Lernen von Strukturen der Organisationen: Taxonomie der
Lernziele von Zufall der Organisation.
(Glück. Unglück.)
Das Lernen von Zufall der Organisation, in der Organisation, mit
der Organisation und durch die Organisation geschieht durch das
Lernen von der z.B.:
- Personen und Organisationen, welche die Organisation
getragen haben und tragen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation
gebildet haben und bilden
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche die Organisation genutzt
haben und nutzen
(wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche das Umfeld der
Organisation gebildet haben und bilden (wollen, können, dürfen, müssen),
- Personen und Organisationen, welche der (sterbenden)
Organisation folgen (wollen, können, dürfen, müssen).
Der Zufall selbst ist per se nicht lernbar. Als Übungen und
Vorbereitungen für den Zufall sind jedoch zu lernen z.B.:
- situatives Management,
- Ideenmanagement,
- Wissensmanagement,
- Ressourcenmanagement,
- Prozessmanagement,
- Projektmanagement,
- Risikomanagement,
- Konfliktmanagement,
- Krisenmanagement,
- Katastrophenmanagement.
Lernziele im Organisationslernen von Zufall sind z.B.:
- Lernen der Unterscheidung von objektivem Zufall und dem
"Zufall", der umgangssprachlich für Unvorhergesehenes steht,
- Lernen der Unterscheidung des Unbewusstem vom Zufall,
- Lernen der Unterscheidung zwischen absichtlichen und
unbeabsichtigten Planungen, Entscheidungen, Handlungen und
Verhaltensweisen,
- Lernen der Unterscheidung zwischen Fehleinschätzungen und
Entscheidungen mit anderen als kalkulierten Folgen und Wirkungen
("Fehlentscheidungen")
- Lernen der Unterscheidung zwischen Fehlern und
Fehlverhalten,
- Lernen der Unterscheidung zwischen Nachlässigkeiten (Pannen)
und Unvermögen,
- Lernen der Unterscheidung zwischen Versuch und Irrtum,
- Lernen der Unterscheidung zwischen Annahmen, Gewissheiten,
Wahrscheinlichkeiten und Unberechenbarem,
- Lernen der Unterscheidung zwischen angemessenem und
notwendigen Vertrauen und angemessenen und notwendigem
Misstrauen,
- Lernen der Unterscheidung zwischen "etwas tun können" und
"nichts zu können", weil ohnehin geschieht, was ohnehin
geschehen wird und nur so geschehen kann,
- Lernen der Unterscheidung zwischen Glück und Unglück.
Kein Zufall, sondern eher Fehlleistungen oder bewusste
Entscheidungen liegen vor bei z.B.:
Lernziele im Organisationslernen von Zufall sind der Umgang mit
allem, was geschieht, entschieden oder unterlassen wird z.B.
- unabsichtlich,
- durch etwas anders machen, experimentieren,
- durch nicht da (anwesend) sein, (sich verdrücken, aus dem
Staub machen),
- passiert (geschieht, sich ereignet), ohne dass es beobachtet
oder wahrgenommen werden kann (könnte),
- durch Versehen (sich vertun, etwas übersehen),
- durch Ignoranz,
- durch wegsehen,
- durch Fehlleistungen,
- durch Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen,
- durch Entscheidung wider besseres Wissen.
Als "Zufall" wird häufig bezeichnet, obwohl in der Regel kein
Zufall vorliegt, bei Merkmale wie z.B.:
- Das Außergewöhnliche. (Das Gewöhnliche tritt nicht (mehr)
ein, geschieht (nicht) mehr.),
- Bisher Unbekanntes wird "plötzlich" erkannt.
- Erstmaliges,
- Einzigartiges, Fremdes, Ungewöhnliches, Außerordentliches,
- Spekulationen,
- Anwendungen von Algorithmen,
- Berechnungen, Kalkulationen, (berechnete "Zufälle"),
- Wahrscheinlichkeiten, rechnergestützte Zufälle (Der Zufall
ist ausgeschlossen, es werden "nur" "zufällige" Alternativen
angezeigt oder berechnet),
- Imponderabilien des Lebens (die Unwägbarkeiten, die im Leben
nun mal vorkommen können),
- (selten genutzte) Gesetzmäßigkeiten im Fluss des Lebens.
Ein gesteuerter Zufall durchberechnete oder angenommene oder
befürchtete Wahrscheinlichkeiten und ein dadurch begünstigter
"Zufall" liegt vor bei z.B.:
- einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung,
- Grenzüberschreitungen, (Tropfen, der das Fass zum Überlaufen
bringt. Gedanke oder Handlung, die den bisherigen Horizont
überschreitet),
- Isolierungen, Verdichtungen, Konzentrationen,
- Mischungen, Vermischungen, Dosierungen,
- Verlorenem und Wiedergefundenem,,
- Vergessenem und Wiedererinnertem,
- Ebenenwechsel,
- Sichtwechsel,
- Stößen, Anstößen, Schubs, ("Aus der Bahn werfen oder
geworfen werden"),
- Sprung, Übersprung (Blitz, Geistesblitz).
Dem "Zufall" auf die Sprünge helfen wird häufig versucht durch z.B.:
- Kartenlegen, Horoskope, Sterndeuten, Charts lesen,
- Wahrscheinlichkeitsrechnungen,
- Spieltheorien, Übungen,
- Beschwörungen ("Anruf der Geister"), Mantras,
- Geistübungen, Denkarbeit, Experimente, Kontrollen, Überprüfungen,
Analysen,
- Erforschungen,
- Logik, Schlussfolgerungen,
- Erkenntnisse,
- Entdeckungen,
- Meditationen, Beratungen.
Den Zufall begünstigen sollen häufig z.B.:
- Überraschungen, Unerwartetes,
- Geschenke,
- Verluste,
- Durchbrüche,
- Konfrontationen "an einer unsichtbaren Wand sich die Nase blutig
schlagen",
- keine Wahl (mehr) haben, Ausweglosigkeit, Engpass,
- alle
Chancen dieser Welt haben, sich jedoch entscheiden müssen, ohne eine
"richtige" Entscheidung ableiten, berechnen und treffen zu können
(dürfen, müssen, wollen),
- sich treiben lassen von der Intuition oder eben "vom Zufall
leiten" lassen,
- auf dem Gipfel angelangt sein ("Höhenflug"), an welchem nur
noch andere Wege möglich sind, oder in der Tiefe (Trauer) oder
in der Mitte (im Zentrum, "alles offen"),
- Extremerfahrungen, Grenzerfahrungen.
Mit "Zufall" erklärt oder dem "Zufall" zugeschrieben werden
häufig z.B.:
- Unvereinbares,
- Unfassbares, was es dennoch gibt,
- Unverständliches,
- Unerklärliches, Unglaubliches,
- Uneinsichtiges, Verstecktes, Verborgenes, Verdecktes,
Überlagertes,
- Verschwundenes, Verlegtes, Liegengebliebenes, Gefundenes,
- Verschwommenes (zeigt unwirkliche Konturen), Unwirkliches,
- Täuschungen, Vortäuschungen, Illusionen (Fata Morgana), allzu Offensichtlichen (sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht
mehr, Fehlkalkulationen),
- Einbildungen, Fluch, Überzeugungen, Fixierungen (auch wenn
alles dagegen oder dafür oder für etwas anderes spricht),
- Unerwartetes, (unerwartete Hilfe, Impulse),
Ein objektiver Zufall stellt sich am ehesten ein durch
Zulassungen und Beschäftigungen mit z.B.:
- Selbsterfahrung,
- Beobachtung, Wahrnehmungen ("Kindermund"),
- Verknüpfungen,
- Verschlingungen, ("Freud'sche Versprecher, vertippen),
- Traum,
- Eingebung,
- Trauer,
- Paradoxien,
- Analogien,
- Widersprüchliches.
Der objektive Zufall ist nicht ungewöhnlich: Er ist alltäglich,
geschieht überall und jederzeit. Wer mag, kann ihn, den objektiven
Zufall, entdecken, wenn er mal wieder zugeschlagen hat: Es haben
sich neue, "höhere" Strukturen gebildet, Einsichten und Erkenntnisse
von Zusammenhängen, Mustern, Ebenen, Ebenmaß, Unterschieden,
Abhängigkeiten, Wechselwirkungen, Vernetzungen, Wirkungsketten
(Ursachen-Wirkungen-Folgen), die nicht aus dem bisher Bekannten
abgeleitet werden (können, brauchen).
Der Zufall ist immer erstmalig. Er ist nicht wiederholbar und
damit immer einmalig. Was zufällt, wird sofort in das Leben
integriert. Unausweichlich. Absolut. Unfehlbar. Es geht immer darum,
sich dem Leben zu stellen, so wie es ist: lebendig, vielfältig,
unberechenbar - und dennoch letztlich niemals zufällig. Das
Geheimnis um den objektiven Zufall wird immer ein Geheimnis bleiben.
Der objektive Zufall benötigt keine Daten und schafft keine
Daten, sondern Fakten und Wirkungen, die sich nicht auf eine Ursache
zurückführen lassen.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für die Wissensprozesse in der VPMA bereitet
die planenden, entscheidenden und handelnden Personen immer darauf
vor, dass es genau so kommen kann, wie es beabsichtigt und geplant
war. Die Personen werden ebenso gemahnt und angeleitet, stets auf
der Hut zu sein, dass es anders kommen kann als es beabsichtigt und
geplant ist und war und umgesetzt wurde. Die Anleitungen, Hinweise,
Empfehlungen und Mahnungen lauten deshalb situationsbezogen immer
wieder z.B.:
- Achten auf die feinen und schwachen Signale!
- Wachheit, immer wissen, was ansteht, geschehen soll und
beobachten und überprüfen, ob geschieht, was geschehen soll oder was
geschieht oder anders geschieht oder nicht geschieht!
- Achten auf die Blitzgedanken, beiläufigen Hinweise,
Bemerkungen, Anregungen, Widersprüche!
- Fragen nach anderen Meinungen, Sichtweisen und Erfahrungen!
- Unbeirrt tun, was man für richtig hält, nur deshalb und
deswegen, weil man es für richtig hält.
Der Zufall fällt zu, wenn er zufällt. Das lässt sich weder
herbeiführen, noch verhindern, noch beschleunigen, noch gestalten.
Der Zufall bringt oftmals das Quäntchen Glück, das jedem Gelingen
inne ist.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).