahme und Bewährung im jeweiligen Umfeld.
Wandel, der in der Regel nicht aus eigenen Antrieben ausgelöst
wird, erscheint als Lernprozess zur Beibehaltung und Erhaltung des
Wesens der ursprünglichen Organisation in der neuen Organisation
oder durch die neue Organisation. Lernziele im Organisationslernen
sind z.B.:
- Lernen von Zeugung,
- Lernen von Neugeburt (Wiedergeburt),
- Lernen von Konkurs,
- Lernen von Ableger werden wie ein Baum, der aus einem Apfelkern wächst,
- Lernen von Oktroyieren - Aufpfropfen einer anderen Sorte oder einer anderen
Frucht (Domestizierung durch eine- andere Identität),
- Lernen von Genmanipulation,
- Lernen der Nutzung von lebenserhaltender Technik ("Herz-Lunge-Maschine",
"Dialyse"),
- Lernen von Immunabwehr gegen lebensbedrohliche Risiken
("Impfungen"),
- Lernen von Ersetzung von Funktionen der Organisation oder
von Gliedern durch Technik ("Prothesen", "Orthesen", Pflege,
Unterstützung, ständige Versorgung),
- Lernen der Beendigung der Fremdsteuerung durch Hilfen,
Hilfsmittel, Ersatz, ("Maschinensteuerung durch Willenskraft").
Wandel, der zu Wesensveränderungen der Organisation und der davon
Betroffenen und Beteiligten führt, löst Lernprozesse aus, welche die
Organisation in der Regel nicht aus eigener Kraft, sondern nur mit
den unmittelbar Betroffenen und Beteiligten bewältigen kann. Bei den
Lernzielen geht es um z.B.:
- Lernen des Umgangs mit Sucht und Abhängigkeit von einem Mittel (Stoff),
einer Person oder Organisation,
- Lernen des Umgangs mit Demenz und Delirium, ("geistiger
Umnachtung"),
- Lernen des Umgangs mit Erleuchtung, Entsagung, totalem Verzicht,
Askese, Selbstkasteiung, Verblendungen,
- Lernen des Umgangs mit schweren Verletzungen,
- Lernen des Umgangs mit Medikamentenabhängigkeit
("Heilmitteln", "Ärzten", "Heilern", Medikamentenlieferanten,
Dosierungen, Verfügbarkeiten),
- Lernen des Umgangs mit Verrat und Selbstverrat,
- Lernen des Umgangs mit Selbstverleugnung,
- Lernen der Umgangs mit Selbsterhöhung ("Superstar" werden
oder sein),
- Lernen des Umgangs mit Rufmord und Verleumdung,
- Lernen des Umgangs mit Verwechslungen und Täuschungen.
Bestimmte Lernziele im Wandel von Organisationen erfordern
besondere Strukturen für die Planung, Steuerung, Regelung,
Erzwingung, Begrenzung oder Beendigung von Lernprozesse der
Organisationen für die Beteiligten und Betroffenen, wie z.B.:
- Lernen von Familien und Lebensgemeinschaften (Ermöglichung,
Kontrolle und Isolation der Gemeinsamkeiten),
- Lernen von Verwaltungen und Behörden (Ermöglichung,
Kontrolle und Isolation der Gewalt der öffentlichen Ordnung),
- Lernen von Bildungseinrichtungen (Ermöglichung, Kontrolle
und Isolation der Erziehung, Infiltrierungen und
Domestizierungen),
- Lernen von Gefängnissen (Ermöglichung, Kontrolle und
Isolation von Macht und Einfluss),
- Lernen von Quarantänen (Ermöglichung, Kontrolle und
Isolation von Gefährdungen),
- Lernen von Heilanstalten (Ermöglichung, Kontrolle und
Isolation von Krankheiten, Siechtum),
- Lernen von Verwahranstalten (Ermöglichung, Kontrolle und
Isolation von Dumpfheit, Wahn, Hilflosigkeit, Verbannung),
- Lernen von Verbänden (Ermöglichung, Kontrolle und Isolation
der Einflüsse),
- Lernen von Wehren (Ermöglichung, Kontrolle und Isolation von
Angriff und Verteidigung),
- Lernen von Forschungseinrichtungen (Ermöglichung, Kontrolle
und Isolation der grundsätzlichen Veränderungen).
Lernziele im Wandel von Organisationen ergeben sich aus dem
Verlust der Identität der Organisation und der daraus folgenden
Neuausrichtung der (gesamten) Organisation durch Dritte. Die
betroffene Organisation erfährt, duldet oder erduldet die Wandlung,
ohne sie selbst gestalten zu können, wie bei z.B.:
- Befruchtet werden,
- Statusänderung,
- Eltern werden,
- Geschlechtsumwandlung,
- Fusion,
- Zerschlagung der Organisation,
- Zersplitterung,
- Holding werden, Überhöhung, Überordnung,
- Teil werden, Unterordnung,
- Erbe, Vererben, erben.
Ein Wandel der Organisation, der von Wesensänderungen ausgelöst
wird oder zu Wesensänderungen führt, wird ausgelöst durch z.B.
- geschlechtsreif werden, (Anlagen, Organe zur Fortpflanzung werden
aktiviert, geistige Reife für die Fortpflanzung),
- Klimakterium, (Anlagen, Organe zur Fortpflanzung verlieren ihre
Fortpflanzungsfunktion und dienen nur noch Selbstzwecken),
- Operationen, (Verluste von Gliedmaßen, Reparaturen von
Gliedern, Prothesen, Herzschrittmacher),
- Eingliederungen, Einweisungen, Verlust der Eigenfähigkeit,
- Vertreibungen, Verlust der Verwurzelung, Verlust der Heimat,
- Gefängnis, Verlust des Bewegungsraumes, des Lebensraumes, des
Horizontes,
- Erkenntnisse, Neubewertungen, Verlust der bisherigen Horizonte,
- Wendungen, Drehungen, Abwendungen,
- Änderungen der Wege auf neue Orientierungen,
- Gewinne, Verluste,
- Verletzungen, auch seelische
- Krankheiten
- Rückzug
- Prostitution, sich selbst oder Teile (die Hülle, die Haut) von
sich selbst verkaufen
- Leiden, Siechtum.
Die Lernziele im Organisationslernen für das Lernen von neuen Werten
erfassen immer die gesamte Organisation mit allen Betroffenen und
Beteiligten, ausgelöst durch z.B.:
- Unterwerfung, Beherrschung,
- Geburt von Kindern, neue Verantwortungen,
- Krankhafte Wesensveränderungen, Suff, Drogen, Hunger, Armut, Not,
Völlerei, Habsucht, Gier, Geiz, Verschwendung,
- Verlust der Funktion von Organen,
- Verlust der Funktion von Personen,
- Verlust von Schlüsselpersonen,
- Erreichung der natürlichen nächsten Wachstumsstufe (altern),
- Enttäuschungen,
- Glück, Geschenke,
- Begegnungen mit Schlüsselpersonen.
Lernziele von Wandel der Organisation betreffen den Fortbestand
des Wesens der Organisation und ihrer Feldkompetenzen in und durch
Ereignisse und Prozesse, welche die Strukturen der Organisation
zerschlagen oder auflösen, die den formellen und strukturell
gesicherten Verbund der Personen ermöglicht, erzwungen, gesichert
und begrenzt haben. Alle oder bestimmte Personen verändern oder
verlieren ihren Bezug zur Organisation durch z.B.:
- Vertreibungen,
- Flucht,
- Scheitern,
- große Erfolge,
- Zufälle,
- Krieg,
- Betrug,
- Verbrechen,
- Verirrungen,
- Erfüllung ("Ziel erreicht.", "Das Ende der Fahnenstange
erreicht.").
Organisationen stemmen sich oftmals gegen den Wandel, der bereits
begonnen hat, läuft, vorbestimmt ist und unaufhaltsam nur noch
begrenzt oder nicht mehr durch die Organisation beeinflusst oder
gestaltet werden kann. Oder die Organisationen versuchen, den Wandel
"zu beherrschen", zu beschleunigen, zu verlangsamen, zu verhindern
oder zumindest zu den eigenen Gunsten auszurichten. Hieraus ergeben
sich Lernziele für den Wandel der Organisation sind z.B.:
- Lernen der Anpassungen an den Klimawandel,
- Lernen der Anpassungen an neue Bakterien, Viren, Krankheiten,
- Lernen der Anpassungen des
Immunsystems,
- Lernen der Begrenzung des Wandels auf den aktuellen Zustand
(Bestandserhaltung, Besitzstandswahrung, Erhaltung des Status
quo),
- Lernen der Verlangsamung des Wandels ("Medikamente",
Änderung der Lebensweise),
- Lernen der Beschleunigung des Wandels (Training,
Fokussierung, Experimente),
- Lernen der Gestaltung der (eigenen) Reife,
- Lernen der Bewältigung von Rückschlägen,
- Lernen der Bewältigung von Umbrüchen, Einbrüchen,
Ausbrüchen, Verbrechen,
- Lernen der Bewältigung der Kontinuität während des Wandels
und durch den Wandel.
Der Wandel ist immer absolut, umfassend und unumkehrbar. Ein Wandel ist niemals abgeschlossen. Er hat keinen Zweck außer
dem Wandel. Jeder Zustand ist ein Zustand des Wandels, der der
wandelt. Wird der Wandel aufgehalten, vergrößern sich nur die
Unterschiede zum Umfeld oder sie institutionalisieren sich durch
Strukturen, die den Wandel auch dann behindern, wenn er (wieder)
"erlaubt" wird. Erscheint ein Wandel "abgeschlossen", ist er bereits
in einen neuen übergegangen. Wird der Wandel beschleunigt, führt es zu Ergebnissen wie bei
meiner Nachbarin, die auch schon mal am Grashalm gezogen hat, damit
er schneller wachse.
Die Zeit und die Energie, die für den eigenen Wachstumsprozess
benötigt werden, stehen nicht für den Leistungsprozess zur
Verfügung.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für die Wissensprozesse in der VPMA
berücksichtigt die unterschiedlichen Anforderungen an Projekte und
an das Projektmanagement, die sich bereits aus der Wachstumsphase
der Organisation ergeben (Gründungsphase, Expansionsphase,
Konsolidierungsphase, Schrumpfungsphase, Phase der Neuausrichtung
oder Aufgabe. Die Anleitungen, Empfehlungen und Mahnungen leiten
immer wieder auf die Grenzen und Begrenzungen des Projekts und des
Projektmanagements zurück, die in aktuellen Wachstumsprozessen in
Projekten und durch das Projektmanagement leistbar sind und im
Projektfortschritt auf immer neue und veränderte Rahmenbedingungen
treffen.
Die Anleitungen zeigen auch die Verbindungen und Unterschiede
zwischen dem Projektmanagement und dem Prozessmanagement auf, das in
der Regel neben dem Projektmanagement für die Wandlungsprozesse
besteht oder entsteht.